Patrick Buschak: Vom Studenten bis zum Klempnermeister
Bild von Patrick Buschak mit seinem Meisterstück

Patrick Buschak: Vom Studenten bis zum Klempnermeister

18. Januar 2022

 · Knut Köstergarten

Klempnermeisterkurs 2021 am BBZ Mayen: Kleine Truppe – große Leistung – Praxisnähe. Einer der acht Teilnehmer und Prüfungsbester war Patrick Buschak, der zuvor schon seinen Dachdeckermeister vor Ort absolvierte. Eigentlich wollte der 26-Jährige Bauingenieur werden und hatte ein Studium begonnen. Doch das war ihm zu theoretisch. Er mochte lieber draußen etwas machen, das Wissen direkt in der Praxis umsetzen und wurde Dachdecker.

Bild von Klempnermeister Patrick Buschak mit seinem Dachdecker-Meisterstück
Patrick Buschak vor seinem Dachdecker-Meisterstück: einer eigebundenen Biberkehle in Kronendeckung mit Viererteilung. (Foto und Titelbild: BBZ Mayen)

Patrick Buschak arbeitet gerne mit Metall

Nach der Lehre wechselte Patrick Buschak zum Betrieb Alfons Schnickers & Sohn GmbH in Wesel. Mit Chef Hendrick Schnickers sprach er damals direkt ab, dass er seinen Meister machen kann. Es folgten eineinhalb Jahre praktische Erfahrung als Geselle. „Da habe ich schon gerne mit Metall gearbeitet, Bekleidungen von Fassaden und Gauben oder Fensterbänke realisiert.“ So kam die Idee, direkt anschließend an den Dachdeckermeister auch noch den Klempnermeister am BBZ Mayen zu absolvieren.

Bild von Patrick Buschak auf der Baustelle
Arbeitet lieber praktisch auf dem Dach als theoretisch im Studium: Patrick Buschak. (Foto: Buschak)

Kurs Klempnermeister bietet echten Mehrwert

Sicher auch aufgrund von Corona war die Teilnehmerzahl kleiner als sonst. „Das war sehr angenehm, wir konnten so tiefer in die Materie hineingehen“, sagt Patrick Buschak. Was ihm zudem besonders gefallen hat, war der sehr praxisbezogene Lehrplan. „Es geht am BBZ Mayen nicht nur darum, die Prüfung zu bestehen, sondern einen echten Mehrwert für die spätere Arbeit zu erhalten.“

Kurse am BBZ immer attraktiver machen

Das passt zum Anliegen von BBZ-Geschäftsführer Rolf Fuhrmann, die Kurse so attraktiv zu gestalten, damit sich noch mehr für die Meisterprüfung interessieren. „Unser Ziel ist natürlich auf der einen Seite, den Teilnehmern die bestmögliche Vorbereitung auf die anschließende Prüfung durch die Handwerkskammer Koblenz zu garantieren. Wir wollen jedoch auch herausstellen, dass Meister sein mehr bedeutet, als sich einen Brief an die Wand zu hängen. Die Teilnehmer müssen auch nach zehn Jahren überzeugt sein, dass das Mayener BBZ die richtige Wahl war. Daran arbeitet unser gesamtes Team.“ Deshalb ist der im August 2022 beginnende neue Klempnermeisterkurs auch schon fast ausgebucht. Wer noch Interesse hat, sollte sich schnell anmelden.

Bild von Patrick Buschak und sechs weiteren Klmpnermeistern am BBZ Mayen
Eingeschworenes Team: Sieben von acht Teilnehmern bestanden den Klempnermeisterkurs. (Foto: BBZ Mayen)

Starker Praxisbezug für spätere Umsetzung im Betrieb

„Die Vorgehensweise zielt umfassend auf den Praxisbezug ab, damit die Teilnehmer das Wissen einfach und schnell im Unternehmen umsetzen können“, so BBZ-Ausbilder Timo Eberhard. Beim Umgang mit den komplexen Fach-Regeln gab es vom BBZ-Team konkrete Handlungsanweisungen für die Praxis. Ebenso erläuterten die Ausbilder kreative oder historische Gegenstände in der Theorie, die anschließend von den Teilnehmern in der Werkstatt gebaut wurden. „Dies ist ein ganz wichtiger Schritt, um zu erkennen, wo die Grenzen des Materials liegen“, weiß Ausbilder Eberhard. „Der Kurs hat das wirklich sehr gut umgesetzt und so sind traumhafte Vasen, Lampen, kleine Tische und ein Schachbrett entstanden.“

