Die Herausforderungen des Klimawandels und die Energiewende zwingen uns, nach innovativen und nachhaltigen Lösungen für die energetische Sanierung von Fassaden und Dächern zu suchen. Insbesondere die Dachdämmung spielt eine Schlüsselrolle für die energetische Effizienz von Gebäuden. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf Dämmstoffe mit Biomasseanteil, ihre Bedeutung, Anwendungen und die Vorteile, die sie mit sich bringen.
Was sind Dämmstoffe mit Biomasseanteil?
Der Klimawandel und die steigende Umweltbelastung durch konventionelle Baustoffe erfordern eine Neubewertung der eingesetzten Materialien im Bauwesen. Nachhaltige Dämmstoffe mit Biomasseanteil bieten eine vielversprechende Alternative, die nicht nur den Energieverbrauch in Gebäuden reduziert, sondern auch ökologisch verträglicher ist als synthetische Dämmstoffe wie Styropor, das auf Erdölbasis produziert wird, oder etwa mineralische Dämmstoffe wie Mineral- oder Glaswolle.
Hersteller wie Linzmeier oder Bauder stellen als Alternative inzwischen Dämmstoffe mit einem Biomasseanteil von über 60 Prozent her. Einmal für das Flachdach und einmal für die Aufsparrendämmung beim Steildach. Der Biomasseanteil in diesen Dämmstoffen sorgt für eine ökologisch nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Materialien.
Was Biomasseanteil genau heißt, lässt sich am Beispiel von Bauder gut darstellen. Der ganzheitlich nachhaltige Ansatz von BauderECO beginnt mit dem Hartschaum-Dämmkern. Dieser wird unter Einsatz von über 60 Prozent Biomasse hergestellt, welche aus Ernteabfällen der Landwirtschaft wie Pflanzenstängeln und -blättern oder gedroschenen Maiskolben gewonnen wird. Hinzu kommen Säge- und Fräsabfälle, die bei Bauder gesammelt und über ein spezielles Verfahren wieder in die ursprünglichen Rohstoffe umgewandelt werden. Die beidseitig atmungsaktive Deckschicht besteht aus fein gemahlenen Muschelschalen, welche als Abfall in der Lebensmittelindustrie anfallen, sowie aus Glasvlies. Bauder verwertet damit natürliche Abfälle wieder, die ansonsten als Müll entsorgt werden müssten.
Wie sind die Dämmwerte von Dämmstoffen mit Biomasseanteil?
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Dachsanierung ist die Reduzierung des Energieverbrauchs. Dämmstoffe regulieren nicht nur die Raumtemperatur, sondern tragen auch dazu bei, den Heizbedarf im Winter und Kühlbedarf im Sommer zu reduzieren. Dies führt sowohl zu Kosteneinsparungen für die Bewohner als auch zu einer geringeren Umweltbelastung über den CO₂-Ausstoß durch einen reduzierten Energieverbrauch.
Im Gegensatz zu natürlichen Dämmstoffen wie Holzfasern, Hanf oder Kork enthalten Dämmstoffe mit Biomasseanteil noch immer rund ein Drittel chemische und fossile Bestandteile. Dieser Mix sorgt andererseits aber dafür, dass die Dämmwirkung sehr gut und weit besser als bei mineralischen oder natürlichen Dämmstoffen ist. So ist der Wert bei der Wärmeleitfähigkeitsstufe (WLS), welche die Durchlassfähigkeit eines Materials für den Wärmestrom angibt, bei BauderECO mit 024 deutlich geringer als bei Mineralfasern mit rund 033 oder Holzfasern mit etwa 038.
Wie erfüllen Dämmstoffe mit Biomasseanteil die gesetzlichen Vorgaben?
Bei der Sanierung eines Steildaches muss nach dem Gebäude-Energie-Gesetz der wichtige U-Wert für Dämmeigenschaften von mindestens 0,24 erfüllt werden. BauderECO erreicht diese Vorgaben bereits mit einer Dämmstoffdicke von 105 Millimeter – ein Spitzenwert an den natürliche Dämmstoffe nicht heranreichen. Dämmstoffe mit Biomasseanteil erreichen also bereits mit einer sehr geringen Höhe hervorragende Dämmwerte.
