Dachsanierung

Was kostet mich ein Dachdecker?


Lesezeit 7'

29.08.2023 von Knut Köstergarten
Dachsanierung

Was kostet mich ein Dachdecker?


Lesezeit 7'

29.08.2023 - Knut Köstergarten

Jedes Haus ist nur so gut wie sein Dach. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem jeder Hauseigentümer mit Sanierungs- und Reparaturmaßnahmen konfrontiert ist. Dabei spielen die Dachdecker-Kosten eine erhebliche Rolle. Diese unterscheiden sich massiv abhängig vom verwendeten Material sowie von Art und Umfang der anfallenden Arbeiten. Erfahren Sie, wie sich die Kosten eines Dachprojekts zusammensetzen, wie Sie sich die Dachdecker-Kosten aufschlüsseln können, was ein guter Dachdecker kostet und welche Kosten förderfähig sind.

Bild von Dachdecker auf dem Dach
Steht eine Dachsanierung an, stellt sich die Frage nach den Kosten für den Dachdecker.

Daraus setzen sich die Kosten eines Dachprojekts zusammen

Was kostet ein neues Dach? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Der Grund liegt auf der Hand, denn die Dachdecker-Kosten hängen von zahlreichen Faktoren ab. In die Berechnung fließen neben dem Umfang der Dachbearbeitung auch die Art der Deckung, die Qualität der verwendeten Materialien, zusätzliche Arbeiten wie Sonderabfallentsorgung, Dämmung sowie die reinen Arbeitsstunden der Dachdecker mit ein. Aber auch die Region, in der Sie die Dacharbeiten durchführen lassen möchten, spielt eine wichtige Rolle.

Bild von Reetdachhaus
Die Qualität der verwendeten Materialen, wie hier beim Reetdach, spielt eine große Rolle bei den Kosten.

Umfang – Reparatur, Sanierung oder Komplettaustausch

Die Kosten für ein neues Dach werden in der Regel pro Quadratmeter Dachfläche angegeben. Dabei werden alle anfallenden Kosten der Vergleichbarkeit halber auf den Quadratmeter heruntergebrochen. Es lässt sich also sagen: Je größer die Dachfläche, desto höher sind die Dachdecker-Kosten.

Dabei ist es entscheidend, ob nur wenige Quadratmeter repariert oder gleich die gesamte Dachfläche saniert werden soll. Am teuersten ist dabei der Austausch des kompletten Dachs inklusive des Dachstuhls. Das ist häufig bei älteren Immobilien nötig oder ratsam.

Immerhin macht es wenig Sinn, eine neue Deckung auf einem in absehbarer Zeit maroden Dachstuhl aufzubringen. Wesentlich für die Dachdecker-Kosten ist in allen Fällen die Dachform sowie die Komplexität des Dachstuhls. Ein neues Flachdach ist etwa günstiger als ein klassisches steiles Satteldach und ein Satteldach günstiger als komplexe Dachformen wie ein Krüppelwalmdach. Auch vorhandene Gauben stellen einen zusätzlichen Kostenfaktor dar.

Bild von Dachdeckern auf dem Dach
Eine komplette energetische Sanierung des Daches ist natürlich am teuersten.

Weitere notwendige Arbeiten

Mit der reinen Dachkonstruktion und dem Decken des Dachs samt Unterdeckung ist es nicht getan. Zu einem vollwertigen Dach gehören gerade in Zeiten der Energieeffizienz und moderner Umweltauflagen weitere Arbeiten. Bei älteren Gebäuden aus den 60er- und 70er-Jahren etwa wurde häufig noch Asbest verbaut. Das gesundheitsschädliche Material muss fachgerecht entfernt und anschließend entsorgt werden. Pro Quadratmeter kann das leicht zwischen 10 und 30 Euro kosten.

Der zweite große Kostenpunkt, den Sie unbedingt beachten müssen, ist die notwendige Wärmedämmung. Unterschieden wird hier zwischen der Aufsparrendämmung, der Zwischensparrendämmung und der Untersparrendämmung. Während die günstige Untersparrendämmung gut 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter kostet, schlägt die Aufsparrendämmung, die aber die meiste Einsparung bei Energiekosten bringt, mit rund 70 bis 120 Euro pro Quadratmeter zu Buche. 