Bild von Dachmodell von Patrick Buschak
Detailansicht vom Klempner-Meisterstück von Patrick Buschak. (Foto: BBZ Mayen)

Die Objekte der neuen Klempnermeister

Bei der Auswahl der Meisterprüfungsprojekte legten die Teilnehmer ihren Fokus auf den Bereich, der später ihr Tagesgeschäft sein soll – die Dachdeckung. So entstanden klassische Doppelstehfalzdächer, garniert mit kreativ gestalteten Gaubenspiegeln und Entwässerungselementen. Hier kamen Titanzink in diversen Patinierungen sowie Aluminium in verschiedenen Oberflächen zum Einsatz. „Eigentlich sind die Modelle gleich, es ist jedoch faszinierend, mit welcher Kreativität die Teilnehmer diese Modelle in wahre Kunstwerke verwandeln“, lobt auch Georg Diensberg, der seit über 40 Jahren als Ausbilder und Mitbegründer des Klempnermeisterkurses Teil des BBZ-Teams ist.

Bild von Patrick Buschak bei der Arbeit
Patrick Buschak will jetzt als zweiter Meister neben dem Chef mithelfen, den Betrieb Alfons Schnickers & Sohn GmbH weiter für die Zukunft fit zu machen. (Foto: Buschak)

Bestes Meisterstück wird am BBZ ausgestellt

Patrick Buschak legte mit 88,37 Punkten die beste Meisterprüfung ab, gleichzeitig wurde auch sein Projekt ausgewählt, um für ein Jahr am BBZ als Meisterstück des Jahres ausgestellt zu werden. Nach einem Urlaub in Istanbul ist der frischgebackene doppelte Meister jetzt in den Betrieb zurückgekehrt. „Im Büro muss ich mich erst einarbeiten, etwa in die Kalkulationssoftware. Geplant ist, dass ich teilweise drinnen und draußen auf den Baustellen arbeite“, erklärt Patrick Buschak. Der Betrieb hat inzwischen zwölf gewerbliche Mitarbeiter, darunter auch wieder zwei neue Auszubildende. Patrick Buschak will jetzt als zweiter Meister neben dem Chef mithelfen, den Betrieb weiter für die Zukunft fit zu machen.

Sie interessieren sich für das Thema Bauspenglerei. Dann lesen Sie unsere Story über eine der ersten Klempnermeisterinnen in Deutschland – Jennifer Konsek.

Artikel jetzt teilen!

Weitere Artikel

Newsletter-Anmeldung

DACH-Ticker

Positiver Trend im Dachdeckerhandwerk: Steigerung der Azubizahlen

Die aktuellen Zahlen zeigen einen erfreulichen Anstieg der Azubizahlen im Dachdeckerhandwerk. Derzeit erlernen 8490 junge Menschen diesen Beruf, was einem leichten Anstieg um 0,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 8427 Auszubildenden entspricht. Rolf Fuhrmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), betont die positive Entwicklung trotz der allgemeinen Ausbildungssituation und intensiver Konkurrenz mit anderen Berufen.

7. Februar 2024

Holzhandel erzielt im Jahr 2023 deutlich weniger Umsatz

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld verbunden mit einer sehr schwachen Baukonjunktur sorgten beim deutschen Holzhandel 2023 insgesamt für einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Teilweise ist dieser Umsatzrückgang aber auch weiter nachgebenden Preisen geschuldet. Die Jahresauswertung des monatlichen GD Holz Betriebsvergleiches zeigt deutlich, dass die schwachen Absatzmärkte im vergangenen Jahr voll auf die Umsatzentwicklung der Branche durchgeschlagen haben. Alle wichtigen Sortimente im Holzhandel sind von diesem Umsatzrückgang betroffen, am stärksten Schnittholz mit einem Umsatzrückgang von 24 Prozent.

2. Februar 2024

ifo Institut: Rentenalter an steigende Lebenserwartung koppeln

Das ifo Institut Dresden hat sich dafür ausgesprochen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. „Einige unserer Nachbarländer haben das bereits beschlossen, so die Niederlande, Schweden und Finnland“, sagt ifo-Rentenexperte Joachim Ragnitz. In den Niederlanden werde folgende Regel angewendet: Wenn die Menschen drei Jahre länger leben, müssen sie zwei Jahre länger arbeiten und bekommen ein Jahr länger Rente. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen würde damit auch nach dem Jahr 2040 stabil bei rund 40 Prozent liegen und nicht auf fast 50 Prozent steigen, wie derzeit prognostiziert. 

