Wer sein Dach neu decken lassen will oder muss, der hat die Qual der Wahl. Bei der Entscheidung hilft es, sich vier Fragen zu stellen.
- Welches Material passt zum Gesamtbild des Hauses?
- Welche Kosten für die Dacheindeckung kommen auf mich zu?
- Welche staatlichen Fördermittel gibt es?
- Macht eine zusätzliche Photovoltaik-Anlage auf dem Dach Sinn?
Wann sollten Sie Ihr Dach neu eindecken?
Es gibt eigentlich nur zwei Gründe dafür, das Dach seines Eigenheims zu erneuern. Entweder hat die bestehende Dacheindeckung ihre Lebensdauer ausgereizt oder ist so stark beschädigt, dass vereinzelte Reparaturen sich auf Dauer nicht mehr rechnen.
Oder die neue Dacheindeckung ist aus ökologischer und energetischer Sicht sinnvoll. Dann geht die Dacheindeckung fast immer mit weiteren Maßnahmen zur energetischen Verbesserung der Bausubstanz einher. Meistens handelt es sich dabei um eine Optimierung der Fassaden- und Dachdämmung, um Heiz- und Energiekosten einzusparen.
Ein mit Tonziegeln oder Dachsteinen eingedecktes Hausdach hält nach Angaben der Dachdeckermeister Setz & Leuwer in der Regel um die 50 Jahre. Modernere Varianten wie ein mit Metallplatten eingedecktes Dach halten durchschnittlich noch einmal 20 Jahre länger. Auch Schieferdächer punkten mit besonderer Langlebigkeit, besonders wenn die Dachneigung hoch und die Holzschalung ausreichend dick ist.
Dacheindeckung: typische Materialien – unterschiedliche Kosten
- Dachziegel – Klassiker aus Ton
- Dachsteine – Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt
- Metalldachpfannen – leicht, aber laut
- Schiefer – schwer und widerstandsfähig
- Reet – einzigartiges Naturmaterial
- Alu, Kupfer und Co. – die halten dicht
- Faserzementplatten – elastisch und wartungsarm
Das Dach neu decken: Kosten im Blick
Bei der Planung einer Dachsanierung oder komplett neuen Dacheindeckung sind die Kosten für das gewählte Deckmaterial aber nur ein Faktor. Zu kalkulieren sind beispielsweise auch der Aufwand für Abriss und Entsorgung der bestehenden Eindeckung sowie eine neue Dämmung, Trag- und Konterlattung und die Art der neuen Dacheindeckung. Und nicht zu unterschätzen: der Aufbau eines Gerüsts. Pro Quadratmeter müssen Sie da insgesamt mit 200 bis 350 Euro rechnen.
Grundsätzlich gilt: Wenn es um die Auswahl der richtigen Dachziegel oder modernere Alternativen zur klassischen Dacheindeckung geht, sind höhere Preise in der Regel einer längeren Lebensdauer, einer effektiveren Temperatur- und Geräuschdämmung und/oder einer besseren Öko-Bilanz bei der Herstellung geschuldet.
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Wer Angebote für die Deckung des Daches einholt, sollte im Vorfeld auch notwendige Zusatzleistungen einkalkulieren lassen. Denn oft ist es mit Lattung, Dämmung und neuen Dachziegeln nicht getan. Wird das Dach fachgerecht erneuert, fallen oft unumgängliche Zusatzarbeiten an.
Mögliche Zusatzarbeiten mit zusätzlichen Kosten bei der Dacheindeckung
- Erneuerung der Regenrinnen
- Schornsteineinfassung
- Schneefang
- Erneuerung der Dachfenster
- wasserdichtes Unterdach
- Dachausstiege
- Tritte für Schornsteinfeger & Co.
- Traufe
Bei der Dacheindeckung Kosten sparen mit Krediten und Förderung
Erfolgt eine neue Dacheindeckung im Kontext der energetischen Sanierung des Eigenheims (gemäß EEG), stehen verschiedene Förderungen zur Verfügung. Ist die Dacheindeckung etwa eine Begleitmaßnahme zur geplanten Wärmedämmungs-Sanierung, können verschiedene Kosten geltend machen: Von der Erneuerung der Dachlattung, Dachrinnen oder Fallrohre bis zur Anlage einer Dachbegrünung reicht das Spektrum möglicher Förderungen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Bei einer kompletten Sanierung Ihres Eigenheims empfiehlt sich womöglich auch das KfW-Programm Wohngebäude-Kredit.
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Welche Unterstützung die günstigste ist, weiß ein Energieberater, den Sie bei der Planung der Dachsanierung daher unbedingt zu Rate ziehen sollten.
Mit zusätzlicher PV-Anlage Energiekosten einsparen
Nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch vor dem Hintergrund stetig steigenger Strompreise, ist die Ergänzung der Dacheindeckung um eine Photovoltaikanlage sinnvoll. Das ist klassisch als Aufdach-Anlage möglich, aber auch Indach mit Solarziegeln. Unser Photovoltaik-Rechner bietet Ihnen die Möglichkeit einer ersten Kostenkalkulation.
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Aus der Kombination der neuen Dacheindeckung mit der Montage einer PV-Anlage ergeben sich attraktive Einsparmöglichkeiten in Sachen Energiekosten dank der erhöhten Einspeisevergütungen im neuen EEG 2023.
Zudem fallen kostenaufwändige Arbeitsschritte wie die Einrüstung Ihres Eigenheims nicht zweimal an. Das Material der Dacheindeckung ist dabei eher Nebensache, denn die Montage der PV-Module ist auf Dachziegeln und Blechdächern ebenso möglich wie auf Reetdächern. Entscheidend ist vor allem die Tragfähigkeit des Daches.
Aufdach PV-Anlage oder Indach PV-Anlage?
Eine aufgeständerte PV-Anlage mit ihrem Zusatzgewicht ist dann möglich, wenn die Dachkonstruktion den statischen Anforderungen genügt. Liegt das Gesamtgewicht zu hoch oder steht Ihr Eigenheim unter Denkmalschutz, kann eine sogenannte Indach PV-Anlage die Antwort sein.
Dabei werden die PV-Module nicht auf der regulären Dacheindeckung montiert, sondern in diese integriert. Damit übernehmen sie selbst die Funktion einer Eindeckung. Der Ertrag von Indach-Photovoltaik liegt wegen der hohen Wärmeentwicklung allerdings meist unter dem üblicher Photovoltaikanlagen. Auch aus diesem Grund sollten bei der Planung der Dacheindeckung und PV-Montage erfahrene Dachspezialisten herangezogen werden.
Zusätzliche Dachbegrünung für Steildach und Flachdach
Eine ästhetische und ökologisch sinnvolle Alternative zu gängigen Dacheindeckungen ist die Dachbegrünung. Neben der schönen Optik und einer vorbildlichen CO2-Bilanz profitiert Ihr Haus dabei von einer sehr guten Wärmeisolation, und dies zu jeder Jahreszeit. Ein Gründach hält sommerliche Spitzentemperaturen ebenso ab wie eisige Kälte im Winter. Extensive Dachbegrünungen sind auch für Steildächer geeignet und können laut Übersicht vom 22. September 2022 ebenfalls durch das BAFA gefördert werden.
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