Nachhaltiges Dach

Energieeffiziente Dachlösungen: Nachhaltigkeit und Einsparung im Fokus


Lesezeit 7'

28.08.2024 von Katharina Meise
Nachhaltiges Dach

Energieeffiziente Dachlösungen: Nachhaltigkeit und Einsparung im Fokus


Lesezeit 7'

28.08.2024 - Katharina Meise

Warum sind energieeffiziente Dachlösungen wichtig?

Energieeffiziente Dachlösungen sind gleich aus mehreren Gründen von großer Bedeutung: So tragen sie erheblich zum Klimaschutz bei, indem sie die CO2-Emissionen reduzieren. In Zeiten, in denen der Klimawandel eine der größten Herausforderungen der Menschheit darstellt, ist dies ganz besonders wichtig. Darüber hinaus sorgen energieeffiziente Dächer für langfristige Einsparungen bei den Energiekosten. Denn durch eine bessere Isolierung und den Einsatz von nachhaltigen Materialien wird der Energieverbrauch für Heizung und Kühlung deutlich gesenkt. Und schließlich verbessern solche Dachlösungen den Wohnkomfort, indem sie für ein angenehmes Raumklima sorgen. Das wiederum erhöht den Wert der Immobilie. Auf diese Weise leisten energieeffiziente Dachlösungen einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit von Gebäuden.

Welche Arten von energieeffizienten Dachlösungen gibt es?

Wer sein Dach energieeffizient gestalten möchte, hat die Wahl zwischen mehreren Varianten:

  • Solardächer und Photovoltaikanlagen nutzen die Sonnenenergie zur Stromerzeugung und tragen zur Reduzierung fossiler Energiequellen bei.
  • Gründächer sorgen für eine Verbesserung der Luftqualität, die Reduzierung der städtischen Hitzeinseln und fördern die Biodiversität.
  • Eine Kombination aus Photovoltaikanlagen und Gründächern kann besonders effektiv sein, da die Pflanzen die Solaranlagen kühlen und dadurch deren Leistung steigern.

Tipp: Auch bei den eingesetzten Materialien lohnt sich ein genauer Blick. Eine hochwertige Dämmung reduziert Wärmeverluste und erhöht die Energieeffizienz des Gebäudes erheblich. Und reflexive Dachbeschichtungen minimieren die Wärmeaufnahme, indem sie das Sonnenlicht reflektieren und so die Kühlkosten senken.

Bild von einem Gründach auf einem Hochhaus
Auf Flachdächern sind verschiedene energetische Dachlösungen möglich.

Wie plant man energieeffiziente Dachlösungen und setzt diese um?

Wer sich eine energieeffiziente Dachlösung wünscht, sollte sich schon im Vorfeld Gedanken machen und möglichst früh einen Experten, Dachdecker und Energieberater, zurate ziehen. So sollte zunächst eine gründliche Analyse der lokalen Klimabedingungen stattfinden, um die am besten geeignete Dachlösung zu identifizieren. Jede geplante Maßnahme muss außerdem zu den regionalen Bauvorschriften passen, damit auch alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden. Eine umfassende Beratung durch Experten sollte dabei helfen, die besten Materialien und Technologien auszuwählen, sei es für Solardächer, Gründächer oder hochwertige Dämmungen. 

Übrigens: Zu einer sorgfältigen Planung gehört auch die Bewertung der Dachstruktur und die Berücksichtigung der langfristigen Wartungskosten. Eine genaue Kosten-Nutzen-Analyse hilft, die wirtschaftlichste Lösung zu finden!

Haben Sie die passende Dachlösung ausgemacht, ist es ratsam, mehrere Fachbetriebe um ein Angebot für die Umsetzung zu bitten. So können Sie vergleichen, bekommen ein besseres Gefühl für einen seriösen Preis und können sich den Betrieb aussuchen, der Ihnen am meisten zusagt. Bei Ihrer Entscheidung sollten Sie darauf achten, nur qualifizierte Fachkräfte zu beauftragen, um eine optimale Installation und Funktionalität zu gewährleisten. Denn die Installation einer PV-Anlage bedeutet immer einen Eingriff in die Dachhaut. Bei einem Dachdecker sind Sie an diesem Punkt immer auf der sicheren Seite. Kontinuierliche Überwachung und regelmäßige Wartung sichern anschließend die langfristige Effizienz und Lebensdauer Ihrer energieeffizienten Dachlösung.

Bild von Photovoltaik-Anlage auf einem Dach
Mit der PV-Anlage Energie und Kosten sparen.

Unser Tipp

Den passenden Profi in Ihrer Nähe finden Sie über unser Handwerkerverzeichnis. Außerdem können Sie eine Ausschreibung für Ihr Bauvorhaben erstellen und sich von Fachbetrieben finden lassen sowie unverbindliche Angebote erhalten.