Weitere zusätzliche Arbeiten sind etwa:
– Dachabdichtung
– Dachausbau im Rahmen der Sanierung
– Dachbegrünung
– Dachversiegelung
– Gerüstkosten
– Bauschuttcontainer

Bild von Dachdecker auf Reetdach
Reet ist als Naturstoff deutlich teurer als Dachziegel oder Dachsteine.

Art der Deckung und verwendete Materialien

Die Dachdecker-Kosten stehen und fallen mit dem verwendeten Material sowie dessen Qualität. Die Unterschiede fangen bereits beim Holz für den Dachstuhl an. Sparren und Balken aus Harthölzern wie Buche oder Eiche sind etwa hochpreisiger als Sparren und Balken aus Nadelgehölzen wie Fichte. Auch bei der Deckung gibt es erhebliche Unterschiede wie die folgende beispielhafte Auflistung zeigt:

– Reet (ca. 100-110 Euro pro qm)
– Schiefer (ca. 80-90 Euro pro qm)
– Zink (ca. 40-50 Euro pro qm)
– Aluminium (ca. 35-40 Euro pro qm)
– Dachziegel (25-50 Euro pro qm)
– Dachsteine (20-25 Euro pro qm)

Diese Auflistung dient lediglich als grobe Orientierung. Immerhin ist die Auswahl der Materialien ebenso groß, wie die Anzahl der Dachdeckerbetriebe in unserem Dachdeckerverzeichnis. In jeder Materialkategorie gilt: Je hochwertiger die Materialien und die Fertigungsqualität, desto höher sind die Kosten pro Quadratmeter.

Tipp: Mit unserem Online-Kostenrechner haben Sie die Möglichkeit, die ungefähren Kosten für Ihr Dachsanierungs-Projekt zu bestimmen. Jetzt berechnen und Dachdecker beauftragen.

Mit unserem Online-Kostenrechner erfahren Sie nach wenigen Klicks, was Ihre Dachsanierung voraussichtlich kosten wird.

Auf die Region kommt es an

Bei Immobilien ist immer wieder die Rede vom Standortfaktor. Je nachdem kann dieser ein Vorteil oder ein Nachteil sein. Gute Infrastruktur und die Attraktivität eines Wohnorts sorgen für höhere Immobilienwerte und Mietpreise. Auch auf die Dachdecker-Kosten hat die Region, in der sich eine Immobilie befindet, einen großen Einfluss. Die Lohnkosten für einen Dachdecker unterscheiden sich in Deutschland von Bundesland zu Bundesland teilweise deutlich. In den Neuen Bundesländern ist das Lohnniveau etwa deutlich niedriger als in den Altbundesländern.

Tipp: Je nach Lage und Komplexität des Projekts kann es sich lohnen, einen Dachdecker aus einem anderen Bundesland mit der Sanierung, Reparatur oder Modernisierung eines Dachs zu beauftragen.

Bild von Dachdecker auf dem Dach
Die Dachdecker-Kosten können über die Anzahl der Arbeitsstunden berechnet werden.

Wie die Kosten eines Dachdeckers angegeben werden

Die Dachdecker-Kosten können auf zwei unterschiedliche Weisen angegeben werden. Entweder nach der Anzahl der Arbeitsstunden oder anhand der Dachfläche in Quadratmetern. Der Stundensatz für einen ausgelernten Dachdecker beläuft sich je nach Region auf etwa 40 bis 70 Euro. Dabei setzt sich der Stundensatz neben dem Bruttostundenlohn aus weiteren Faktoren wie den Lohnnebenkosten, den betrieblichen Gemeinkosten sowie dem Gewinn des Dachdeckerunternehmens zusammen. Entscheidend für den Preis eines Dachdeckers ist neben der Region auch die Erfahrung der Fachkräfte. Erfahrene Handwerker, die schon auf viele Jahre Berufserfahrung zurückblicken, kosten dementsprechend Geld.

Beispiel: Was kosten 150 qm Dachfläche?

Mittlerweile wesentlich häufiger ist jedoch die Angabe der Kosten pro Quadratmeter Dachfläche. Hier lassen sich lediglich grobe Richtwerte angeben, da die Dachdecker-Kosten im Einzelfall von den zuvor genannten Faktoren, angefangen von der Arbeitszeit bis hin zum gewählten Material, abhängen.

