Förderung & Beratung

Energetisch sanieren im Altbau: Diese KfW-Förderprogramme machen es möglich


Lesezeit 3'

03.05.2019 von simone-orlik
Förderung & Beratung

Energetisch sanieren im Altbau: Diese KfW-Förderprogramme machen es möglich


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03.05.2019 - simone-orlik

War der Winter lang und kalt, macht sich das bei alten Häusern an den Heizkosten bemerkbar. Laut Heizspiegel 2018 fließen durchschnittlich 70 Prozent des Energieverbrauchs in das Beheizen der Wohnräume. Die hohen Kosten entstehen durch schlecht gedämmte Wände, Dächer oder Fenster. Grund sind aber auch die vielen Erdöl- oder Erdgasheizungen in heutigen Altbauten. Mit einer energetischen Sanierung sparen Sie als Eigentümer nicht nur Geld. Sie tragen auch aktiv zu einem gesünderen Klima bei.

Förderprogramme der KfW-Bank

Teuer sind die energetischen Maßnahmen rund um den Altbau allemal. Doch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt Eigentümer dabei, die in die Jahre gekommene Immobilie zu modernisieren. Zu diesem Zweck stellt sie die KfW-Programme 430 und 151/152 bereit, die heute Bestandteil vieler Finanzierungen sind. Bei der KfW-Förderung 430 erhalten Sie einen einmaligen Zuschuss für Ihre Baumaßnahme, beim Programm 151/152 einen zinsgünstigen Kredit sowie einen Tilgungszuschuss.

Mit einer energetischen Sanierung sparen Sie als Eigentümer nicht nur Geld. Sie tragen auch aktiv zu einem gesünderen Klima bei.
Mit einer energetischen Sanierung sparen Sie als Eigentümer nicht nur Geld. Sie tragen auch aktiv zu einem gesünderen Klima bei.

 

Foto: I Wei Huang / Shutterstock.com

Wie saniere ich meinen Altbau energetisch am besten?

Die KfW-Bank fördert sowohl Einzelmaßnahmen als auch den großen Umbau zum sogenannten Effizienzhaus. Hinter dem Begriff steht ein technischer Standard, den die Kreditanstalt zur energetischen Bewertung der Gebäude verwendet. Je nachdem, wie klein der Primärenergiebedarf eines sanierten Altbaus gegenüber einem vergleichbaren Neubau ausfällt, umso höher ist die Förderung. Die KfW fördert derzeit die Effizienzhäuser 55, 70, 85, 100 und 115. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, umso höher ist der Tilgungszuschuss. Die untenstehende Tabelle zeigt die Unterschiede im Detail.

Umbau Effizienzhaus oder schrittweise energetisch sanieren

Ob Sie sich für einen kompletten Umbau zum Effizienzhaus entscheiden oder Ihr Wohnhaus lieber Stück für Stück sanieren möchten, ist eine individuelle Entscheidung. Fakt ist: Eine komplett isolierte Gebäudehülle führt immer zu den besten Energieeinsparungen und erreicht Werte, die sich mit einem Neubau vergleichen lassen. Allerdings bedeutet die Sanierung auch eine große Investition, die sich nur im Laufe vieler Jahre amortisiert.

Sinn ergibt der Gesamtumbau vor allem dann, wenn Sie eine alte Immobilie erworben haben, aber noch nicht darin leben. Denn für die Planung und Umbaumaßnahmen sollten Sie mit einem Jahr Bauzeit rechnen. Wer dagegen im Eigentum lebt und sanieren möchte, hat gute Gründe, das Wohnhaus Stück für Stück zu sanieren. Auch Menschen im gehobenen Alter schrecken die langen Tilgungsjahre ab. Dagegen haben sie häufig ein Guthaben angespart. In dem Fall sind Einzelmaßnahmen, die sich ohne Kredit, aber mit einem Zuschuss finanzieren lassen, sinnvoll.

Mit unserem Online-Kostenrechner erfahren Sie nach wenigen Klicks, was Ihre Dachsanierung voraussichtlich kosten wird.

Für die Energetische Sanierung eines Hauses gibt es viele unterschiedliche Fördermöglichkeiten.

 

Für die Energetische Sanierung eines Hauses gibt es viele unterschiedliche Fördermöglichkeiten.

 

Foto: Energie-Agentur NRW

Das passende Programm: Die Qual der Wahl

Welches KfW-Programm für Ihr Vorhaben geeignet ist, hängt von der Baumaßnahme ab. Die KfW-Förderung 430 ist für solche Bauherren und -frauen attraktiv, die keinen Kredit aufnehmen, sich aber den Zuschuss sichern wollen. Wer seinen Altbau dagegen direkt zum Effizienzhaus umbauen möchte, steht vor vergleichsweise hohen Kosten. Dann ist das Programm 151/152 eine gute Wahl, da neben dem Zuschuss auch ein zinsgünstiger Kredit gewährt wird.

Tipp: Sofern Sie eine Immobilie erworben haben, die frisch saniert wurde, können Sie ebenfalls gegenüber der KfW-Bank einen Antrag stellen, die Kosten der Sanierung fördern zu lassen.

Planung und Voraussetzung einer KfW-Förderung

Sind Sie eine Privatperson oder leben Sie in einer Eigentümergemeinschaft, die sich aus Privatpersonen zusammensetzt, können Sie die Förderungen bei der KfW-Bank beantragen. Ob Sie alleinstehend, verheiratet oder mit Kindern lebend sind, spielt dabei keine Rolle. Allerdings muss in jedem Fall Ihre Bonität gewährleistet sein, Ihre Hausbank übernimmt die Prüfung. Sie ist es auch, die ein KfW-Darlehen für Sie beantragt. Einkommen und Schufa-Auskunft stellen sicher, dass Sie kreditwürdig sind.

Auch die Einbindung eines unabhängigen Sachverständigen, der die Baumaßnahme plant, begleitet und den Nachweis der korrekten Ausführung erbringt, ist ein Muss. ER ist der Partner an Ihrer Seite und berät, welche Förderung am besten zu Ihnen passt. Durch das zusätzliche KfW-Programm 431 lässt sich hier aber ein weiterer Zuschuss in Höhe von maximal 4.000 Euro sichern.

Ein sanierter Altbau ist der richtige Schritt hin zum Wohnhaus der Zukunft. Neben der Kosteneinsparung für Heizen und Warmwasser, verbessert sich die auch Wohnqualität im Haus durch die gut gedämmte Bauhülle signifikant. Mit staatlichen Förderprogrammen ein Vorhaben, das schon bald Realität werden kann.