16. Januar 2024

Beschäftigung auf Rekordniveau: Arbeitsmarkt zeigt sich 2023 widerstandsfähig

Im Dezember 2023 waren rund 2,6 Millionen Menschen arbeitslos. Im Vergleich zum November stieg die Arbeitslosenquote saisonbedingt um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Staatssekretärin Leonie Gebers, Bundesministerium für Arbeit und Soziales: „Erfreulich ist, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit 35,1 Millionen im Oktober erneut einen Höchststand erreicht hat und die Nachfrage nach neuen MitarbeiterInnen im Dezember trotz weiterhin schwacher Konjunktur wieder leicht gestiegen ist. Der Arbeitsmarkt erweist sich als verlässlich und widerstandsfähig.“

8. Januar 2024

Dachdecker gilt als am wenigsten durch Künstliche Intelligenz gefährdeter Beruf

Die meisten Büroberufe halten viele Menschen nach einer repräsentativen Umfrage der Marktforscher von YouGov für akut gefährdet, durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt zu werden. Besser sind die Zukunftsaussichten für die handwerklich geprägten Berufe, bei denen sich die menschliche Komponente nur sehr schwer ersetzen lässt. Den Beruf des Schreiners halten 64 Prozent der Befragten für wenig oder gar nicht gefährdet, 65 Prozent den Beruf Maler und für den Beruf Dachdecker sehen gar 71 Prozent der Befragten wenig oder gar keine Gefahr.

21. Dezember 2023

Mayener Meisterwoche 2024 mit aktuellen Themen

In Mayen werden vom 24.-26. Januar 2024 wieder Tür und Tor für die Mayener Meisterwoche (MMW) geöffnet. Das Programm lässt keine Wünsche offen und beleuchtet die aktuellen Themen der Zeit: Neben wichtigen Neuerungen im Fachregelwerk geht es um Schadensfälle bei PV-Anlagen, die Möglichkeiten und Grenzen einer 4-Tage-Woche in Dachdeckerbetrieben, aber auch Cybersicherheit und KI im Handwerk versprechen interessante Einsichten. Ein Blick in das Programm lohnt auf jeden Fall.

15. Dezember 2023

Neues Führungs-Duo bei Velux Deutschland

Mit sofortiger Wirkung übernehmen Silke Stehr als Sprecherin der Geschäftsführung und Matthias Mager als Geschäftsführer Vertrieb die Leitung von Velux Deutschland. Jacob Madsen, bisheriger Geschäftsführer, wechselt als Executive Vice President Region North Europe in das Top-Management der Velux Gruppe. „Silke und Matthias haben viel Markt- und Branchen-Erfahrung und gestalten Velux schon lange erfolgreich mit,“ erklärt Madsen. „Gemeinsam werden wir unser Qualitätsversprechen, die enge Zusammenarbeit mit den Partnerbetrieben im Fachhandel und Handwerk und die starke Position des Unternehmens weiter ausbauen.“

4. Dezember 2023

Auftragszahlen im Wohnungsbau gehen weiter abwärts

„Seit mehr als einem Jahr verzeichnen wir nun schon negative Zahlen bei Baugenehmigungen und Auftragseingängen im Wohnungsbau. Von Januar bis September wurden fast 77.000 Wohneinheiten weniger genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Die Order sind im September um real 15 Prozent zurückgegangen“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Der Der Wohnungsbau brauche neben dem beim Kanzlergipfel verabschiedeten 14-Punkte-Plan kurzfristige Hilfe, sonst werde der Einbruch noch dramatischer.

24. November 2023

ifo Institut: Auftragsstornierungen im Wohnungsbau erreichen neuen Höchststand  

Die Stornierungswelle im Wohnungsbau reißt nicht ab. Im Oktober meldeten 22,2 Prozent der Unternehmen gestrichene Projekte, im Vormonat waren es 21,4 Prozent. „Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Das Neugeschäft im Wohnungsbau ist weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen schmelzen ab.“ 

15. November 2023

ifo Institut: Wirtschaftsleistung 2023 schrumpft um 0,4 Prozent

Das ifo Institut hat seine Konjunkturprognose bestätigt. Demnach wird die deutsche Wirtschaftsleistung 2023 um 0,4 Prozent schrumpfen. Im kommenden Jahr wird sie dann um 1,4 Prozent steigen, aber 0,1 Prozentpunkte weniger als bislang gedacht. Im Jahre 2025 wird das Wachstum 1,2 Prozent betragen. „Anders als bislang erwartet dürfte die Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2023 ausbleiben. Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. 

8. September 2023