Herbststürme, Schneelasten, Schmelzwasser, extreme Sommerhitze: Das alles muss Ihr Dach abkönnen, 365 Tage im Jahr und über Jahrzehnte hinweg. Mit welchen Dacharbeiten sorgen Sie dauerhaft für ein robustes, sicheres Dach? Wir haben die To-do-Liste für alle vier Jahreszeiten.
Dacharbeiten im Frühjahr: Die große Kontrolle steht an
Die Herbst- und Wintermonate setzen dem Dach zu: Herbststürme rütteln an der Bedachung, Schneefälle üben Druck auf die Dachkonstruktion aus und die eisigen Temperaturen können an undichten Stellen für Frostschäden sorgen. Lassen Sie darum im Frühjahr Ihr Dach kontrollieren, etwa im Zuge einer regelmäßigen Dachwartung.
Den Dach-Check übernimmt der Dachdecker: Er prüft, ob Stürme, Hagel oder Schnee dem Dach zu Leibe gerückt sind und sichtet An- und Abschlüsse. Außerdem überprüft er, ob Dachpfannen lose sitzen. Die Kontrolle und Reinigung der Regenrinnen gehört ebenfalls zum Frühjahrs-Check.
Wenn Sie ein Gründach haben, gilt es, die Dachbegrünung zu inspizieren und zu pflegen. Dies übernimmt entweder Ihr Dachdecker oder der Landschaftsbauer. Die Fachleute begutachten auch hier Anschlussstellen und düngen die Pflanzen. Unerwünschter Wildwuchs lässt sich entfernen und kahle Flächen nachpflanzen.
Dacharbeiten im Sommer: Schönheitspflege rund ums Dach
Der Sommer ist da? Dann hat das Dach Pause, wenn es um die Wartung geht. Allerdings ist jetzt der ideale Zeitpunkt gekommen, um Dachterrassen oder Balkone einzurichten.
Zu einem gemütlichen Sitzplatz im Freien gehören nicht nur schöne Outdoor-Möbel und Kübelpflanzen. Auch der Bodenbelag oder Mauern haben nach dem Winter eine Grundreinigung nötig. Das erledigen Sie in Eigenregie.
Fliesen lassen sich zum Beispiel mit einem Hochdruckreiniger reinigen. Lasierte oder geölte Holzböden freuen sich über eine Auffrischung der Oberfläche. Und wenn Sie Kletterpflanzen an der Fassade haben, müssen Sie diese gegebenenfalls stutzen.
Haben Sie noch weitere Schönheitsreparaturen im Blick, die Sie schon lange erledigen wollten? Das Ausbessern von Fassaden- oder Balkonverkleidungen gehört dazu, ebenso die Erneuerung des Sichtschutzes auf der Dachterrasse oder ein Anstrich der sichtbaren Dachelemente.
Dacharbeiten im Herbst: Das Dach winterfest machen
Wer sich im Frühjahr nicht um den großen Dach-Check und die anfallenden Dacharbeiten gekümmert hat, sollte spätestens im September oder Oktober seinen örtlichen Fachbetrieb ansprechen. Der führt die oben beschriebenen Dacharbeiten durch und macht das Dach winterfest.
Die Gefahren im Winter sind zum Beispiel lose sitzende Dachpfannen oder Schneegitter, die bei Sturm oder großer Schneelast vom Dach abgehen und Passanten verletzen. Ab November sollen Sie bereits mit ersten Wintereinbrüchen rechnen. Warten Sie also nicht zu lange, zumal Dachdecker oft sehr ausgelastet sind.
Falls Sie auf einen regenreichen Sommer zurückblicken, sollten Sie auch den Spitzboden oder ein ausgebautes Dachgeschoss auf feuchte Stellen kontrollieren. Nicht immer sind Risse in der Dachabdichtung von außen zu erkennen, für das Dämmmaterial oder den Dachstuhl können sie aber eine Gefahr sein.
Kontrollieren Sie auch Ihre Dachflächenfenster und Außenjalousien auf Dichtigkeit und Funktionsfähigkeit. Tipp: Automatisch gesteuerte Außenrollos sorgen mithilfe von Regen- oder Windsensoren für eine dauerhafte Funktionsfähigkeit der Bauteile. Wer bislang nur über per Hand bediente Dachflächenrollos verfügt, sollte diese bei Sturm niemals nur zur Hälfte geöffnet haben.
Dacharbeiten im Winter: Gute Vorsorge ist das A und O
Auch mit Blick auf den Winter sind jährliche Dacharbeiten empfehlenswert. Je nachdem, in welcher Region sich Ihr Haus befindet, stellen Schneefälle eine besondere Herausforderung für das Dach dar. Die teilweise erhebliche Schneelast drückt vor allem beim Flachdach auf die Abdichtung.
Bei Steildächern dagegen kann abgehender Schnee sowohl Bewohner als auch Passanten gefährden. Schneefanggitter, -balken oder -haken schützen zuverlässig vor Dachlawinen. Bei erheblichem Schneefall stellen Sie am besten zusätzlich ein Schild mit der Aufschrift „Vorsicht Dachlawine“ auf. Das Räumen der Schneelast vom Dach sollten Sie auf jeden Fall den Profis überlassen.
Nicht zuletzt sollten Sie an die Schneeschmelze im Frühjahr denken. Denn gerade dann ist das Dach erheblichen Wassermassen ausgesetzt. Schon kleinste Risse in der Abdichtung führen zum Wassereintritt. Das gilt es im Vorhinein zu vermeiden.
Mit einem Wartungsvertrag sicher durch das Jahr
Wer ein sicheres Gefühl rund ums Dach haben möchte, schließt am besten einen Wartungsvertrag mit dem örtlichen Dachdecker ab. Der Vertrag umfasst üblicherweise den jährlichen Check für Ihr Dach. Außerdem gibt er Ihnen die Sicherheit, dass der Dachdecker bei plötzlichen Schäden, zum Beispiel nach einem Sturm, schnell zur Stelle ist.
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