Dacheindeckung

Sandwichplatten für das Dach: Alles, was du wissen musst


Lesezeit 6'

28.10.2025 von Jasmin Najiyya
Dacheindeckung

Sandwichplatten für das Dach: Alles, was du wissen musst


Lesezeit 6'

28.10.2025 - Jasmin Najiyya

Sandwichplatten sind eine beliebte Lösung für Dächer im Gewerbe-, Industrie- und immer öfter auch für private Bauherren. Sie verbinden Wärmedämmung, Stabilität und schnelle Montage in einem Bauelement. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Arten von Sandwichplatten es gibt, wie sie aufgebaut sind, welche Vor- und Nachteile sie haben und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Was sind Sandwichplatten?

Sandwichplatten, auch Sandwich Paneele genannt, sind moderne Bauelemente für der Einsatz an Dach, Wand und Fassade. Ihr Name verrät bereits das Grundprinzip: In der Mitte befindet sich ein Dämmkern, der von zwei stabilen Deckschichten umschlossen wird – ähnlich wie bei einem Sandwich. Dieser Aufbau sorgt für eine gute Wärmedämmung, Schutz vor Feuchtigkeit und eine einfache Verarbeitung. Dank ihrer Konstruktion lassen sich Gebäude schnell und effizient eindecken.

Im Gegensatz zu klassischen Dachmaterialien bieten Sandwichplatten eine deutlich bessere Energieeffizienz, sind pflegeleicht, langlebig und optisch vielseitig. Damit sind sie eine praktische Alternative zur herkömmlichen Dacheindeckung – sowohl für den Neubau als auch für die Sanierung.

Alternativen für die Dacheindeckung: Dach neu decken – Kosten, Materialien, Arten.

Bild von Aufbau eines Sandwichelements
Aufbau einer Sandwichplatte inklusive Wärmedämmung. (Foto: Kingspan)

Aufbau und Funktionsweise von Sandwichplatten

Der typische Aufbau besteht aus drei Schichten: einem Dämmkern in der Mitte sowie zwei robusten Deckschichten außen. Der Dämmkern sorgt für die Isolierung und trägt entscheidend zur Energieeffizienz bei. Je nach Anforderung werden dafür Polyurethan (PUR), Polyisocyanurat (PIR) oder Mineralwolle verwendet. Die Deckschichten bestehen in der Regel aus verzinktem Stahl oder Aluminium, auch Alu-Sandwichplatten genannt. Sie verleihen dem Bauelement Stabilität, schützen vor Witterungseinflüssen und prägen die Optik.

Aluminium ist besonders leicht und korrosionsbeständig und somit ideal für langlebige Dächer. Das geringere Gewicht im Vergleich zu Dachziegeln kann auch aus statischer Sicht von Bedeutung sein, wenn etwa zusätzlich eine PV-Anlage geplant wird.

Verschiedene Stärken je nach Anwendung

Sandwichplatten sind in unterschiedlichen Stärken erhältlich. Diese variieren je nach Anwendungsbereich:

  • 20 Millimeter starke Sandwichplatten eignen sich gut für kleinere Projekte wie Carports, Gartenhäuser oder Überdachungen.
  • 40 Millimeter starke Sandwichplatten gelten als Standardlösung für Dächer im privaten Bereich, da sie eine ausgewogene Mischung aus Stabilität, Wärmeschutz und Gewicht bieten.
  • Dickere Platten ab 60 Millimeter werden verwendet, wenn eine besonders gute Dämmung erforderlich ist, beispielsweise bei beheizten Werkstätten oder Lagerhallen. 
  • Grundsätzlich gilt: Je stärker die Platte, desto besser die Wärmedämmung und desto höher der Komfort unter dem Dach.

