Dacheindeckung

Reetdach – Natürliches Dachmaterial mit Tradition und Funktionalität


Lesezeit 10'

09.01.2025 von Jasmin Najiyya
Dacheindeckung

Reetdach – Natürliches Dachmaterial mit Tradition und Funktionalität


Lesezeit 10'

09.01.2025 - Jasmin Najiyya

Reetdächer verkörpern Tradition und Handwerkskunst, sie sind langlebig, ästhetisch und funktional. Vor allem in Küstenregionen prägen sie das Landschaftsbild. Doch was macht Reetdächer so besonders? In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Funktionsweise eines Reetdaches, seine Vorteile, die Kosten sowie wichtige Hinweise zu Pflege und Wartung.

Warum Reetdach? Schilfrohr-Halme mit dem besonderen Flair

Reet, auch als Schilfrohr bekannt, ist eines der ältesten natürlichen Dachmaterialien. Seit Jahrhunderten verleiht es Häusern ein unverwechselbares, traditionelles Aussehen. Die natürliche Anmutung und die handwerkliche Verarbeitung machen Reetdächer zu einem Sinnbild für Tradition und Individualität. Obwohl moderne Baustoffe das Reetdach zeitweise verdrängt haben, erlebt es heute eine Renaissance.

Bild von Reetdach mit Reetgarben
Ein Reetdach entsteht.

Aufbau und Materialien eines Reetdaches

Ein Reetdach besteht aus Schilfrohrbündeln, die dicht aufeinander geschichtet und fixiert werden. Als Unterkonstruktion dienen Dachlatten, auf denen die Reetbunde je nach Methode mit Drähten, Schrauben oder Seilen befestigt werden. Moderne Reetdächer können zusätzlich Schutzeinrichtungen wie Blitzableiter oder Brandschutzmittel enthalten.

Die Konstruktion eines Reetdaches erfordert eine Mindestneigung von 45 Grad, damit Regenwasser und Schmutz optimal abfließen können. Klassischerweise wird ein Reetdach als belüftetes Kaltdach aufgebaut, bei dem die Luftzirkulation im unausgebauten Dachraum dafür sorgt, dass eingedrungene Feuchtigkeit schnell trocknen kann. Alternativ ist auch die moderne Warmdachkonstruktion möglich, bei der eine Dampfsperre zwingend erforderlich ist, um Schäden durch Staunässe zu vermeiden.

Es gibt drei grundlegende Verlegetechniken: das gebundene, das geschraubte und das genähte Reetdach. Bei der gebundenen Methode wird Reet mit Drähten und Schachtdraht fixiert, während bei der geschraubten Variante Schrauben mit Draht verwendet werden. Die genähte Methode ist besonders aufwendig, da die Reetbunde von Hand mit Draht durch die Dachkonstruktion fixiert werden.

Der Aufbau eines Reetdaches endet mit der Gestaltung des Dachfirstes, dem höchsten Punkt der Konstruktion. Traditionell werden hier Materialien wie Reet, Heide oder Grassoden verwendet, aber auch modernere Lösungen wie Kupfer, Tonziegel oder Wellplatten sind im Einsatz.

Bild von Reetdachdeckerin Moira auf dem Reetdach
Restaurierung von alten Pfahlbauten. (Foto: Freiluftmuseum Illerbeuren)

Kurz und bündig: Woraus besteht ein Reetdach?

Ein Reetdach besteht aus gebündelten Schilfrohren, die dicht aufeinander geschichtet und befestigt werden. Außerdem werden folgende Materialien verwendet:

  • Unterkonstruktion: Dachlatten als Basis für die Reetbunde.
  • Befestigungsmaterial: Drähte, Schrauben oder Seile, je nach Konstruktionsart.
  • Schutz: Blitzableiter oder spezielle Brandschutzmittel.