Welche Materialien und Technologien sind die besten?

Jede energieeffiziente Dachlösung hat ihre Stärken und Vorteile – es kommt nur darauf an, die individuell passende zu finden. Die Material- und Technologieauswahl spielt dabei die zentrale Rolle. So bieten zum Beispiel Dämmmaterialien wie Mineralwolle, Polystyrol und Polyurethanschaum Vorteile hinsichtlich Wärmeleitfähigkeit und Kosten. Mineralwolle zeichnet sich durch gute Dämmwerte und Feuerbeständigkeit aus, während Polystyrol und Polyurethanschaum hervorragende Isoliereigenschaften bei geringem Gewicht bieten. Allerdings gelten diese Materialien nicht gerade als umweltverträglich, weil sie einerseits einen hohen Energiebedarf in der Herstellung haben, andererseits nur schwer recycelbar sind. Wem diese Punkte wichtig sind, der sollte eventuell auf eine ökologisch nachhaltige Dämmung wie Holzfaserdämmung setzen. Auch sie weist, in entsprechender Dicke, einen hervorragenden Dämmwert auf.

Bild von Handwerker bei der Dämmung eines Daches
Zwischensparrendämmung ist eine Möglichkeit, um gute Dämmwerte zu erzielen.

Auch bei der Wahl der für Sie und Ihr Dach besten Technologie stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Wer beispielsweise die kostenlose Energie der Sonne mit einer Photovoltaik-Anlage nutzen möchte, um Strom oder Wärme zu gewinnen, kann dadurch im besten Fall den Energiebedarf des Gebäudes erheblich senken. Voraussetzung dafür ist, neben den örtlichen Bauvorschriften, der geeignete Standort des fraglichen Dachs. Auch dessen Ausrichtung spielt eine Rolle. Wer etwas für Bienen, Schmetterlinge, heimische Vögel und andere Kleintiere tun will, sollte sich vielleicht ein Gründach anschaffen. Es hat darüber hinaus den Vorteil, dass Regenwasser besser abtransportiert und gefiltert wird als auf versiegelten Flächen, und dass es eine effektive Hilfe gegen sommerliche Hitze ist – gerade in Städten. Wer sogar beide Technologien kombiniert – also Solarmodule aufs Gründach stellt – holt sogar noch mehr für sich und die Umwelt heraus.

Wie finde ich die richtigen Fachleute und Experten?

Fachleute bringen das notwendige Wissen und die Erfahrung mit, um die besten Materialien und Technologien auszuwählen und korrekt zu installieren. Ihre Expertise gewährleistet, dass alle gesetzlichen Anforderungen und Sicherheitsstandards erfüllt werden, was langfristig die Effizienz und Haltbarkeit der Dachlösung sicherstellt. Auch im Falle eines Mangels oder einer Reklamation stehen dann die Chancen sehr gut, schnell zu einer guten Lösung für alle Beteiligten zu kommen.

Folgende Tipps sollen Ihnen dabei helfen, qualifizierte Dachdecker und Energieberater zu finden:

  • Recherche und Empfehlungen: Beginnen Sie mit einer gründlichen Recherche. Empfehlungen von Freunden, Familie oder Nachbarn, die ähnliche Projekte durchgeführt haben, können sehr hilfreich sein. Online-Bewertungen und Fachportale bieten zusätzliche Einblicke in die Qualifikationen und Zuverlässigkeit von Fachleuten. Auch die Listung in unserem Handwerkerverzeichnis hilft Ihnen, den passenden Profi zu finden.
    • Zertifikate und Qualifikationen: Achten Sie darauf, dass Handwerker, die Sie beauftragen möchten, über die notwendigen Zertifikate und Qualifikationen verfügen. Dachdecker sollten beispielsweise Mitglied in einer Innung sein, die Weiterbildung zum PV-Manager absolviert haben oder selbst Energieberater sein. Und Energieberater sollten eine zertifizierte Weiterbildung und Erfahrungen nachweisen können.
    • Angebote und Referenzen: Holen Sie mehrere Angebote ein und vergleichen Sie diese. Bitten Sie die Fachleute um Referenzen und sehen Sie sich, wenn möglich, abgeschlossene Projekte an.
Bild von Dachdecker bei der Montage eines PV-Moduls
Installation einer PV-Anlage.