Während eine einfache Neueindeckung etwa 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter kostet, schwanken aufwendigere Arbeiten samt Altlastenentsorgung, Dämmung und Einbau von Dachfenstern leicht zwischen 250 Euro und 400 Euro pro Quadratmeter. Bei einer Dachfläche von 150 Quadratmetern liegen die Kosten für eine einfache Eindeckung etwa zwischen 10 000 und 15 000 Euro. Bei aufwendigeren Maßnahmen sind es dagegen leicht 25 000 bis 60 000 Euro. Allerdings könne laut einem Dachdecker aus Niedersachsen, der ungenannt bleiben möchte, eine förderfähige energetische Dachsanierung bei einem Wohnhaus nicht mehr unter 300 Euro pro Quadratmeter fachgerecht durchgeführt sein.

Bild von Dachdecker auf dem Dach
Zumeist berechnen die Dachdecker die Kosten einer Dachsanierung pro Quadratmeter.

Was kostet ein guter Dachdecker?

Qualität hat ihren Preis. Dieser Grundsatz gilt auch bei den Dachdecker-Kosten. Die Suche nach Schnäppchen kann hier schnell ein Schuss sein, der nach hinten losgeht. Wer möchte schon, dass die Arbeiten nicht in der gewünschten Qualität ausgeführt werden? Allerdings bedeutet ein günstiger Preis nicht immer minderwertige Arbeit.

Günstig ist ein Angebot immer dann, wenn Sie Ihre Dienstleistung zu einem annehmbaren Preis bekommen. Auch wenn Materialien günstig sind, bedeutet das keineswegs, dass diese von minderer Qualität sein müssen. Häufig hängt der Preis auch davon ab, ob ein bestimmtes Material „im Trend“ liegt oder nicht. Ein hochwertiges Material, das nicht im Trend liegt, kann also deutlich günstiger sein als ein weniger wertiges Trendmaterial. Schauen Sie daher immer auf die Details. Kompromissbereitschaft wirkt sich oftmals kostensenkend aus. 

Wichtig: Stutzig werden sollten Sie immer dann, wenn ein Angebot zu deutlich vom Durchschnitt abweicht. Mit unserem Kostenrechner und dem Dachdeckerverzeichnis behalten Sie den Überblick und finden das für Sie passende Angebot.

Bild von Dachdecker auf Schieferdach
Qualität hat ihren Preis. Das gilt auch bei der Kombination von Dachsanierung und PV-Anlage.

Dachdecker-Kosten durch Förderung senken

Ganz gleich, wie Sie es drehen und wenden: eine Dachsanierung kostet viel Geld. Glücklicherweise können Sie die anfallenden Kosten gleich auf zwei Wegen senken. Eine Möglichkeit ist das Absetzen bei der Steuer gemäß § 35 EstG. Die Arbeitskosten sind prinzipiell als Aufwendungen absetzbar. Das gilt etwa für Reparaturen am Dach, den Ausbau des Dachgeschosses sowie die Neueindeckung des Dachs als Handwerkerleistungen. Die Asbestsanierung dagegen ist als außergewöhnliche Belastung absetzbar.

Eine Alternative zur Kostensenkung ist die Inanspruchnahme von Fördermitteln. Diese werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der BAFA gewährt. Durch das KfW-Förderprogramm 261 erhalten Sie für die Dämmung Ihres Dachs etwa einen zinsgünstigen Kredit, aber nur als Bestandteil einer energetischen Sanierung des gesamten Hauses. Über die BAFA gibt es Zuschüsse von 15 Prozent der Kosten für Einzelmaßnahmen wie die Dämmung. Ob es noch zusätzliche Förderungen für Ihr Dachprojekt vom jeweiligen Bundesland oder der jeweiligen Kommune gibt, das erfahren Sie mit wenigen Klicks über unsere Fördermittel-Rechner.

Mit unserem Fördermittel-Rechner erfahren Sie nach wenigen Klicks, welche Finanzhilfen sie beantragen können.


Achtung: Wenn Sie bereits Fördermittel für die Dachsanierung erhalten haben, können Sie diese Dachdecker-Kosten nicht mehr von der Steuer absetzen.

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