Förderung & Beratung

Förderung für Ihre Fassadendämmung: Das müssen Sie wissen 


Lesezeit 5'

29.09.2023 von Michael Podschadel
Förderung & Beratung

Förderung für Ihre Fassadendämmung: Das müssen Sie wissen 


Lesezeit 5'

29.09.2023 - Michael Podschadel

Mit einer Fassadendämmung sparen Sie Heizkosten und steigern den Wert Ihrer Immobilie. Durch die Isolierung der Gebäudehülle ist der Wärmeverlust in den kalten Monaten deutlich geringer. Gleichzeitig dringen sommerliche Höchsttemperaturen nicht so schnell ins Haus. Das verbessert den Wohnkomfort und schont die Umwelt, weil Sie Energie zum Heizen und Klimatisieren der Räume einsparen – und damit auch CO2. Eine Fassadendämmung nachträglich durchführen zu lassen, gehört allerdings zu den kostenintensiveren Sanierungen.

Förderung für Fassadendämmung über KfW und BAFA

Viele Maßnahmen zur energetischen Sanierung Ihres Eigenheims werden in Deutschland gefördert und etwa mit günstigen Krediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt. Wir zeigen, welche Vorteile eine Fassadendämmung bietet, welche Arten der Außendämmung es gibt und für welche Maßnahmen Sie eine Förderung beantragen können, zum Beispiel beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Mit unserem kostenlosen Online-Förder-Rechner können Sie die Höhe der möglichen Förderung Ihrer Fassadendämmung schon jetzt unverbindlich kalkulieren.

Mit unserem Fördermittel-Rechner erfahren Sie nach wenigen Klicks, welche Finanzhilfen sie beantragen können.

Vorteile und Gründe für die Außendämmung

Eine gute Fassadendämmung reduziert den Energieverbrauch von Gebäuden und steigert den thermischen Komfort. Es gibt aber noch weitere Gründe, die eine energetische Sanierung der Fassade attraktiv für die Eigentümer machen.

Energieeffizienz

Eine Fassadendämmung reduziert deutlich den Wärmeverlust durch die Außenwände. Im Winter verringert das den Energieverbrauch Ihrer Raumheizung, im Sommer sparen Sie Energie für die Klimatisierung.

Kosteneinsparungen

Weniger Heizen und Klimatisieren zu müssen, spart Strom/Energie und damit Geld.

Klimaschutz

Ein verringerter Energieverbrauch bedeutet auch eine geringere CO2-Emission, was wiederum negative Auswirkungen auf die Umwelt reduziert.

Thermischer Komfort

Eine gut isolierte Fassade reguliert die Temperaturunterschiede zwischen Innen und Außen, was zu einem angenehmen und konstanten Raumklima führt.

Wertsteigerung

Eine verbesserte Energieeffizienz und ein angenehmeres Raumklima steigern den Wert Ihrer Immobilie.

Schutz der Bausubstanz

Die Fassadendämmung hilft, die Temperaturschwankungen an den Wänden zu minimieren. Das reduziert Feuchtigkeitsprobleme und Bauschäden, die durch Frost-Tau-Wechsel entstehen.

Schallschutz

Einige Fassadendämmungen haben schalldämmende Eigenschaften, die den Lärm von außen minimieren.

Ästhetik

Gerade bei älteren Gebäuden oder Schäden an der Fassade kann eine Fassadendämmung das Erscheinungsbild Ihres Eigenheims deutlich verbessern und aufwerten.

Grundsätzlich trägt jede Fassadendämmung dazu bei, Gebäude energieeffizienter, umweltfreundlicher und komfortabler zu machen. Es gibt jedoch unterschiedliche Methoden und Materialien für Fassadendämmungen, die je nach den spezifischen Bedürfnissen und Anforderungen eines Gebäudes ausgewählt werden können

Bild von Fassadendämmung eines Mehrfamilienhauses
Vorher/Nachher: Fassadendämmung im Bestand.

Arten der Fassadendämmung

Was eine Fassadendämmung kostet und wie gut sie Ihr Gebäude isoliert, hängt von der Art der Dämmung ab, für die Sie sich entscheiden. Grob unterscheidet man drei Wege der Außendämmung.

  • Kerndämmung
  • Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)
  • Hinterlüftete Vorhangfassaden

Nachträgliche Kerndämmung der Fassade

Eine nachträgliche Kerndämmung der Fassade Ihres Eigenheims ist nur dann möglich, wenn ein zweischaliges Mauerwerk vorhanden ist. Bei dieser Dämmvariante wird das Dämmmaterial zwischen die beiden Mauerschichten eingeblasen. Eine Kerndämmung ist zwar weniger effektiv als beispielsweise ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS), kostet dafür aber auch deutlich weniger. Der Vorteil dieser Dämmmethode ist der geringe Preis von 30 bis 45 Euro pro Quadratmeter.

Wärmedämmverbundsysteme

Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) gehören zu den populärsten Arten der (nachträglichen) Fassadendämmung. Sie werden von außen aufgebracht und bieten einen sogenannten Vollwärmeschutz. Fast immer, wenn eine Fassade (neu) verkleidet wird, kommen WDVS zum Einsatz, bei denen das Dämmmaterial auf der Fassade verklebt oder gegebenenfalls zusätzlich mit Dübeln befestigt wird. Bei stark unebenen Untergründen werden Schienen auf der Fassade montiert, um die Verkleidung plan aufbringen zu können.