Reetdach: Historische Bedeutung und heutige Beliebtheit

Reetdächer gehören zu den ältesten Bedachungsmaterialien und haben ihren Ursprung in den ersten besiedelten Kulturen. Laut UNESCO existierten die ersten mit Reet gedeckten Behausungen schon 4000 vor Christus. Bereits in der Jungsteinzeit nutzten Küsten- und Flussbewohner Schilfrohr als Dachmaterial, da es lokal ausreichend vorhanden, wasserabweisend und leicht zu verarbeiten war. Während Reetdächer im Mittelalter in den Städten wegen der Brandgefahr allmählich durch Ziegel ersetzt wurden, behielten sie auf dem Land ihre Bedeutung und prägen noch heute das Bild vieler Küstenregionen. In den letzten Jahren erleben Reetdächer eine Renaissance – nicht nur als Ausdruck traditioneller Handwerkskunst, sondern auch als nachhaltige und ästhetische Alternative in der modernen Architektur.

Bild von Reetdachdeckerin Moira auf dem Reetdach
Eine Reetdachdeckerin in Aktion: Moira Memmhardt. (Foto: Freiluftmuseum Illerbeuren)

Lesetipp: Begeisterte Reetdachdeckerin – Moira Memmhardt.

Vorteile eines Reetdaches

Ein Reetdach hat viele Vorteile, wie die nachhaltige Bauweise oder die besonderen Wohn- und Komforteigenschaften. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Vorzüge.

Klima- und Wärmeschutz durch Reetdächer

Reetdächer regulieren das Raumklima auf natürliche Weise: Die Hohlräume in den Halmen wirken wie eine Isolierschicht, die im Sommer vor Überhitzung schützt und im Winter die Wärme im Haus hält. Das spart Heiz- und Energiekosten. Auch ökologisch punkten Reetdächer: Schilfrohr bindet während des Wachstums CO₂ und wächst ohne Düngung aus einem stabilen Wurzelgeflecht nach. Ein weiterer Vorteil ist die natürliche Belüftung: Die winddurchlässige Struktur sorgt dafür, dass das Material nach Regen schnell wieder trocknet. Gleichzeitig leiten die Halme das Regenwasser gut ab.

Reetdach als natürlicher Schallschutz

Reetdächer bieten nicht nur einen hervorragenden Klima- und Wärmeschutz, sondern wirken auch als natürlicher Schallschutz. Die weiche, hohle Struktur der Reethalme absorbiert Schallwellen und reduziert den Lärm von außen spürbar. Das sorgt für eine ruhige und entspannte Wohnatmosphäre im Inneren des Hauses. Die schallabsorbierenden Eigenschaften von Reet werden auch in anderen Bereichen geschätzt. Akustikelemente aus Reet reduzieren den Nachhall und werden daher in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt.

Reetdach: Ästhetik trifft Tradition

Reetdächer sind weit mehr als praktische Bedachungen – sie stehen für Tradition und Ästhetik. Seit Jahrhunderten werden vor allem im ländlichen Raum Häuser mit Reet gedeckt. Ob das gemütliche Häuschen am Waldrand oder das prächtige Gutshaus, Reetdächer erinnern an vergangene Zeiten und kulturelles Erbe. Dieser Charme macht Reetdächer auch heute noch so beliebt.  

Bild von Haus auf Sylt mit Reetdach
Ein Reetdach passt auch zu moderner Architektur.

Kosten für ein Reetdach

Wer sich für ein Reetdach entscheidet, sollte sich auch über die Kosten im Klaren sein. In diesem Abschnitt beleuchten wir die verschiedenen Kostenfaktoren – von der Installation eines neuen Reetdaches über die regelmäßige Pflege und Wartung bis hin zu Versicherungen und vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen.

Was kostet ein neues Reetdach?

Die schlechte Nachricht vorweg: Die Kosten für ein Reetdach liegen deutlich über denen für ein herkömmliches Ziegeldach. Das liegt vor allem an der deutlich längeren Arbeitszeit, denn auf dem Reetdach ist noch fast alles Handarbeit. Zu den Material- und Arbeitskosten, der aufwendigeren Konstruktion und der längeren Bauzeit kommen noch höhere Wartungs- und Versicherungskosten on Top. Die Kosten pro Quadratmeter Reetdach belaufen sich laut Fokus online bei einem Neubau auf knapp 200 Euro. Für eine Dachsa­nie­rung kann man mit fast dem doppel­ten Preis rechnen, da oft noch eine energe­ti­sche Sanie­rung und die des Dachstuhls hinzu­kommen.

