Förderung & Beratung

Förderung für Solaranlagen 2023: Aktuelle Zuschüsse im Überblick


Lesezeit 6'

09.06.2023 von Michael Podschadel
Förderung & Beratung

Förderung für Solaranlagen 2023: Aktuelle Zuschüsse im Überblick


Lesezeit 6'

09.06.2023 - Michael Podschadel

Förderung, zinsgünstiger Kredit und Einspeisevergütungen: 2023 soll die Installation einer Solaranlage für Eigenheimbesitzer noch attraktiver werden. Vorteile gibt es tatsächliche viele. Die Eigennutzung von selbstproduziertem Strom ist günstiger als der Einkauf. Mit der zugesagten Festvergütung für die Einspeisung in ein öffentliches Stromnetz kann man langfristiger kalkulieren. Und so manche Regelung gilt 2023 nicht nur in einzelnen Städten oder Kommunen, sondern bundesweit.

Das hat sich 2023 für Solaranlagen geändert

Bei der Förderung von PV- bzw. Solaranlagen gibt es seit Januar 2023 Änderungen, die eine Anschaffung lohnend machen. Das liegt auch an den Neuerungen und Vereinfachungen im Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG 2023), das die Einspeisung von regenerativem Strom in die öffentlichen Stromnetze regelt. Aktuell ist nämlich nicht nur die EEG-Umlage weggefallen, um Stromkunden zu entlasten – auch „private“ Stromerzeuger stehen dank EEG besser da.

Bild von PV-Anlage auf Dach
EEG 2023: Einspeisevergütung für Solaranlagen ist gestiegen.

Neufassung EEG 2023: Welche Vorteile gibt es?

  • Die Einspeisung des Stroms aus der eigenen Solaranlage in ein öffentliches Stromnetz wird höher vergütet
  • Diese höhere Vergütung gilt auf jeden Fall bis Ende 2024
  • Statt der vorherigen maximal 70 Prozent kann der erzeugte Strom von PV-Anlagen, die 2023 in Betrieb genommen werden, jetzt bei Bedarf komplett ins öffentliche Netz eingespeist werden
  • Bei einer Volleinspeisung liegt die Vergütung sogar höher als bei einer Teileinspeisung
  • Durch den Wegfall der EEG-Umlage muss kein zusätzlicher Erzeugungszähler mehr installiert werden
  • Der Netzanschluss von Photovoltaik-Anlagen soll deutlich einfacher und schneller bewilligt werden

Wie hoch sind die neuen Einspeisevergütungen?

Aufgrund der bereits seit dem 30. Juli 2022 geregelten EEG-Einspeisevergütung können Sie als angehender Besitzer einer Photovoltaikanlage auch 2023 mit festen Sätzen kalkulieren: Für Solaranlagen bis 10 Kilowatt-Peak (kWp) erhalten Sie 8,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Das gilt auch für Anlagen mit einem höheren Ertrag; allerdings wird über einer Abgabe von 10 kWp nur noch 7,1 Cent pro kWh gezahlt. Falls Sie sich jetzt fragen, was sich hinter dem Begriff Kilowatt-Peak (kWp) eigentlich verbirgt: Kilowatt-Peak gibt an, wie viel Kilowatt (kW) unter genormten Testbedingungen erbracht wird. In der Praxis kann dieser Spitzenwert (Peak) aber unterschritten werden, abhängig von der Lage Ihres Wohnortes, den täglichen Sonnenstunden – und natürlich vom Wetter.

Bild von PV-Anlage auf Balkon
Die Einspeisevergütungen für Solaranlagen reichen von 8,2 bis 13 Cent pro Kilowattstunde.

Wer seinen Strom komplett abgibt – seit dem EEG 2023 ist dies nun möglich – der bekommt eine noch höhere Vergütung pro Kilowattstunde: Für die ersten 10 kWp sind 13,0 Cent pro kWh festgeschrieben, darüber hinaus bekommen Eigentümer 10,9 Cent pro kWh. Diese Regelung aus dem Erneuerbaren Energien Gesetz soll ein weiterer Hebel sein, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen und den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf mindestens 80 Prozent zu steigern.

Steuervorteile: Keine Umsatzsteuer für Solaranlagen

Der Kauf und die Installation einer PV-Anlage ist für Eigenheimbesitzer mittlerweile von der Umsatzsteuer befreit. Seit Januar 2023 muss daher bereits bei der Angebotserstellung für private Solaranlagen ein Umsatzsteuersatz von 0 Prozent berücksichtigt werden. Ebenfalls neu ist die steuerliche Behandlung von Solaranlagen: Private Anlagen bis 30 kWp werden nicht mehr für die Einkommenssteuer berücksichtigt. Eine bundesweite Förderung bei der Installation einer Solaranlage gibt es 2023 zudem für die Erstberatung durch eine Steuerkanzlei.

Bild von PV-Anlage auf Dach
Solaranlagen müssen ab 2023 nicht mehr in der Einkommenssteuer als Einnahmen ausgewiesen werden.

Solaranlage im eigenen Garten möglich

Das neue EEG ermöglicht es Ihnen zudem, eine Solaranlage alternativ auch im Garten zu errichten. Und Sie haben Anspruch auf eine Fördervergütung, wenn die Leistung bei maximal 20 Kilowatt liegt. Bedingung für eine private PV-Anlage im Garten ist – neben der offiziellen Baugenehmigung – ein Nachweis, dass das Dach des Wohnhauses nicht für die Installation geeignet ist. Aber aufgepasst: Wie genau dieser Nachweis erbracht werden kann, ist bisher (April 2023) noch nicht definiert. Eine offizielle Verordnung hierzu wird aktuell erarbeitet.

In welchen Bundesländern gilt die Solarpflicht?