Sandwichplatten auf dem Dach: Montage und Unterkonstruktion

Damit Sandwichplatten optimal dämmen und abdichten, ist eine passende Unterkonstruktion entscheidend. Sie wird in der Regel aus Holz oder Stahl gefertigt und trägt das Gewicht des Daches sowie Schneelasten sicher ab. Die Platten lassen sich auf Satteldächern, Pultdächern oder Flachdächern verlegen, sofern die Statik es zulässt. Durch das Nut- und Feder-System entsteht eine geschlossene, wetterfeste Dachfläche.

Die Verarbeitung folgt einem klaren Ablauf: Zunächst wird die Unterkonstruktion vorbereitet, dann werden die Platten passgenau zugeschnitten, ausgerichtet und verschraubt. Abschließend sorgen Dichtungen, Profile und Abschlussleisten für einen sauberen und langlebigen Abschluss.

Voraussetzungen für die Montage

Vor der Montage müssen Statik und Tragfähigkeit geprüft werden. Zwar sind Sandwichplatten leichter als andere Dachmaterialien, doch die Unterkonstruktion muss das Gesamtgewicht sowie mögliche Wind- oder Schneelasten sicher tragen können. Ebenso wichtig sind saubereDichtungen und Anschlüsse an Dachrändern und Übergängen. Hochwertige Dichtbänder und Abschlussprofile verhindern Feuchtigkeit, erhöhen die Lebensdauer und tragen dazu bei, dass das Dach auch optisch ansprechend bleibt.

Fenster und Einbauten mit Sandwichplatten integrieren

In einen Dachaufbau mit Sandwichplatten lassen sich Fensterlösungen oder Oberlichter problemlos integrieren. Sie bringen Licht ins Gebäude und verbessern den Nutzungskomfort. Entscheidend ist die fachgerechte Abdichtung an allen Übergängen zwischen Fensterrahmen und Sandwichplatte. Für solche Einbauten gibt es spezielle Anschlüsse an Oberlichter und Dachfenster, die sich harmonisch in die Dachfläche einfügen und Wärmebrücken vermeiden. So bleibt das Dach auch mit eingebauten Lichtöffnungen energieeffizient und langlebig.

Bild von Dachluke auf Sandwichplatten
Draufsicht auf eine Sandwichplatte mit Lichtkuppel. (Foto und Titelbild: Kingspan/Simon Wegener)

Vorteile und Nachteile von Sandwichplatten

Sandwichplatten bieten viele Vorteile, sollten aber bewusst gewählt werden. Hier ein Überblick über die wichtigsten Sandwichplatten Vor- und Nachteile:


Vorteile:

  • Schnelle Montage durch großformatige Platten und Nut-Feder-Verbindung
  • Gute Wärmedämmung dank integriertem Dämmkern
  • Kostenersparnis – Dachhaut und Dämmung in einem Bauteil
  • Langlebig und robust gegen Witterung und Korrosion

Nachteile:

  • Eigengewicht erfordert stabile Unterkonstruktion
  • Begrenzte Gestaltungsfreiheit bei Farben und Formen
  • Kondenswasser-Risiko bei unzureichender Belüftung oder Abdichtung

Einsatzgebiete in Gewerbe- und Privatbau

Sandwichplatten sind echte Allrounder und werden sowohl im Gewerbe- als auch zunehmend im Privatbau eingesetzt. Im Gewerbebau werden Sandwichplatten vor allem für Industriehallen, Werkstätten und Lagergebäude verwendet. Im Privatbereich kommen sie häufig bei Carports, Garagen, Gartenhäusern oder Anbauten zum Einsatz. Dank ihrer guten Dämmwerte eignen sie sich zudem für Neubauten und die energetische Sanierung älterer Dächer.

Bild von Dach mit Sandwichplatten
Allrounder für Gewerbe- und Privatbau: (Foto: Kingspan/Simon Wegener)


Was kosten Sandwichplatten fürs Dach?

Der Preis pro Quadratmeter richtet sich nach Material, Stärke und Beschichtung. Grundsätzlich gilt: Je dicker und hochwertiger, desto teurer, aber auch effizienter.