Deutlich wird das auch anhand von Förderungen: Werden ein Zuschuss für Dämmung entsprechend BEG (Bundesförderung effizienter Gebäude) oder die steuerlichen Vorteile entsprechend ESanMV (Energetische Sanierungsmaßnahmen Verordnung) angestrebt, muss ein U-Wert von 0,14 erreicht werden. Während bei einer Dämmung mit Holzfaser hierfür laut Bauder eine Höhe von rund 275 Millimeter aufgebracht werden muss, wird der gewünschte U-Wert mit BauderECO bereits mit 160 Millimeter Dämmstoffdicke erreicht. Für eine realistische Kostenschätzung einer Neueindeckung inklusive Dämmung können Sie unseren Dach-Sanierungsrechner nutzen.
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Niedriges Gewicht von Dämmstoffen mit Biomasseanteil
Die Materialdicke beeinflusst letzten Endes auch immer die Energie, den Rohstoff und natürlich auch das Gewicht. Das betrifft zum einen das Dach, dessen Statik bei älteren, zu sanierenden Gebäuden häufig schwach dimensioniert ist. Das heißt, dass Sie mit Dämmstoffen mit Biomasseanteil bei einer Neueindeckung auf der sicheren Seite sind.
Zum anderen bedeutet ein hohes Gewicht des Materials stets eine Belastung für die Dachdecker. Gerade in Zeiten des akuten Fachkräftemangels ist es absolut notwendig, dass die Arbeitskräfte entlastet werden. Auch hier überzeugt BauderECO, denn zur Erreichung derselben Dämmleistung wird laut Hersteller nur knapp ein Achtel des Gewichts von beispielsweise der Holzfaser benötigt. Synthetische Dämmstoffe können natürlich auch mit einem niedrigen Gewicht punkten, haben jedoch im Gegenzug eine wesentlich schlechtere Ökobilanz.
Wie nachhaltig sind Dämmstoffe mit Biomasseanteil?
Architekten und Bauherren sollten bei der Planung von Neubauprojekten oder Sanierungen neben der Dämmwirkung und den statischen Aspekten bei den Dämmstoffen auch das Thema Nachhaltigkeit berücksichtigen. Neben CO₂-Ausstoß und Ressourcenverbrauch geht es dabei auch um ein gesundes Raumklima. Auf Formaldehyd, Bindemittel oder sonstige Zusatzstoffe, die durchaus auch bei naturnahen Dämmstoffen gegen Schimmel oder Schädlinge eingesetzt werden, wurde etwa bei BauderECO bewusst verzichtet. Menschen mit Allergien oder Empfindlichkeiten profitieren daher besonders von der Verwendung dieser vom unabhängigen Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) zertifizierten Dämmstoffe. Was das Thema Recycling und Wiederverwendung angeht, reicht die Dämmung mit Biomasseanteil durch den Mix mit chemischen und fossilen Anteilen sicher nicht an natürlichen Dämmstoffe heran, immerhin setzt ein Hersteller wie Bauder auf eine recycelbare Verpackung. Letztlich müssen Sie entscheiden, wie wichtig ihnen welche Aspekte von Dämmung sind und wie viel Nachhaltigkeit Sie wollen, was ja auch eine Frage der Kosten ist.
Die Zukunft der Dachdämmung liegt in nachhaltigen Materialien
In einer Zeit, in der der Klimawandel und ökologische Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus rücken, wird die Bedeutung nachhaltiger Dämmstoffe mit Biomasseanteil deutlich. Die Dachdämmung spielt eine Schlüsselrolle in der energetischen Effizienz von Gebäuden, und der Einsatz dieser Materialien bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch bessere thermische Eigenschaften und ein gesünderes Raumklima.
Die Vorteile reichen von der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks über Ressourcenschonung bis hin zu einer positiven CO₂-Bilanz. Anbieter und Verbraucher haben die Macht, durch die bewusste Wahl nachhaltiger Dämmstoffe einen Beitrag zu einer umweltfreundlichen Bauindustrie zu leisten. Die Zukunft der Dachdämmung liegt zweifellos in Materialien, die nicht nur effektiv isolieren, sondern auch die Umwelt schonen und die Gesundheit der Bewohner fördern.
Insgesamt stellen Dämmstoffe mit Biomasseanteil eine zukunftsweisende Lösung dar, um die nachhaltige und energieeffiziente Sanierung von Dächern voranzutreiben.