Wärmepumpen erfreuen sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Und das aus gutem Grund, auch wenn die Heizungsgesetz-Debatte die Euphorie ein wenig gedämpft hat. Wärmepumpen bieten langfristig gesehen eine umweltfreundliche, kostengünstige und effiziente Möglichkeit, Wärme zu erzeugen. Eine Möglichkeit ist die Installation auf dem Dach. Doch welche Kosten kommen bei der Installation einer Wärmepumpe auf dem Dach auf Sie zu? Und wie können Sie von den zahlreichen Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen profitieren, um die Anschaffungskosten zu senken? Im folgenden Artikel erfahren Sie alles über Kostenfaktoren, Wirtschaftlichkeit und Förderprogramme, die Ihnen für Wärmepumpen auf dem Dach zur Verfügung stehen.
Vorteile der Installation einer Wärmepumpe auf dem Dach:
Platzersparnis: Die Installation einer Wärmepumpe auf dem Dach spart Platz an den üblichen Aufstellorten im Garten oder im Haus.
Reduzierte Lärmbelastung: Der Lärmpegel in Wohn- und Arbeitsbereichen sinkt, da Geräusche nach oben abgeleitet werden.
Gute Luftzirkulation: Wärmepumpen haben auf dem Dach eine gute Luftzirkulation und können so effizienter arbeiten.
Allgemeine Vorteile einer Wärmepumpe:
Kombinationsmöglichkeiten: Für noch umweltfreundlicheres Heizen sind Wärmepumpen gut mit einer Photovoltaikanlage kombinierbar.
Wirtschaftlichkeit: Geringer Energiebedarf und hohe Energieeffizienz.
Fördermöglichkeiten: Staatliche, regionale und steuerliche Fördermittel.
Welche Kosten sind mit der Installation einer Wärmepumpe auf dem Dach verbunden?
Die Kosten für eine Wärmepumpe auf dem Dach hängen vor allem vom Wärmepumpentyp (Luft-, Erd-, Wasserwärmepumpe) und der Hausgröße (Einfamilienhaus/Doppelhaus/Mehrfamilienhaus) ab. Die Montagekosten für eine Wärmepumpe auf dem Dach belaufen sich in der Regel auf 2000 bis 10000 Euro. Bei einer Dachmontage fallen die Kosten für die spezielle Dachkonstruktion und -verstärkung darunter. Auch die Anbindung an das Heizsystem erfordert eine fachgerechte Planung und Installation. Je größer ein Haus ist, desto leistungsstärker muss eine Wärmepumpe dimensioniert werden und desto höher fallen auch die Kosten für Anschaffung und Installation aus.
Neben den Anschaffungs- und Installationskosten sind auch die laufenden Betriebskosten zu berücksichtigen. Dazu gehören die Stromkosten für den Betrieb der Wärmepumpe sowie regelmäßige Wartungskosten, die zur optimalen Funktion und Langlebigkeit der Anlage beitragen. Trotz der hohen Anfangsinvestition bieten Wärmepumpen generell und in der Variante auf dem Dach mittelfristig Einsparungspotenziale, insbesondere durch staatliche Fördermöglichkeiten und durch die Reduktion des Energiebedarfs beim Heizen.
Unser Tipp: Holen Sie zu Vergleichszwecken Angebote mit verschiedenen Installationsvarianten von einem Fachmann ein und erstellen Sie einen Kostenvergleich Wärmepumpe. Auch wenn anfangs höhere Investitionskosten anfallen: Eine Wärmepumpe auf dem Dach kann langfristig gesehen eine sowohl kostengünstige als auch umweltfreundliche Alternative zu einem konventionellen Heizsystem sein.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es für eine Wärmepumpe auf dem Dach?
Es gibt eine Reihe von staatlichen Fördermöglichkeiten, die die Wärmepumpe-Kosten erheblich senken können. Die wichtigsten Förderungen stehen im Rahmen der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) zur Verfügung. Die zugehörigen Mittel werden der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) vergeben, die seit Januar 2024 für die Fördermöglichkeiten, sowohl beim Heizungstausch als auch bei der Erstinstallation in einem Neubau, verantwortlich ist. Der Anspruch auf Förderung einer Wärmepumpe basiert dabei darauf, dass die technischen sowie baulichen Maßnahmen die Energieeffizienz eines Hauses nachweislich optimieren. Die Basisförderung kann mit verschiedenen Boni kombiniert werden, ist allerdings auf eine Obergrenze gedeckelt. So sind maximal 70 Prozent Investitionskostenzuschuss für die Wärmepumpe mit förderfähigen Kosten bis zur Höhe von 30 000 Euro realisierbar.
