Förderung & Beratung

Finanzielle Förderung der Dachsanierung: So klappt es mit dem Zuschuss!


Lesezeit 8'

21.08.2023 von Kai-Uwe Bohn
Förderung & Beratung

Finanzielle Förderung der Dachsanierung: So klappt es mit dem Zuschuss!


Lesezeit 8'

21.08.2023 - Kai-Uwe Bohn

Wenn’s draußen bitterkalt ist, setzt sich der vernünftige Mensch eine Mütze auf. Dann bleibt der Kopf schön warm und kann gut denken. Auch bei großer Hitze empfiehlt sich eine Kopfbedeckung. Damit der Kopf dann kühl bleibt – und ebenfalls gut denken kann. Was das mit Förderung für die Dachsanierung zu tun hat? Sehr viel! Das Dach ist die Mütze Ihres Hauses.

Bild von Hausmodell mit Mütze
Mütze aufsetzen: Energie sparen mit einer Dachsanierung.

Bis zu 30 Prozent Energie sparen

Ist das Dach energetisch saniert und damit gut gedämmt, bleibt die Wärme im Winter drinnen – und im Sommer bleibt’s innen schon kühl. Das funktioniert garantiert – mit energetischen Sanierungen des Dachs kann man bis zu 30 Prozent Energie sparen. Und eine KfW-Förderung für das Dach oder alternativ eine BEG-Förderung über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bekommen Sie für die neue „Mütze“ ebenfalls!

Dachsanierung gegen steigende Energiepreise

Das Dach dämmen mit Förderung, als zinsgünstiger Kredit mit Tilgung oder als Zuschuss, macht heute in Zeiten des Klimawandels und steigender Energiepreise mehr Sinn denn je. Zudem kann dabei zusätzlicher, lichtdurchfluteter Wohnraum entstehen, etwa für ein Kinderzimmer oder für das Homeoffice. Noch ein wichtiger Grund: bei allen seit 1. Februar 2001 gekauften Wohngebäuden ist die Dachdämmung ohnehin Pflicht.

Bild von ausgebautem Dachboden
Der Ausbau eines Dachgeschosses ist förderfähig.

Welche Dachprojekte sind förderfähig?

Förderfähig sind alle Dachprojekte, mit denen Sie Ihr Dach dämmen. Denn es geht ja darum, den Energieverbrauch zu senken. Und da warme Luft im Haus nach oben steigt, sind hier Einsparungen von 20 bis 30 Prozent pro Jahr an Heizkosten realistisch. 

Möglich ist etwa eine neue Aufsparren- oder Zwischensparrendämmung plus einer neuen Dacheindeckung. Diese Art der Sanierung kann auch mit einem Ausbau des Dachgeschosses verbunden werden, etwa für mehr Wohnraum. 

Möglich ist auch, falls die Dacheindeckung noch in Ordnung ist, eine Untersparrendämmung. Denn diese lässt sich in der Regel von innen, also vom Dachgeschoss aus realisieren.

Die dritte Variante, um das Dach zu dämmen, ist die oberste Geschossdecke. Das macht Sinn, wenn Sie den Dachboden nicht nutzen und ist auch die kostengünstigste Möglichkeit.

Bild von Dämmung
Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist die preiswerteste Lösung.

Für eine erste Kostenschätzung Ihrer Dachsanierung bieten wir Ihnen unseren Sanierungs-Rechner.

Mit unserem Online-Kostenrechner erfahren Sie nach wenigen Klicks, was Ihre Dachsanierung voraussichtlich kosten wird.

Welche Arten von Förderung gibt es?

Aber dann kommen viele Fragen. Wie geht das eigentlich mit einer Förderung der Dachsanierung? Wann wende ich mich an die KfW und wann an die BAFA? Wie sollte ich vorgehen? Damit Sie am Ende die beste Lösung für sich finden können, folgen hier die wichtigsten Informationen im Überblick.

Bild von Hand mit Geldscheinen
Förderungen gibt es über KfW-Kredite und Zuschüsse der BAFA.

Die KfW fördert Ihre Dachsanierung mit Krediten und Tilgungszuschüssen

Die Abkürzung KfW steht für „Kreditanstalt für Wiederaufbau“. Gegründet wurde sie 1948, um den Wiederaufbau in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zu finanzieren. Heute spielt die KfW eine wichtige Rolle, um die energetische Sanierung von Gebäuden, zu der auch die Dachsanierung gehört, voranzubringen.

Die KfW Förderung Dach unterstützt ihre Maßnahme als Teil einer energetischen Sanierung des gesamten Wohngebäudes mit einem Kredit inklusive Tilgungszuschuss. Mindeststandard ist dabei das Effizienzhaus 85, bei dem eine Dachdämmung von mindestens 20 Zentimeter erforderlich ist.