Faktoren, die den Preis beeinflussen:

  • Dachgröße und Geometrie: Große Dachflächen und komplizierte Dachformen mit Gauben oder Erkern treiben die Kosten in die Höhe.
  • Materialqualität: Hochwertiges Reet ist langlebiger, aber auch teurer.
  • Arbeitsaufwand: Das Decken eines Reetdaches ist besonders zeitintensiv – es dauert bis zu fünfmal länger als bei Ziegeldächern.
  • Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen: Brand- und Blitzschutzsysteme erhöhen die Gesamtkosten.
Bild von Dachdecker auf einem Reetdach
Die Arbeitszeit für ein Reetdach liegt deutlich höher als bei der Eindeckung eines Ziegeldachs.

Empfehlung für Bauherren: Die oben genannten Preise sind Richtwerte, die je nach Situation variieren können. Für eine realistische Kostenschätzung empfiehlt es sich, mehrere Angebote von spezialisierten Reetdachdeckern einzuholen. Diese können eine genaue Kalkulation erstellen.

Kosten für Pflege und Wartung eines Reetdachs

Die fachgerechte Pflege eines Reetdaches ist wichtig, um dessen Qualität zu erhalten und die Lebensdauer zu verlängern. Vernachlässigte Pflege hingegen kann zu teuren Sanierungen führen, die ein Vielfaches der Wartungskosten ausmachen. Regelmäßige Wartungsarbeiten sollten mindestens einmal im Jahr durchgeführt werden. Viele Reetdachdecker bieten Wartungsverträge an, die Inspektion, Reinigung und kleinere Reparaturen umfassen.

Versicherung für Reetdächer: Was kostet die Absicherung?

Die Versicherungskosten für Reetdächer sind wegen des erhöhten Brandrisikos in der Regel höher als für Häuser mit harter Bedachung. Dennoch gibt es spezielle Tarife, die einen attraktiven Versicherungsschutz ermöglichen. Recherchiert man auf entsprechenden Portalen, liegen die Preise zwischen 3,50 und 7 Euro pro Quadratmeter Dachfläche und Jahr inklusive Versicherungssteuer.

Die Versicherungsprämie hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Größe und Wert des Gebäudes: Größere und wertvollere Häuser sind teurer zu versichern.
  • Lage: In sturm- oder brandgefährdeten Regionen steigen die Prämien.
  • Brandschutzmaßnahmen: Blitzableiter, feuerfeste Beschichtungen und Funkenschutz können die Kosten senken.
  • Alter und Zustand des Reetdaches: Neue, gut gepflegte Dächer wirken sich positiv auf die Prämienhöhe aus.

Tipp: Eine eingehende Beratung und ein aktueller Vergleich verschiedener Anbieter sind die beste Voraussetzung, um optimalen Schutz zum fairen Preis zu erhalten.

Blitzschutz und Brandschutz: Pflicht und Kosten

Blitz- und Brandschutz sind wesentliche Bestandteile eines sicheren Reetdachhauses. Die Investition in diese Systeme mag zunächst hoch erscheinen, zahlt sich aber langfristig durch geringere Risiken und niedrigere Versicherungsprämien aus. Bauherren sollten die Installation frühzeitig planen und sich über die regionalen Vorschriften informieren, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.

Bild von Reetdachdeckerin Moira auf  Reetdach
Nachhaltigkeit: Moira Memmhardt arbeitet sehr gerne mit dem Naturmaterial Schilf. (Foto: Freiluftmuseum Illerbeuren)

Blitzschutz: Die Installation eines Blitzableiters ist bei Reetdachhäusern dringend zu empfehlen, wenn auch nicht in allen Regionen gesetzlich vorgeschrieben. Vor allem Neubauten profitieren von einem umfassenden Blitzschutz, der das Haus deutlich sicherer macht. Die Kosten variieren je nach Art der Installation:

  • Neubau: 2.000 bis 3.000 Euro
  • Nachrüstung: 4.200 bis 5.700 Euro (inkl. Außen-, Innen- und Erdungsschutz)

Hinzu kommen jährliche Wartungskosten, um die Funktionsfähigkeit der Anlage zu gewährleisten.

