Dachsanierung

Unsere Tipps zu Holzfaser-Einblasdämmung – Was Sie wissen müssen


Lesezeit 5'

10.01.2024 von Katharina Meise
Dachsanierung

Unsere Tipps zu Holzfaser-Einblasdämmung – Was Sie wissen müssen


Lesezeit 5'

10.01.2024 - Katharina Meise

Wer heute ein Haus umbaut oder modernisiert, muss das Gebäude auch unter energetischen Gesichtspunkten auf den neuesten Stand bringen. An einer Dämmung kommen darum die wenigsten Bauherren vorbei. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Eigenheim zur Isolierung in Styropor „eingepackt“ werden muss. Denn Dämmung geht auch ökologisch sinnvoll – zum Beispiel mit einer Einblasdämmung aus Holzfaser. Was das genau ist, wie nachhaltig diese Art der Dämmung ist und welche Vorteile sie hat, das haben wir für Sie zusammengefasst.

Was ist eigentlich eine Einblasdämmung?

Der Name ist Programm: Eine Einblasdämmung ist eine Dämmung, die mit Luftdruck in ein Bauteil hineingeblasen wird. Als Dämmstoffe kommen unter anderem Materialien wie Zelluloseflocken, Steinwollegranulat, Mineralschaum, synthetische Granulate oder eben Holzfasern infrage. Dabei hat jeder Dämmstoff eine andere Dämmwirkung, so dass nicht jedes Material für jeden Einsatzzweck geeignet ist. Allen gemein ist jedoch, dass durch die Einblastechnik Hohlräume praktisch vollständig gefüllt werden. Das geht meist verhältnismäßig schnell und ist daher oft günstiger als konventionelles Dämmen mit Dämmplatten, die verklebt oder verschraubt werden müssen.

Bild von Holzfaser Einblasdämmung
Ökologisch sinnvoll: Holzfaser-Einblasdämmung. (Foto: Gutex)

Tausendsassa Holzfaser-Einblasdämmung

Eine Holzfaser-Einblasdämmung besteht aus fein zerriebenen Fasern von, bestenfalls, unbehandeltem, zertifizierten Tannen- oder Fichtenholz. Als Flammschutzmittel und Schutz vor dem vorzeitigen Verrotten oder Faulen der natürlichen Holzfasern werden Ammoniumsalze hinzugefügt, in der Regel fünf bis zehn Prozent. Das ist allerdings der einzige Zusatzstoff, so dass eine Einblasdämmung aus Holzfasern eine nahezu komplett natürliche Dämmung darstellt. Nach dem Einblasen in den Hohlraum verfilzen die Holzfasern und bilden eine nahtlose, stabile Dämmstoffmatte. Die Holzfaser-Einblasdämmung eignet sich zum Beispiel für die Wärmedämmung von Außenfassaden, Zwischenwänden, Geschossdecken und des Dachs. Hier kommt sie im Steildach als Zwischensparrendämmung oder Aufsparrendämmung zum Einsatz, aber auch für die Dämmung von Flachdächern ist sie geeignet.

Bild von Einbringen der Holzfaser Einblasdämmung
Eignet sich für Dach und Fassade: Holzfaser-Einblasdämmung. (Foto: Gutex)

Vorteile einer Holzfaser-Einblasdämmung

Hier finden Sie alle Vorzüge der Holzfaser-Einblasdämmung.

Lückenlose Dämmung

Eine Holzfaser-Einblasdämmung passt sich vollständig und passgenau an alle Hohlräume und Untergründe an. Auf diese Weise entsteht eine optimale Dämmschicht ohne Kältebrücken, Lücken oder Nähte. Zuglufterscheinungen sind damit passé.

Hitze- und Kälteschutz

Durch die besondere Struktur des Dämmmaterials hat eine Einblasdämmung aus Holzfasern beste Dämmeigenschaften. So hält sie im Sommer die Hitze lange zuverlässig draußen – und im Winter bleibt die wohlige Wärme im Innenraum. Das ist nicht nur angenehm, sondern spart Energie und somit bares Geld.

Brandschutz

Das den Holzfasern beigemischte Ammoniumsalz bildet zusammen mit den Fasern im Brandfall eine sogenannte Verkohlungsschicht. Sie bremst ein schnelles Abbrennen und trägt so effektiv zum Brandschutz des Gebäudes bei.

Schallschutz

Was Hitze und Kälte draußen hält, hilft auch gegen Krach. So sorgt eine Einblasdämmung aus Holzfasern für einen wirkungsvollen Lärmschutz.

Wohngesundheit

Das natürliche Material ist feuchtigkeitsregulierend, verhindert Schimmelbildung und sorgt für ein baubiologisch gesundes Raumklima.

Kostengünstiger Dämmstoff

Durch die relativ einfache und schnelle Verarbeitung und den natürlichen Rohstoff ist eine Einblasdämmung aus Holzfasern im Vergleich recht kostengünstig. Je nach Hersteller und Verarbeiter können Sie von einem Preis pro Quadratmeter von etwa 16 Euro ausgehen.