Förderfähig ist die komplette Dachsanierung inklusive Dämmen des Dachs, Dacheindeckung und Austausch von Dachfenstern. 

Förderfähig ist zudem eine Dachdämmung, die als Zwischensparrendämmung von innen erfolgt, bei Bedarf mit Austausch von Dachfenstern.

Förderfähig ist auch die Dämmung der obersten Geschossdecke als einfachste Maßnahme. Dies macht dann Sinn, wenn Sie den Dachboden nicht als Wohnraum nutzen wollen. 

Bild von Neubau
Wenn das komplette Gebäude zum Effizienzhaus wird, hilft der Staat mit Förderung.

Ein Überblick über KfW-Förderprogramme Dachsanierung

Die KfW bietet Ihnen als Förderung für die Dachsanierung von Wohngebäuden zinsgünstige Kredite an. Das kann für Sie interessant sein, wenn Sie nicht über genügend Eigenkapital verfügen. Wie es sich in Deutschland gehört, haben die Kreditangebote Nummern. Bei KfW 261 geht es um Neubauten und Komplettsanierungen zum Energieeffizienzhaus.

Verschiedenen Optionen: Später tilgen – oder ganz am Schluss

Außerdem können Sie eine tilgungsfreie Anlaufzeit wählen, bei der Sie erstmal nur die Zinsen für den Kredit bezahlen, aber den Kreditbetrag selbst noch nicht verringern. Oder Sie zahlen für die ganze Laufzeit nur die Zinsen und am Ende dann die Kreditsumme selbst auf einen Schlag zurück. 

Wichtig zu wissen: Sanieren Sie besonders effizient, können Sie einen Tilgungszuschuss bekommen, der den zurückzuzahlenden Kreditbetrag verringert! Für „einzelne energetische Maßnahmen bei bestehenden Immobilien“ gibt es 20 Prozent dieses Zuschusses, wenn Sie zum Beispiel Dachflächen oder Geschossdecken dämmen oder energieeffiziente Fenster einbauen.

Es gibt sogar Zuschüsse der KfW, also Geld für die Sanierung, das Sie nicht zurückzahlen müssen. Aber nur, wenn Sie das komplette Haus zu einem Energieeffizienzhaus umbauen. Sollten Sie also über Ihre Überlegungen zur Dachsanierung mittlerweile darauf gekommen sein, das ganze Gebäude effizient zu dämmen, erweitern Sie damit Ihre Fördermöglichkeiten um bares Geld vom Staat.

Bild von Haus
Die BAFA-Förderung bietet einen Zuschuss von 15 Prozent für Einzelmaßnahmen, etwa eine Dachsanierung.

Wann macht eine BAFA-Förderung für Ihre Dachsanierung Sinn?

Nun zur zweiten Möglichkeit für die Förderung der Dachsanierung – durch das BAFA. Diese organisiert die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), unter die auch Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle fallen. Ziel der Förderung ist die Erhöhung der Energieeffizienz von Gebäuden. Das kann eben auch durch eine energetische Dachsanierung erreicht werden. Die BAFA vergibt keine Kredite, sondern vergibt nach Höhe ihrer privaten Investition einen Zuschuss von 15 Prozent, der nach Abschluss der Arbeiten ausgezahlt wird. Diese Art der Förderung der Dachsanierung macht immer Sinn, denn sie muss nicht wie ein Kredit zurückgezahlt werden.

Bis zu 12 000 Euro an BAFA-Zuschuss

Auf der BAFA-Seite zum Thema Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle finden Sie alle wichtigen Informationen auf einen Blick und eine PDF zum Herunterladen. Ob Sie nur die oberste Geschossdecke zum Dach dämmen, einzelne energieeffiziente Fenster einbauen oder doch lieber das ganze Dach mit allem Pipapo dämmen wollen: Das BAFA gibt in diesem Programm etwas dazu. Voraussetzung ist, dass Sie mindestens 2000 Euro investieren – dann gibt Vater Staat 15 Prozent davon als Zuschuss.  Die förderfähigen Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen von Wohngebäuden sind gedeckelt auf 60 000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr, insgesamt auf maximal 600 000 Euro pro Gebäude.

Bild von Dachfenster
Auch der Einbau von Dachfenstern kann förderfähig sein.

Beispiel Dachdämmung fördern lassen

Wohnhäuser, die nach dem 1. Februar 2002 erworben wurden, müssen gedämmt werden – entweder über die oberste Geschossdecke oder eine Dachdämmung. In beiden Fällen muss ein Dämmwert von U < 0,24 W/(m²K) eingehalten werden. Wenn Sie das Dach dämmen wollen ohne Neueindeckung, ist jedoch keine Aufsparrendämmung möglich, mit der sich am meisten Heizenergie einsparen lässt. 