Brandschutz: Der Brandschutz bei Reetdächern ist häufig durch örtliche Bauvorschriften geregelt und umfasst Maßnahmen wie beispielsweise:

  • Brandschutzbeschichtungen, die das Entzündungsrisiko reduzieren.
  • Funkenschutz, z.B. durch Drahtnetze unter dem Dachfirst.
  • Spezielle Dachkonstruktionen, die die Ausbreitung von Bränden verhindern.

Tipp: Holen Sie mehrere Angebote ein und lassen Sie sich von Fachleuten beraten – so finden Sie die optimale Lösung für Ihr Reetdach.

Bild von Reetdach mit Dachfenster
Wunderschön gefertigt: Die Reet-Ummantelung des Dachfensters.

Haltbarkeit eines Reetdaches

Ein Reetdach ist erstaunlich langlebig – vorausgesetzt, es wird fachgerecht gedeckt und regelmäßig gepflegt. Wie lange ein Reetdach tatsächlich hält, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Materialqualität, der Dachkonstruktion und den klimatischen Bedingungen.

Wie lange hält ein Reetdach?

Die Lebensdauer eines Reetdaches – in Fachkreisen auch Standzeit genannt – beträgt laut Hiss Reet, Deutschlands größtem Reethändler, durchschnittlich 25 bis 40 Jahre. Bei optimalen Bedingungen und regelmäßiger Pflege kann ein Reetdach aber auch deutlich länger halten, in Einzelfällen sogar über 100 Jahre.

Ausschlaggebend für eine lange Lebensdauer sind:

  • die Dachneigung: Eine Dachneigung von mindestens 50 Grad sorgt dafür, dass Regenwasser schnell abläuft und sich keine Feuchtigkeit staut. Dies kann die Lebensdauer auf bis zu 50 Jahre erhöhen.
  • Materialqualität: Hochwertiges Reet mit langen, robusten Halmen ist widerstandsfähiger und langlebiger.
  • Fachgerechte Montage: Eine präzise Verarbeitung durch erfahrene Reetdachdecker minimiert Schwachstellen, die durch Feuchtigkeit oder Witterungseinflüsse entstehen können.
  • Regelmäßige Pflege und Wartung: Eine jährliche Inspektion und Reinigung beugt Schäden durch Moos, Algen und Schimmel vor.
Bild von Dachdecker auf Reetdach
Für den Dachfirst werden traditionell Materialien wie Reet, Heide oder Grassoden verwendet.

Herausforderungen für die Haltbarkeit

Die größten Bedrohungen für ein Reetdach sind Feuchtigkeitsansammlungen und biologischer Bewuchs wie Moos und Algen. Diese Biofilme halten die Feuchtigkeit auf der Dachoberfläche und können langfristig zur Zersetzung der Reethalme führen. Besonders gefährlich sind dauerhafte Verschmutzungen, die den Trocknungsprozess behindern und die oberste Dachschicht durchfeuchten. Extreme Witterungsbedingungen wie Sturm oder Starkregen stellen eine zusätzliche Herausforderung dar. Regelmäßige Pflege, wie das Entfernen schädlicher Beläge und die Inspektion des Daches, sind daher unerlässlich.

Gut zu wissen: Farbveränderungen des Reets sind ein natürlicher Prozess und kein Grund zur Sorge. Auch Moosbewuchs ist nicht immer kritisch, solange er die Trocknung des Daches nicht beeinträchtigt. Mit der richtigen Pflege und Konstruktion kann Regenwasser problemlos abfließen, die Dachschichten bleiben trocken und die Lebensdauer des Daches wird signifikant verlängert.

Bild von Haus auf Sylt mit Reetdach
Erneuerung der Unterkonstruktion vor der Reeteindeckung.

Wie oft muss ein Reetdach erneuert werden?