Unsere Tipps für einen möglichst reibungslosen Ablauf Ihres Projektes:

  • Klare Kommunikation: Kommunizieren Sie Ihre Erwartungen und Anforderungen klar gegenüber Ihren Auftragnehmern. Tauschen Sie sich regelmäßig mit Ihrem Handwerksprofi aus, um den Fortschritt zu besprechen und eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen.
    • Detaillierte Verträge: Legen Sie alle Vereinbarungen schriftlich fest, einschließlich Zeitplänen, Kosten und spezifischen Aufgaben. Dies verhindert Missverständnisse, bietet Rechtssicherheit und stellt sicher, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind.
    • Flexibilität und Offenheit: Seien Sie offen für die Empfehlungen der Fachleute und bereit, gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Manches lässt sich erst im Projektprozess erkennen. Erfahrene Experten bieten dann oft wertvolle Erkenntnisse und Tipps, die zu einem besseren Endergebnis führen können.
Bild von Gründach mit Solaranlage
Das Gründach kühlt die PV-Anlage, die dadurch leistungsfähiger wird.

Welche Kosten und Fördermöglichkeiten gibt es für energieeffiziente Dächer?

Die Kosten und Fördermöglichkeiten variieren je nach Material, Technologie und Standort. Bei Ihrer Kalkulation sollten Sie zunächst die anzunehmenden Kosten überschlagen. Sie unterteilen sich in Material- und Installationskosten einerseits und die Kosten für Planung und Beratung andererseits. Je nach Technologie und verwendeten Materialien, aber auch abhängig von der Größe und der Komplexität können beispielsweise Solardächer zwischen 1000 und 3000 Euro pro kWp (Kilowatt-Peak) kosten, abhängig von der Anlagengröße und den verwendeten Solarmodulen. Gründächer können zwischen 50 und 200 Euro pro Quadratmeter kosten, abhängig von der Art des Gründachs (extensiv oder intensiv) und den verwendeten Pflanzen. Auch der Preis für hochwertige Dämmmaterialien schwankt und sollte bei der Kalkulation einbezogen werden. Die Kosten für Energieberater und Architekten, die bei der Planung und Umsetzung helfen, können zwischen 500 und 3000 Euro liegen, je nach Umfang und Komplexität des Projekts. Auch gibt es hier deutliche regionale Unterschiede.

Bild von Häusern mit Gründächern
Begrünte Dächer sind auch ästhetisch ein echter Hingucker.

Der Kostenseite gegenüber stehen langfristige Kostenersparnisse und Amortisationszeiten: Energieeffiziente Dächer können die Heiz- und Kühlkosten erheblich senken, was laut Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu jährlichen Einsparungen von bis zu 30 Prozent führen kann. Ab wann sich ein energieeffizientes Dach auch wirtschaftlich lohnt, hängt von den initialen Investitionskosten und den jährlichen Einsparungen ab. Ein Solardach kann sich beispielsweise in zehn bis 15 Jahren amortisieren, während hochwertige Dämmungen und Gründächer oft innerhalb von zehn Jahren ihre Kosten durch die Energieeinsparungen wieder einspielen.

Ebenfalls aus der Habenseite können Sie verfügbare Förderprogramme und Zuschüsse verbuchen. Wir geben einen kleinen Überblick:

  • Staatliche Förderungen: In Deutschland bieten sowohl BAFA als auch KfW nach der BEG (Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude) verschiedene Programme zur Förderung energieeffizienter Bau- und Sanierungsmaßnahmen, einschließlich Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen.
  • EEG-Vergütung: Für Solardächer gibt es die Möglichkeit, über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine Vergütung für den eingespeisten Strom zu erhalten.
  • Regionale Förderungen: Bundesländer und Kommunen bieten oft zusätzliche Förderungen an. Diese können in Form von Zuschüssen oder steuerlichen Anreizen verfügbar sein. Nutzen Sie hierfür auch unseren Fördermittel-Rechner.

Mit unserem Fördermittel-Rechner erfahren Sie nach wenigen Klicks, welche Finanzhilfen sie beantragen können.

Tipps zur Finanzierung und Beantragung von Fördermitteln

  • Frühzeitige Planung: Beginnen Sie frühzeitig mit der Recherche nach passenden Förderprogrammen und stellen Sie sicher, dass Sie die Antragsfristen einhalten.
    • Beratung in Anspruch nehmen: Nutzen Sie die Beratung durch Dachdecker und/oder Energieberater, die bei der Antragstellung helfen können.
    • Dokumentation: Stellen Sie sicher, dass alle notwendigen Unterlagen vollständig und korrekt sind. Dies umfasst Planungsdokumente, Kostenvoranschläge und Nachweise über die fachgerechte Ausführung.
    • Kombinierte Förderungen: Prüfen Sie die Möglichkeit, verschiedene Förderungen zu kombinieren, um die maximale finanzielle Unterstützung zu erhalten.

Durch die Nutzung von Förderprogrammen und eine sorgfältige Planung können die Investitionskosten für energieeffiziente Dächer deutlich gesenkt und die langfristigen Vorteile maximiert werden. Ein Aufwand also, der sich lohnt!

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