Bei einer Zwischensparrendämmung von innen ohne neue Dacheindeckung gibt es aufgrund der Dachsparren keine vollflächige Dachdämmung mit Wärmeverlusten von bis zu 25 Prozent. Wer seinen Dachboden nicht als Wohnraum nutzen will, kann auch die oberste Geschossdecke dämmen.

Für alle Projekte in Sachen Dach dämmen können Sie als Einzelmaßnahme den BAFA-Zuschuss von 15 Prozent der Kosten erhalten bis zu einer Förderhöchstgrenze von 60 000 Euro. KfW-Kredite gibt es nur, wie bereits oben beschrieben, im Rahmen einer energetischen Sanierung des gesamten Hauses. 

Bild von Dachdecker bei Dachsanierung
Dämmung plus Neueindeckung bringt die meiste Einsparung bei den Energiekosten.

Die Voraussetzungen zum Erhalt einer Förderung

Es gibt eine zentrale Voraussetzung, um eine staatliche Förderung für die Dachsanierung oder auch die energetische Sanierung des kompletten Hauses zu erhalten. Sie brauchen sowohl bei der KfW als auch bei der BAFA fachkundige Unterstützung in der Planung. Es geht also nicht ohne Energieberater oder wie die Behörden ihn nennen Energieeffizienz-Experten. Zugelassen sind sie dann, wenn sie in der Expertenliste des Bundes bei der Deutschen Energie-Agentur (dena) geführt sind.

Wichtig: Um die Fördermittel zu erhalten, müssen Sie erst Ihren Antrag stellen und die Bewilligung abwarten, bevor Sie Aufträge an Dachdecker oder andere Handwerker vergeben können! Wem das zu lange dauert, muss auf staatliche Förderung verzichten. Aufträge rund um die Planung können Sie hingegen schon vor dem Förderantrag vergeben – an Architekten oder Energieeffizienz-Experten. 

Bild von Wärmebild von Einfamilienhaus
Energieberater checken das Haus etwa auf Wärmebrücken.

Ohne Energieeffizienz-Experten geht nichts in Sachen Förderung

Für die Baubegleitung durch einen Energieberater erhalten Sie eine Extra-Förderung! Bei der Deutschen Energie-Agentur (dena) gibt es eine Expertenliste. Hier wird Ihnen angezeigt, wer in Ihrem Wohnort oder in der Nähe für Sie als Experte/Expertin in Frage kommt. Auch eine Vor-Ort-Beratung durch einen Energieberater wird vom BAFA gefördert, und zwar mit einem Zuschuss in Höhe von 80 Prozent der Beratungskosten bis zur Gesamthöhe von 1300 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Alle weiteren Fragen zur Energieberatung beantworten wir in einem eigenen Artikel mit hilfreichen Tipps.

Ausführung muss durch Handwerksbetrieb erfolgen

Außerdem kommen Sie nicht um einen Handwerksbetrieb herum, wenn Sie eine Dachsanierung durchführen wollen und dafür eine KfW-Förderung Dach beantragen. Geld bekommen und dann alles selber machen – das geht bei diesen Maßnahmen nicht. Und reichen Sie bitte erstmal Ihren Antrag bei der KfW ein und lassen ihn genehmigen, bevor Sie irgendwelche Handwerker beauftragen. Es gilt die Regel: Alles schön der Reihe nach!

Die richtige Förderung finden und beantragen

Um die richtige Förderung für die Dachsanierung zu finden, macht es Sinn einen Fachmann zu befragen, etwa einen Dachdecker oder einen Energieberater. Der kann Ihnen genau sagen, wie es geht mit Krediten von der KfW oder der BAFA. Doch je nach Projekt könnten Sie zusätzlich auch Fördermittel Ihres Bundeslandes oder Ihrer Kommune erhalten, etwa wenn sie auch eine PV-Anlage planen oder ein Gründach. Über unseren Fördermittel-Rechner können Sie mit wenigen Kicks recherchieren, welche Förderungen Ihnen aus welchen Finanztöpfen zustehen.

Mit unserem Fördermittel-Rechner erfahren Sie nach wenigen Klicks, welche Finanzhilfen sie beantragen können.

Dachsanierung: Win-Win-Situation durch Förderung

Generell gilt: Die Dachsanierung ist einerseits ein anspruchsvolles Projekt, andererseits aber auch eine der sinnvollsten Maßnahmen, um Energie im Wohnhaus einzusparen. Eine Win-Win-Situation ist es auf jeden Fall. Durch die KfW-Förderung oder die BAFA-Förderung stehen Ihnen zwei  Möglichkeiten zur Verfügung, je nachdem, ob Sie über Kredite oder Eigenkapital finanzieren. Diese Förderung führt dazu, dass sich Ihr Investment durch die Energieeinsparungen und den Wertzuwachs der Immobile schneller rentiert. Und abschließend leisten Sie auch noch einen individuellen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.