In der Regel muss ein Reetdach alle 25 bis 40 Jahre komplett erneuert werden. Die tatsächliche Lebensdauer hängt jedoch stark von den individuellen Bedingungen ab. So kann ein Reetdach durchaus bis zu 50 Jahre, in Einzelfällen sogar bis zu 100 Jahre halten. Ungünstige Bedingungen wie starker Schimmelbefall oder extreme Witterungseinflüsse können aber auch schon früher eine Erneuerung erforderlich machen.

Anzeichen für eine notwendige Erneuerung:

  • Sichtbare Bindedrähte: Wenn die horizontalen Befestigungen großflächig sichtbar werden, ist dies ein deutliches Signal, dass das Dach erneuert werden muss.
  • Starker Bewuchs: Ein ausgeprägter Befall mit Moos, Algen oder Schimmelpilzen deutet auf eine erheblich geschädigte Substanz hin.

Pflege und Wartung eines Reetdaches

Die richtige Pflege und Wartung verlängert die Lebensdauer eines Reetdaches und beugt teuren Schäden vor. Besonders wichtig sind regelmäßige Kontrollen, die Entfernung von Moos und Algen sowie vorbeugende Maßnahmen gegen Schimmel und Schädlinge.

Bild von Haus mit Reetdach
Regelmäßige Wartung erhöht die Lebensdauer eines Reetdachs.

Regelmäßige Überprüfungen und Dachpflege

Ein Reetdach sollte mindestens einmal im Jahr von einem Fachmann kontrolliert werden, um Schäden und Verschmutzungen frühzeitig zu erkennen. Besonders wichtig ist die Vermeidung von Staunässe, die das Trocknen der Reethalme nach Regenfällen behindern und die Qualität des Materials beeinträchtigen kann. Zu den notwendigen Pflegemaßnahmen gehört die Entfernung von Laub, Tannennadeln und anderen Verschmutzungen, die die Dachfläche belasten und die natürliche Belüftung einschränken. In besonders stark beanspruchten Bereichen kann eine professionelle Reinigung sinnvoll sein, um das Dach in einwandfreiem Zustand zu halten.

Lesen Sie hierzu unseren Artikel: Dachzustand jährlich überprüfen

Schutz vor Schimmel, Pilzen und Schädlingen

Vor allem in feuchten Regionen besteht die Gefahr von Schimmel- und Pilzbefall. Regelmäßige Reinigung und der Einsatz von Schutzmitteln können das Risiko minimieren. Moos und Algen sollten vorsichtig entfernt werden, um die Reetschicht nicht zu beschädigen oder zu verdünnen. Aggressive Reinigungsmethoden wie Hochdruckreiniger oder chemische Pflanzenschutzmittel sind unbedingt zu vermeiden, da sie die Halmstruktur schwächen können. Stattdessen wird eine mechanische Reinigung mit einem Rechen oder einem Laubbesen empfohlen, vorzugsweise bei trockenem Wetter, wenn sich Moos und Algen leichter lösen lassen. Außerdem sollte das Dach vor Feuchtigkeitsquellen wie herabhängenden Ästen oder tropfendem Wasser geschützt werden.

Bild von Haus mit Reetdach
Für die Eindeckung mit Reet braucht es speziell aus- und weitergebildete Dachdecker.

Reetdach decken lassen: Spezialisten und Kosten

Ein Reetdach zu decken erfordert handwerkliches Können und besondere Erfahrung – nicht jeder Dachdecker beherrscht das Reethandwerk. Reetdachdecker sind speziell ausgebildete Fachleute, die die besonderen Anforderungen des Materials kennen und es fachgerecht verarbeiten können. Mit der richtigen Technik sorgen sie für eine langlebige und sichere Konstruktion. Die Kosten für ein Reetdach hängen von der Größe des Daches und der Qualität des Reets ab und können variieren.

Tipp für Bauherren: Da die Zahl der Reetdachdecker begrenzt ist, empfiehlt es sich, frühzeitig Angebote einzuholen und verschiedene Spezialisten zu vergleichen. Fachbetriebe können eine genaue Kalkulation erstellen, die auf die individuellen Anforderungen Ihres Hauses zugeschnitten ist.

Lesetipp zum Thema: Spezialisten für Reetdächer.