Gründachaufbau: die verschiedenen Schichten bis zum grünen Dach

Ein Dach zu begrünen, ist eine gute Idee, um versiegelte Flächen von Garagen, Gartenhäuschen oder Einfamilienbauten der Natur zurückzugeben. Dabei ist besonders die Flachdachbegrünung beliebt. Ein Gründachaufbau sieht gut aus und bietet Insekten wie Schmetterlingen, Hummeln oder Bienen zusätzlichen Lebensraum und Nahrung. Eine Voraussetzung, damit Sie viele Jahre Freude an Ihrem Dach haben und es intakt bleibt: Der darunterliegende Aufbau der Schichten aus Wurzelschutz, Drainage und Vegetationsschicht. Doch wie sieht er eigentlich genau aus?

Gründachaufbau: zwischen intensiv und extensiv

Sowohl bei der extensiven als auch der intensiven Dachbegrünung benötigen Sie einen geschichteten Gründachaufbau. Am einfachsten zu realisieren ist er bei extensiven Dachbegrünungen. Dabei handelt es sich um Grünflächen auf dem Dach, die über eine relativ dünne Substratschicht zwischen sechs und zwölf Zentimetern verfügen und mit Moos, Kräutern oder kleinen Gräsern bestückt sind.

Intensive Dachbegrünungen sind dagegen aufwendiger gestaltet. Sie lassen sich mit Sträuchern, Stauden, Rollrasen oder kleinen Bäumen verschönern und bringen samt Gründachaufbau bis zu 500 Kilogramm pro Quadratmeter auf die Dachunterkonstruktion – inklusive einer bis zu 40 Zentimeter dicken Substratschicht. Doch in beiden Fällen ist es mit der Substratschicht alleine nicht getan.

Die einzelnen Schichten des Gründachaufbaus im Detail

Um ein begrüntes Dach anzulegen, benötigen Sie verschiedene Schichten, die sich in fester Reihenfolge übereinander platzieren lassen. Von unten nach oben:

1. Die Dachkonstruktion

Die unterste Schicht des Gründachaufbaus ist die Dachkonstruktion. Eine Dachbegrünung auf dem Holzdach ist ebenso möglich wie das Betondach zu begrünen. Sie suchen eine Leichtdach-Begrünung? Auch dafür gibt es Lösungen. Zu beachten ist jedoch immer:  Das Dach muss – einschließlich Wärmedämmung – ausreichend abgedichtet sein. Zudem sollte der Gründachaufbau ein Gefälle von mindestens zwei Prozent haben, damit Wasser abfließen kann.

2. Die Wurzelschutzfolie

Verfügt Ihr Dach nicht über eine wurzelfeste Dachabdichtung, müssen Sie als nächste Schicht eine Wurzelschutzfolie aufbringen. Achten Sie darauf, dass die Folien-Bahnen als „wurzelfest nach FLL“ oder „wurzelfest nach DIN EN 13948“ klassifiziert sind. Ist das Dach steil, benötigen Sie womöglich eine Rutschhemmung.

3. Die Drainage

Als Nächstes folgt die Drainageschicht. Sie speichert einen Teil des Niederschlags und leitet überschüssiges Regenwasser zur Entwässerung ab. Das zahlt sich vor allem bei Starkregen aus und entlastet die Kanalisation. Und Ihre Pflanzen freuen sich über den Wasserspeicher.

Zwei bis sechs Zentimeter dick, besteht die Drainageschicht zum Beispiel aus leichten, feuchtigkeitsresistenten Materialien wie Blähton oder Lava. Auch Matten oder Platten aus Kunststoff eignen sich zur Entwässerung. Welche Drainage Sie wählen, hängt oft von der zulässigen Auflast Ihres Daches ab.

4. Die Substratschicht für die Dachbegrünung

Die Substratschicht ist für das spätere Wachstum der Pflanzen von entscheidender Bedeutung, beeinflusst aber auch das Gewicht des Gründachs. Meist kommen mit Humusbestandteilen vermischte Materialien wie Lava, Blähton oder Bims zum Einsatz. Viele Hersteller bieten das Granulat auch als fertiges Schüttgut an. Damit die Drainage nicht vom Erdreich der obersten Substratschicht verunreinigt wird, liegt häufig ein Trennvlies zwischen Drainage und Substrat.

5. Die Pflanzen- und Vegetationsschicht

Steht der Schichtaufbau der Grünbedachung geht es an die Bepflanzung. Für einen Dachrasen stehen verschiedene Gräser zur Auswahl. Sie können fertige Samenmischungen in das Erdreich einarbeiten oder Vegetationsmatten verwenden, die Sie auf dem Substrat ausrollen. Dritte Möglichkeit: die direkte Anpflanzung von Moos oder mediterranen Kräutern. Wer heimische Pflanzen und Blumen mag und den Bienen etwas Gutes tun will, der sollte ein besonders umweltfreundliches Biodiversitätsgründach in Betracht ziehen.

Dachbegrünung mit sicherem Aufbau

Durch eine Dachbegrünung unterstützen Sie die Umwelt mit einem wichtigen Beitrag. Denn mit dem grünen Teppich auf dem Dach reduzieren Sie versiegelte Flächen, tragen zur Energieeffizienz Ihres Hauses bei und tun Gutes für die Insektenwelt. Wer in einen sorgfältigen Schichtaufbau auf dem Dach investiert, kann sich mit Bienen und Schmetterlingen über das Extra an Grün freuen. Und das Dach bleibt dauerhaft intakt.

Pflege der Dachbegrünung

Bei der extensiven Dachbegrünung ist der Pflegeaufwand gering. Eine Bewässerung ist in der Regel nur in den ersten Monaten notwendig, in der Anwuchs- und Entwicklungsphase. Da witterungsbeständige Pflanzen verwendet werden, können diese problemlos auf dem Dach überwintern. Einmal jährlich sollten Ihre Pflanzen allerdings bei beiden Begrünungsarten gedüngt werden.

Dachbegrünung: ein Beitrag zum Klimaschutz

Durch eine Dachbegrünung unterstützen Sie die Umwelt und den Klimaschutz: Ein Gründachaufbau sorgt dafür, dass Wasser bei Starkregen nicht so schnell abfließt. Und sie reduzieren versiegelte Flächen, steigern die Energieeffizienz Ihres Hauses und stärken die Insektenwelt. Wer in einen sorgfältigen Schichtaufbau auf dem Dach investiert, kann sich mit Bienen und Schmetterlingen über das Extra an Grün freuen. Und das Dach bleibt dauerhaft intakt.

Dachbegrünungen sind vor allem bei Flachdächern beliebt. Lesen Sie hier, welche Voraussetzungen es für ein Gründach braucht.