Hinterlüftete Vorhangfassade

Bei einer hinterlüfteten Vorhangfassade wird die Dämmung nicht wie beim WDVS abschließend verputzt. Stattdessen wird eine Metallunterkonstruktion für die Befestigung der Außenverkleidung genutzt, wodurch diese einen Abstand zur Dämmschicht hat. Der Vorteil: Durch diese sogenannte Hinterlüftung ist das Risiko einer Schimmelbildung nahezu völlig ausgeschlossen. Sie haben zudem alle Möglichkeiten bei der Wahl der Materialien für die Außenfassade. Von verschiedenen Metallen, wie Aluminium, über Klinker und Holz bis Naturstein können Sie nahezu jeden Vorhang auf der Unterkonstruktion anbringen. Vorausgesetzt, die Fassade Ihres Gebäudes ist entsprechend tragfähig in Sachen Statik.

Bild von nachträglicher Fassadendämmung
Wärmedämmverbundsysteme sind die am meisten verwendete Art der nachträglichen Fassadendämmung.

Fördermöglichkeiten für die Dämmung Ihrer Fassade

Eine nachträgliche Fassadendämmung wird in vielen Fällen gefördert oder mit günstigen Krediten unterstützt. Welche Förderung Sie beantragen können, hängt davon ab, in welchem Rahmen die energetische Sanierung Ihres Gebäudes erfolgen soll.

Eine erste Einschätzung der zu erwartenden Kosten liefert unser Förder-Rechner.

Förderung Fassadendämmung über BAFA

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können Sie für Ihre Fassadendämmung dann in Anspruch nehmen, wenn es sich bei der Sanierung um eine Einzelmaßnahme handelt. Bringen Sie die neue Wärmedämmung nachträglich an, können Sie einen Zuschuss von maximal 12 000 Euro erhalten, sofern bestimmte Vorgaben erfüllt werden. Diese beziehen sich etwa auf die Dämmung selbst: Sie darf einen U-Wert von 0,20 W nicht überschreiten – dieser Wert bestimmt den Wärmeverlust. Und die neue Fassade benötigt eine Dämmdicke von mindestens 26 Zentimetern (unter der Verwendung von Kalziumsilikatplatten), wenn Sie mit dem BAFA-Zuschuss rechnen wollen.

Die Höhe der BAFA-Förderung hängt auch davon ab, ob Ihre Fassadensanierung im Vorfeld durch einen zertifizierten Energieberater im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans empfohlen wurde. Immerhin: Der zusätzliche Zuschuss beträgt dann fünf Prozent.

Förderung Fassadendämmung über KfW

Planen Sie die Dämmung der Fassade im Rahmen einer Komplettsanierung Ihres Wohneigentums zu einem Energieeffizienzhaus, können Sie womöglich einen Kredit bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen, aber keine BAFA-Förderung. Mit bis zu 67 500 Euro (inklusive Tilgungszuschuss) unterstützt die KfW Ihre Komplettsanierung, wenn entsprechende Vorgaben eingehalten werden. Auch hier orientieren sich die Förderbedingungen am maximalen Wärmeverlust (U-Wert) des Dämmstoffes. Festgelegt ist ein U-Wert von höchstens 0,24 W/(m²k) gemäß den Regelungen im aktuellen Gebäude-Energie-Gesetz (GEG).

Bild von Wärmebildmessung einer alten Fassade
Der Energieberater hilft dabei, einen individuellen Sanierungsplan zu erstellen.

So beantragen Sie eine Förderung für Ihre Fassadendämmung

Wenn Sie eine Förderung für Ihre Fassadendämmung erhalten wollen, sollten Sie die folgenden sieben Schritte einhalten.

  • Legen Sie fest, ob Sie eine Komplettsanierung benötigen oder die Dämmung der Fassade nur eine Einzelmaßnahme ist.
  • Holen Sie einen unabhängigen „Energieeffizienz-Experten“ ins Boot. Seine Beratungsleistung ist förderberechtigt!
  • Lassen Sie einen ausgearbeiteten Sanierungsfahrplan (iSFP) von Ihrem Energieberater erstellen. Ein Sanierungskonzept ist ohnehin Grundbedingung für eine Förderung durch die BAFA oder KfW – und ein iSFP kann eine BAFA-Förderung um zusätzliche fünf Prozent anheben.
  • Definieren Sie, welche Art der Fassadendämmung infrage kommt. Auch hier weiß der Energieberater womöglich Rat, ansonsten können Sie einen Handwerker Ihres Vertrauens, etwa einen Dachdecker, ansprechen.
  • Informieren Sie sich über weitere Fördermöglichkeiten. Neben BAFA und KfW sind vielleicht auch regionale Förderungen in Ihrer Stadt oder Kommune verfügbar. Energieberater aus der Region sollten dazu ebenfalls informiert sein.
  • Stellen sie vor Beginn der Sanierung die entsprechenden Förderanträge.
  • Starten sie erst nach der Genehmigung Ihrer Förderanträge mit dem Sanierungsprojekt.

Wenn Sie die Reihenfolge bei der Beantragung der individuellen Förderung beachten, steht Ihrer neuen Hausdämmung nichts mehr im Wege. Und beachten Sie: Erfahrene Energieberater wissen, wie aussichtsreich ein Antrag ist und wie er korrekt eingereicht wird. Nehmen Sie die Hilfe eines Experten hier ruhig in Anspruch – es rechnet sich.

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