Bild von Fasern der Holzfaser Einblasdämmung
Der natürlich Rohstoff ist recht kostengünstig. (Foto: Gutex)

Ist Holzfaser Einblasdämmung nachhaltig?

Die Antwort lautet: Ja! Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Das allein ist schon ein Pluspunkt in Sachen ökologischer Nachhaltigkeit. Doch es wird noch besser: Holz bindet das für die Atmosphäre schädliche CO2. Wird Holz also im Bau verarbeitet, zum Beispiel in Form einer Holzfaser-Einblasdämmung, bleibt das CO2 über viele Jahrzehnte gebunden und gelangt nicht so schnell zurück in die Umwelt. Hat die Dämmung einmal ausgedient, kann sie recycelt und wiederverwendet werden. Bis dahin hilft sie beim Energiesparen und tut so der Umwelt gut.

Weil eine Holzfaser-Einblasdämmung auch in der Herstellung besonders umweltfreundlich ist und bei ihrer Entsorgung nur geringe Umweltlasten verursacht, hinterlässt sie nur einen kleinen ökologischen Fußabdruck und gilt im Vergleich zu anderen Dämmstoffen als besonders nachhaltig. Das belegt zum Beispiel eine Ende 2019 veröffentlichte Studie. Aber auch wegen ihrer hervorragenden Wärmeleitfähigkeit und der sehr guten Dämmwirkung punktet sie beim Thema Nachhaltigkeit. Nicht zuletzt hilft sie konkret dabei, die Energiekosten zu senken, was einerseits gut für die Umwelt ist, andererseits natürlich auch für die finanziellen Ressourcen der Hausbewohner. 

Bild von Einbringen der Holzfaser Einblasdämmung
Holzfaser-Einblasdämmung eignet sich auch für Decken bei Flachdächern. (Foto: Gutex/Miran Kambic)

Was ist besser: Holzfaser, Zellulose oder Steinwolle?

Die Frage, welcher Dämmstoff am besten ist, kann, wie so oft, nicht pauschal beantwortet werden. Unter Nachhaltigkeits- und Umweltschutzaspekten liegt allerdings die Holzfaser-Einblasdämmung ganz weit vorne. Ebenfalls ökologisch wertvoll ist die Dämmung von Fassaden oder Dächern mit Holzfaserdämmplatten. Sie werden ähnlich produziert wie die Einblasdämmung aus Holzfasern: Entrindetes Holz, oft Holzabfälle aus Sägewerken, wird fein zerrieben. Die so entstandenen Fasern werden erhitzt oder mit Wasser gemischt und dann zu Platten gepresst. Die Dämmeigenschaften sind sehr ähnlich wie bei der Holzfaser-Einblasdämmung. Darüber hinaus gibt es weitere Dämmmethoden, zum Beispiel mit Platten oder Matten aus Steinwolle, Mineralwolle, Styropor und vielem mehr. Eine Übersicht über natürliche Dämmmaterialien finden Sie hier, außerdem haben wir einen Materialvergleich weiterer Dämmstoffe für Sie erstellt.

Bild von Einbringen der Holzfaser Einblasdämmung
Braucht den Vergleich zu anderen Dämmstoffen nicht zu scheuen: Holzfaser-Einblasdämmung.(Foto: Gutex/Niall Crosson)

Bauherren, die sich für eine Dämmung mit Holzfasern entscheiden, tun dies neben ökologischen oft auch aus finanziellen Gründen. Denn für eine auf so vielen Ebenen nachhaltige Dämmung von Gebäuden bieten Bund und oft auch Länder und Kommunen, teilweise sogar lokale Verbände oder Energieversorger, attraktive Fördermöglichkeiten und finanzielle Anreize. Der Staat etwa räumt einen Steuerbonus ein. Eine Übersicht über verschiedene Fördermöglichkeiten finden Sie in diesem Artikel. Unser Fördermittel-Rechner hilft dabei, die für Sie und Ihr Bauvorhaben passende Förderung zu finden. Eine realistische Kostenschätzung für Ihre Dachsanierung erhalten Sie in unserem Sanierungsrechner.

Mit unserem Online-Kostenrechner erfahren Sie nach wenigen Klicks, was Ihre Dachsanierung voraussichtlich kosten wird.

Ist Holzfaser Einblasdämmung zukunftssicher?

Dafür spricht einiges. Neben positiven Erfahrungsberichten von Handwerkern und Bauherren belegen auch Studien wie die oben genannte die ökologische Sinnhaftigkeit natürlicher Dämmstoffe. Messbar sind außerdem die hervorragenden Dämmwerte von Holzfaserdämmungen. Qualitätssiegel für Öko-Baustoffe wie der Blaue Engel oder die Zertifizierung durch die Umweltorganisation Natureplus geben zusätzliche Orientierung.

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