Das Thema Energie ist in aller Munde und nicht zuletzt jeder der wohnt, weiß: Energie kostet Geld. Die Dachsanierung bei einem Altbau kann helfen, den Bedarf an Energie fürs Heizen entscheidend zu verringern und so langfristig Geld zu sparen. Obendrein steigert sie den Wert der eigenen Immobilie. Hilfreich – mitunter gar verpflichtend – ist ein Energieberater, um nicht nur die richtige Sanierung zu finden, sondern auch um Fördergelder zu erhalten.
Wir beantworten Ihnen folgende Fragen:
Warum braucht man einen Energieberater?
Was kostet ein Energieberater und wer bezahlt die Rechnung?
Wer bietet Energieberatungen an?
Wo finde ich den Energieberater meines Vertrauens in meiner Nähe?
Was macht ein Energieberater?
Warum braucht man einen Energieberater?
Energetische Dachsanierungen sind komplex, werden individuell geplant und setzen fundiertes Fachwissen voraus. Deshalb sollte solch eine Beratung nur ein zertifizierter Energieberater angehen. Er prüft das Gebäude von Dach bis Keller, inklusive Heizung, und schlägt Modernisierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz vor.
Wichtig ist: Ohne eine vorgeschaltete Energieberatung gibt es keine finanzielle Förderung. Das gilt sowohl für KfW-Kredite mit Tilgungszuschüssen als auch für Zuschüsse der BAFA.
Was kostet ein Energieeffizienzberater und wer bezahlt die Rechnung?
Bei der Beauftragung eines zertifizierten Energieberaters bzw. Energieeffizienzberaters können Sie im Falle eines normalen Einfamilienhauses mit Kosten von bis zu 2000 Euro rechnen. Doch Energieberatungen werden staatlich gefördert, um energetische Sanierungen bundesweit anzuschieben. Unterstützung bietet hier zum einen das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Dieses fördert die Energieberater-Kosten, Fachplanung und Baubegleitung, mit einem Zuschuss von bis zu 80 Prozent. Während der Staat maximal 1300 Euro der förderfähigen Kosten für Ein- und Zweifamilienhäuser trägt, übernimmt er bis zu 1700 Euro ab drei Wohneinheiten.
Die Beantragung erfolgt durch den beauftragten Energieberater selbst, der die Summe dann von seiner Rechnung an den Endkunden abzieht. Auch die KfW fördert die Energieberatung durch einen Energieeffizienz-Experten. Sie erhalten einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent der Kosten, maximal 4.000 Euro pro Vorhaben.
Wer bietet eine Energieberatung an?
Energieberater darf sich quasi jeder nennen, die Bezeichnung ist nicht geschützt. Aber Zugang zu Fördermitteln geben oder Energieausweise nach der Energieeinsparverordnung ausstellen dürfen nur zertifizierte Berater.
Es gibt verschiedene Berufsgruppen, die bei entsprechender Fortbildung hierzu qualifiziert sind. Dazu gehören Ingenieure oder Elektrotechniker, aber auch Handwerksmeister, wie etwa Dachdecker. Dies bietet für den Kunden den Vorteil, dass derjenige, der das Dach neu plant, dämmt, deckt und vielleicht mit einer PV-Anlage ausstattet, auch die Energieberatung übernehmen kann. Nach dem Motto: Alles aus einer Hand. Zudem können die meisten Förderungen zum Beispiel vom Energieberater-Dachdeckermeister beantragt werden, sodass Ihnen sogar reichlich Papierkram abgenommen wird.
Der Nachteil ist selbstredend direkt mit eingebaut: Der Handwerker als Energieberater ist nicht unabhängig, wenn er auch Arbeiten ausführen soll. Wer also lieber mehrere Meinungen zu seiner angedachten Dachsanierung hören möchte, der sollte einen vom Dachdecker unabhängigen Energieberater gesondert engagieren.
Wo finde ich den Energieberater meines Vertrauens?
Auf der Website der EnergieeffizienzExperten können Sie unabhängige Experten für die Förderprogramme des Bundes recherchieren. Es handelt sich um eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, des BAFA und der KfW. Die Deutschen Energie Agentur (dena) ist Ansprechpartnerin für die eingetragenen Experten, prüft deren Qualifikationen und stichprobenartig auch deren Arbeitsergebnisse. Zusätzlich zu den Kontakten zu versierten Energieberatern erhalten Verbraucher alle Informationen über passende Förderprogramme.
Was macht ein Energieberater
Den Einstieg in eine Energieberatung bildet eine ausführliche Untersuchung des Hauses. Dabei nimmt der Energieberater neben den Wänden und Decken aller Stockwerke inklusive Keller natürlich auch das Dach sowie die Heizungsanlage unter die Lupe. Hierbei kann neben dem Blick auf Pläne und aufs Objekt auch Technik zum Einsatz kommen: Mit einer Wärmebildkamera lassen sich beispielsweise Temperaturunterschiede, Feuchtigkeit oder undichte Stellen in der Gebäudehülle feststellen, die dem bloßen Auge verborgen bleiben.
Und beim sogenannten Blower-Door-Test wird die Gebäudehülle auf ihre Dichtheit hin überprüft. Halten Sie in jedem Fall direkt alle technischen Unterlagen und Heizkostenabrechnungen bereit. Der Energieberater dokumentiert seine Begutachtung des Hauses mit Fotos und sammelt die wichtigsten Baudokumente, wie Baupläne oder Baubeschreibungen. Am Schluss ermittelt er den rechnerischen Energiebedarf des Gebäudes. Sein Bericht zeigt vorhandene Einsparpotenziale auf und beschreibt die möglichen Sanierungsarbeiten, die im Zuge eines individuellen Sanierungsfahrplanes an und im Haus ablaufen können – etwa im Bereich der Dachsanierung.
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