Wenn Sie Ihr Dach sanieren wollen oder einen Neubau planen, unterliegen Sie womöglich bereits der Solarpflicht nach dem Klimaschutzgesetz. Sie soll laut Regierungsplänen bundesweit umgesetzt werden, gilt bisher aber nur in einzelnen Bundesländern und in unterschiedlicher Ausgestaltung. Vorreiter Baden-Württemberg schreibt beispielsweise die Installation von PV-Anlagen bei neuen Wohngebäuden bereits seit dem 1. Mai 2022 vor. Seit Januar 2023 gilt die Vorgabe auch bei Dachsanierungen: Mindestens 60 Prozent einer neuen oder sanierten Fläche, die entsprechend geeignet ist, müssen mit Solarmodulen ausgestattet werden. Bremen plant die Einführung einer Solarpflicht für Neubauten im Mai 2023 und für Dachsanierungen ab Januar 2024 – Neubauten sollen dann mindestens 70 Prozent der geeigneten Fläche für Photovoltaik nutzen, bei sanierten Dächern läge die Mindestfläche bei 50 Prozent.

Bild von PV-Anlage auf Dach
Die Solaranlagen-Pflicht wurde bereits in den ersten Bundesländern eingeführt.

Übersicht: Pflicht für Solaranlagen bundesweit

In vielen Ländern gibt es bereits Vorgaben oder Termine zur Einführung einer Solarpflicht für Eigenheimbesitzer. Nachfolgen finden Sie eine Übersicht der Bundesländer, die das Thema bisher anpacken, Stand April 2023. Termine, die in der Zukunft liegen, können sich teilweise noch ändern, wenn kein entsprechender Beschluss in den einzelnen Bundesländern zugrunde liegt.

BundeslandSolarpflicht bei NeubautenSolarpflicht bei Dachsanierungen
Baden-Württemberggilt seit Mai 2022gilt seit Januar 2023
BayernJanuar 2025Januar 2024
Berlingilt seit Januar 2023gilt seit Januar 2023
BrandenburgEnde 2023Ende 2023
BremenJuli 2025Juli 2024
Hamburggilt seit Januar 2023Januar 2025
NiedersachsenJanuar 2025Januar 2025
Nordrhein-WestfalenJanuar 2025Januar 2026
Schleswig-HolsteinJanuar 2025

Deutschlandweite Förderungen für Solaranlagen

Für eine Förderung ihrer PV- bzw. Solaranlage gibt es Regelungen und Angebote, die bundesweit verfügbar sind. Das gilt beispielsweise für die Senkung der Mehrwehrsteuer auf 0 Prozent beim Kauf einer Photovoltaikanlage und eines Batteriespeichers. Auch die Festsetzung der zugesicherten Einspeisevergütung gilt in ganz Deutschland.

Bild von PV-Anlage auf Garage
Auch für Batteriespeicher gilt im Paket mit dem Kauf und Einbau einer Solaranlage der Wegfall der Mehrwertsteuer.

Ebenfalls deutschlandweit nutzbar ist ein zinsgünstiger Kredit der staatlichen KfW-Bankengruppe. Rund 6400 Antragsteller erhielten 2012 die Zusage für einen KfW-Kredit zur Finanzierung neuer Solaranlagen und Batteriespeicher. Unterstützt werden Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme, Netze und Speicher.

Auch für Beratungsleistungen werden auf Bundesebene Zuschüsse angeboten. Die Energieberatungen der Verbraucherzentralen beispielsweise werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert und sind daher meist kostenfrei oder sehr günstig. Zudem bietet das Bundesamt eine Vor-Ort-Beratung inklusive individuellem Sanierungsfahrplan an – 80 Prozent der Kosten werden übernommen, maximal allerdings 1300 Euro.

Bild von Montage einer PV-Anlage
Zuschüsse gibt es in Sachen Beratung für eine Solaranlage.(Foto: ZVDH/Harald Friedrich)

Förderung: Diese Unterschiede gibt es in den Bundesländern

Neben den bundesweiten Regelungen haben Sie die Möglichkeit, nach Förderangeboten vor Ort Ausschau zu halten. Ein Beispiel: In Essen stehen nach einer Aufstockung im März 2023 ganze 2,4 Millionen Euro zur Verfügung. Die einzelnen Fördersummen werden gestaffelt vergeben, abhängig von der Größe der PV-Anlage. Solaranlagen mit einer Leistung von mehr als 10 und bis zu 40 kWp werden etwa mit 100 Euro pro kWp unterstützt.

NRW-weit gibt es dieses Förderprogramm aber leider nicht; ebenso wenig bieten Bayern, Sachsen oder andere Bundesländer übergreifende Fördertöpfe für PV- und Solaranlagen an. Ein Blick auf die einzelnen Kommunen und Städte lohnt da schon eher. Neben Essen sind Aachen, Braunschweig, Köln oder München Städte, die jeweils eigene Förderprogramme aufgelegt haben.

Bild von PV-Anlage auf Dach
Einige Kommunen und Städte bieten Fördergelder für Solaranlagen.

Welche PV-Anlage, welche Förderung?

Wenn Sie sich für eine Solaranlage auf Ihrem Dach entschieden haben, stellen sich mit Fokus auf die Kosten vor allem zwei Fragen: Welche PV-Anlage kann und will ich mir leisten? Und welche Förderungen kann ich bei meiner Kalkulation berücksichtigen?

Für eine erste Einschätzung der Anschaffungskosten nutzen Sie unseren Online-Kostenrechner. Hier erfahren Sie mit wenigen Klicks, wie viel Ihre Solaranlage voraussichtlich kosten wird.

Mit unserem Online-Kostenrechner erfahren Sie nach wenigen Klicks, was Ihre PV-Anlage voraussichtlich kosten wird.