Förderung & Beratung

Hausbau und Dachsanierung: Diese 10 Experten brauchen Sie für ihr Dach


Lesezeit 4'

23.03.2020 von angelika-polle-valder
Förderung & Beratung

Hausbau und Dachsanierung: Diese 10 Experten brauchen Sie für ihr Dach


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23.03.2020 - angelika-polle-valder

Eine Dachsanierung ist eine Sache für professionelle Handwerker. Nur gut ausgebildete Fachbetriebe kennen sich bestens mit den Vorschriften aus und gewährleisten eine sichere Umsetzung. Doch welche Experten brauchen Sie noch rund ums Dach?

1) Der Energieberater

Bevor die Bauarbeiten beginnen, informiert und berät der Energieberater Sie. Dieser Experte kennt alle Aspekte zum Energie sparen, findet die passende Dämmung für das Haus und berät in Fragen zu Heizung und Solartechnik. Tipp: Möchten Sie eine Förderung von der Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) beantragen, müssen Sie einen Energieberater hinzuziehen. Die KfW bezuschusst ihn ebenfalls. Im Anschluss an eine Energieberatung kann der Energieberater einen Energieausweis für das Haus ausstellen.

Ein Dachdecker und der Bauherr stehen auf dem Dachboden eines bereits abgedeckten alten Daches. Dachsanierung
Ein Dachdecker und der Bauherr stehen auf dem Dachboden eines bereits abgedeckten alten Daches.

Foto: ZEDACH eG

2) Der Architekt

Oft haben Architekten eine Zusatzqualifikation zum Energieberater. Ein Architekt erfasst aber auch den Gebäudezustand, bewertet und erstellt einen Sanierungsfahrplan. Ebenso gehören Kostenschätzungen und Wirtschaftlichkeitsrechnungen in sein Repertoire. Auch bei Fragen zu einer Aufstockung beraten Architekten. Innerhalb ihrer Leistungsphasen übernehmen sie nicht nur die Planung bis zur Baugenehmigung, sondern oft auch die Baubegleitung. Sind mehrere Handwerker beteiligt, schreibt ein Architekt die Leistungen aus, koordiniert die Handwerksbetriebe terminlich und überprüft die Arbeiten.

3) Der Statiker

Der Statiker, auch Tragwerksplaner genannt, stellt die Stabilität der Konstruktion sicher. Er bemisst die zu erwartenden Einwirkungen und ermittelt zum Beispiel die notwendige Wand- und Deckenstärke eines Hauses. Außerdem prüft er, ob Umbaumaßnahmen die Statik einer Immobilie verändern. Denn Sie benötigen nicht nur beim Neubau einen Statiker, sondern auch bei einer Dachaufstockung, bei der Installation einer Solaranlage oder bei der nachträglichen Begrünung Ihres Daches. Oft erfüllt ein Bauingenieur die Rolle des Statikers. Wenn er gut plant, profitieren Sie finanziell, etwa indem sich Materialkosten einsparen lassen.

4) Der Zimmerer

Sorgt für den Dachstuhl, Gauben und mehr: der Zimmermann.
Sorgt für den Dachstuhl, Gauben und mehr: der Zimmermann.

Foto: ZEDACH eG

Pfette, Sparren, Strebe – der Zimmermann ist der Experte für Holzkonstruktionen. Er plant und baut den Dachstuhl nach Absprache mit Statiker und Architekt. Der Bauplan folgt streng den Gesetzen der Statik und gewährleistet ausreichende Stabilität für das hölzerne Dachgerüst. Oft steht die Dachkonstruktion bereits nach ein, zwei Tagen, dann feiert man das traditionelle Richtfest. Auch der Bau einer Gaube fällt in den Arbeitsbereich des Zimmerers. Mitunter hilft er während beim Innenausbau, zum Beispiel bei der Montage von Holztreppen zwischen den Geschossen.

5) Der Dachdecker

Zu den Aufgaben des Dachdeckers gehört nicht nur das Ab- und Eindecken des Daches. Neben dieser klassischen Aufgabe setzt er als Experte die Energieeinsparverordnung (EnEV) um und kennt sich mit Dämmungskonzepten und Luftdichtheitsschichten aus. Möchten Sie Ihr Dach ausbauen oder aufstocken, ist der Dachdecker ebenfalls erster Ansprechpartner. Er kann prüfen, ob die Dachkonstruktion den Ausbau trägt oder verstärkt werden muss. Heute zählt die Installation von Solarthermie- und Photovoltaikanlagen ebenfalls zu den Tätigkeiten des Dachdeckers.

6) Der Spengler

Der Spengler ist der Fachmann für Metallarbeiten am Dach.
Der Spengler ist der Fachmann für Metallarbeiten am Dach.