Unterschiede nach Dämmmaterial:

  • PUR/PIR-Dämmkerne: sehr gute Dämmung, etwas teurer
  • Mineralwolle: günstiger, dafür besserer Brandschutz
  • Stahl oder Aluminium als Deckschichten beeinflussen den Preis zusätzlich.

Tipp: Wer Restposten Sandwichplatten oder Sonderangebote nutzt, kann erheblich sparen. Viele Händler bieten regelmäßig Farb- oder Längenüberhänge an, die sich zum Beispiel für kleinere Projekte wie Carports oder kleine Dachflächen eignen.

Preisbeispiele für 20 und 40 Millimeter Sandwichplatten


Typische Spannen für kleinere (Sandwichplatten 20 Millimeter) vs. größere (Sandwichplatten 40 Millimeter) Dämmstärken sind:

Damit liegen Sandwichplatten Dach Preise je nach Stärke und Verarbeitung zwischen 40 und 105 Euro pro Quadratmeter.

Lesetipp: Alles zur Dachsanierung 2025: Dachsanierung – Welche Vorschriften müssen Sie 2025 beachten?

Bild von dach mit Sandwichplatten
Sandwichplatten als flexible Lösung für das Dach. ((Foto: Kingspan/Simon Wegener)

Fazit – Sandwichplatten als flexible Lösung fürs Dach

Sandwichplatten kombinieren Dämmung, Stabilität und Montagefreundlichkeit in einem System. Sie eignen sich für zahlreiche Anwendungen – vom Carport über die Garage bis hin zur energetischen Sanierung und dem Neubau – und überzeugen durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer ein langlebiges, pflegeleichtes und energieeffizientes Dach sucht, trifft mit Sandwichplatten eine gute Wahl. Ein Vergleich verschiedener Stärken, Materialien und Anbieter hilft, die passende Lösung zu finden – am besten mit fachlicher Beratung durch einen Dachdecker des Vertrauens, der auch die Montage übernehmen kann.

Lesetipp: In unserer Dachdecker-Suche finden Sie einen Fachbetrieb in Ihrer Region!

Häufig gestellte Fragen zu Sandwichplatten für Dächer

Wer über eine Dacheindeckung mit Sandwichplatten nachdenkt, hat oft ähnliche Fragen. Hier die wichtigsten Antworten im Überblick:

Wie lange halten Sandwichplatten auf dem Dach?

Bei fachgerechter Montage und Pflege liegt die Lebensdauer bei 30–40 Jahren. Sie ist abhängig von der Qualität des Dämmkerns und der Beschichtung der Deckschichten. Auch Witterungseinflüsse, wie starke Sonneneinstrahlung oder hohe Feuchtigkeit, spielen eine zentrale Rolle.

Sind Sandwichplatten für Wohnhäuser geeignet?

Sandwichplatten werden häufig für Gewerbe- und Nebengebäude genutzt. Privat sind sie sinnvoll bei Carports, Garagen, Gartenhäusern und Wohnhäuser. Bei letzteren ergibt die Metall-Optik ein besonderes Erscheinungsbild

Kann man Sandwichplatten selbst montieren?

Ja, mit handwerklichem Geschick ist das möglich. Da aber eine stabile Unterkonstruktion und saubere Abdichtung wichtig sind für eine lange Lebensdauer, sollten Sie einen Fachbetrieb, etwa einen Dachdecker, mit der Umsetzung beauftragen.

Wie gut dämmen Sandwichplatten?

Die Dämmwirkung hängt von Material und Stärke ab. PUR/PIR-Schaum bietet sehr gute Werte für die Wärmedämmung. Stärkere Platten ab 40 Millimeter dämmen besser und eignen sich für energieeffiziente Bauprojekte.

Gibt es farbige Sandwichplatten für Dächer?

Ja, neben den Farben Grau und Weiß sind auch farbige Varianten verfügbar. Beliebte Farben sind Rot, Grün und Blau. Farbige Platten tragen dazu bei, die Dachfläche optisch an das Gebäude anzupassen und setzen moderne Akzente.