Foto: andre / stock.adobe.com

Der Spengler ist der Metallverarbeiter auf dem Dach: Regenrinnen, Fallrohre, Ortgang aus Metall – seine Expertise ist im engeren Sinne die Dachentwässerung. Der Spengler, je nach Region auch Klempner oder Flaschner genannt, fasst Kamine, Gauben oder Fassaden mit schützenden Metallmaterialien ein. Auch die Blitzschutz-Installation übernimmt dieser Handwerker. Häufig bieten Dachdecker oder Zimmerer diese Arbeiten mit an.

CHECKLISTE HANDWERKERAUSWAHL – Darauf sollten Sie achten:

✅ Vereinbaren Sie einen Termin vor Ort: Nur so kann der Experte sich ein genaues Bild von dem geplanten Bauvorhaben machen.

✅ Stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an, ziehen Sie für Planung und Kontrolle der Arbeiten einen Energieberater oder Architekten hinzu.

✅ Am besten holen Sie mindestens drei Vergleichsangebote je geplantes Gewerk ein, da Kostenunterschiede möglich sind.

✅ Schließen Sie einen Bauvertrag ab, in dem Leistungen, Termine, Zahlungsvereinbarungen und Gewährleistung vereinbart sind.

Kontrollieren Sie die Arbeiten des Handwerkers. Dies kann auch ein Energieberater oder Architekt im Rahmen einer Baubegleitung übernehmen.

7) Der Trockenbauer

Wollen Sie das Dachgeschoss in Wohnraum verwandeln, brauchen Sie meist Leichtbauwände. Dafür ist der Profi für Wand, Decke und Boden zuständig: der Trockenbauer. Er verarbeitet Gipskarton- und Gipsfaserplatten sowie Holzbauteile, also Materialien, die keine lange Trocknungsphase benötigen. Außerdem verkleidet der Trockenbauer Decken, Installationsschächte und -ständer im Bad.

8) Der Elektroinstallateur

Bevor die Verschalung der Wände erfolgt, verlegt der Elektrofachmann Stromkreise für Steckdosen und Leuchten sowie das Telefonkabel bis ins Dachgeschoss. Diese Aufgaben sollten keineswegs Laien übernehmen. Fehlerhaft verlegte Stromkreise und Sicherungen können zu Kurzschlüssen und Bränden führen. Wichtig ist zudem die Lichtplanung. Auch dazu berät der Elektroinstallateur.

Ein Dachdecker verlegt auf einem Dach Solarpanele.
Ein Dachdecker verlegt auf einem Dach Photovoltaik-Module.

Foto: mmphoto / stock.adobe.com

9) Der Sanitär- und Heizungsinstallateur

Ein Badezimmer unter der Dachschräge braucht einen Wasseranschluss und einen Abfluss: Hierzu legt der Sanitär- und Heizungsinstallateur die nötigen Leitungen bis ins Dach. Außerdem erweitert dieser Fachmann die Heizungsanlage mit Rohren und Heizkörpern. Zuvor überprüft er, ob der vorhandene Kessel die zusätzliche Leistung erbringen kann. Andernfalls berät er zu Alternativen. Der Heizungsinstallateur kennt sich ebenfalls mit der Installation einer Solaranlage aus.

10) Der Finanzierungsexperte

Am Ende muss alles finanziert werden. Beziehungsweise schon zuvor. Planen Sie die Finanzierung Ihres Bauvorhabens mit den Experten Ihrer Bank oder anderen Finanzberatern. Ermitteln Sie zusammen, wie viel Eigenkapital Sie benötigen und welche Art der Finanzierung langfristig die Beste für Sie ist. Die Fachleute finden für Sie die bestehenden Fördermöglichkeiten, gerade auch bei einer Dachsanierung. Ebenso wichtig: die richtigen Versicherungen für Bauherren und Eigenheimbesitzer.

Das „Projekt Dach“ nicht unterschätzen

Unsere grobe Übersicht zeigt deutlich: Ein Dachprojekt umfasst viele Aspekte. Manche Punkte sind hier nicht genannt, auch wenn sie genauso wichtig sind. Zum Beispiel der Brandschutz. Machen Sie sich klar, dass bei Arbeiten rund ums Dach viele Vorschriften existieren – selbst wenn es nur um einen Dachfensteraustausch geht. Mit den passenden Experten sind Sie auf der sicheren Seite und Sie entdecken womöglich schöne Bau- und Gestaltungalternativen, die Sie bislang nicht im Blick hatten.

Jetzt weiterlesen: Wir bieten Ihnen eine erste Kostenschätzung mit unserem Dach-Sanierungsrechner!