Unser Tipp: Neben den staatlichen Programmen bieten einige Bundesländer und Kommunen regionale Förderprogramme an, die zusätzlich zu den BEG-Mitteln in Anspruch genommen werden können. So können Bauherren oft von mehreren Fördertöpfen gleichzeitig profitieren.
Wichtiger Hinweis: Damit eine Wärmepumpe gefördert wird, muss die Förderung vor Beauftragung des Fachbetriebs und vor dem Kauf der Wärmepumpe beantragt werden. Die Beantragung erfordert häufig eine Bestätigung durch einen zertifizierten Energieberater. Sorgfältige Planung und rechtzeitige Antragstellung sind daher neben technischen und baulichen Voraussetzungen unerlässlich, um die Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen optimal auszuschöpfen. Nachträglich bleibt als Alternative zur Förderung der Steuerbonus.
KfW-Förderung Einzelmaßnahme Wärmepumpe
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) fasst die Förderangebote des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zusammen. Anfang 2024 ist die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) in Kraft getreten, im Zuge dessen auch die BEG-Förderung angepasst wurde. Seitdem erhalten Eigentümer beim Kauf klimafreundlicher Heizungen einen Zuschuss von bis zu 70 Prozent der Anschaffungskosten mit förderfähigen Kosten in Höhe von 30 000 Euro. Folgende Typen von Förderungen im Rahmen der BEG EM sind verfügbar.
Die KfW unterstützt mit der Basisförderung den Umstieg auf Wärmepumpen mit 30 Prozent der Investitionskosten. Für den Heizungstausch gibt es eine Basisförderung von bis zu 9000 Euro. Der maximale KfW-Zuschuss pro Wärmepumpe beträgt beim Höchstfördersatz 21 000 Euro, womit 70 Prozent der Investitionskosten von 30 000 Euro gedeckelt sind. Eine wichtige Voraussetzung für den KfW-Zuschuss ist, dass das Wärmepumpensystem eine Mindesteffizienz in Form einer berechneten Jahresarbeitszahl von 3,0 aufweisen muss. Was die generell die technischen Voraussetzungen für eine Förderung angeht, kann Ihnen ein fachlich versierter Handwerker erklären. Oder Sie schalten einen Energieberater ein, auch wenn eine Energieberatung keine Voraussetzung die Beantragung einer Wärmepumpen-Förderung ist.
Die KfW-Basisförderung von 30 Prozent lässt sich mit verschiedenen weiteren Boni kombinieren. Die Fördersätze können dabei bis zu einer Förderquote von 70 Prozent addiert werden. Das ist der Deckel, mehr ist nicht möglich! Gefördert werden nicht nur die Investitionen in Wärmepumpe, Installation und Inbetriebnahme, sondern auch Umfeldmaßnahmen. Hier geht es zur Übersicht:
1. Klima-Geschwindigkeits-Bonus:
Wer seine alte Heizung, wie z.B. eine mindestens 20 Jahre alte Gaszentralheizung, eine Öl-, Kohle-, Nachtspeicher- oder Gasetagenheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt, erhält zusätzlich 20 Prozent Förderbonus. Dieser Anreiz zielt darauf ab, die Abkehr von fossilen Brennstoffen zu beschleunigen und gilt nur für selbstgenutztes Wohneigentum.
2. Einkommensabhängiger Bonus:
Liegt das zu versteuernde Jahreseinkommen eines Haushalts unter 40 000 Euro, erhöht sich der Zuschuss um weitere 30 Prozent.
3. Effizienzbonus:
Wird bei der Installation der Wärmepumpe ein natürliches, klimafreundliches Kältemittel verwendet oder besonders effiziente Wärmequellen wie Geothermie erschlossen, gibt es zusätzlich 5 Prozent mehr Förderung.
Zusätzliche KfW-Kredite für Wärmepumpen
Die KfW vergibt zusätzlich zu den obengenannten Zuschüssen den sogenannten Ergänzungskredit mit günstigen Zinsen für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Für die Finanzierung förderfähiger Ausgaben stehen maximal 120 000 Euro KfW-Förderkredit pro Wohneinheit zur Verfügung. Wer das Wohneigentum selbst nutzt und ein zu versteuerndes Haushaltsjahreseinkommen bis 90 000 Euro hat, erhält für seine Wohneinheit zusätzlich einen Zinsabschlag von bis zu 2,5 Prozent.
KfW-Effizienzhaus-Sanierung mit Wärmepumpe
Wird die Wärmepumpe nicht als Einzelmaßnahme eingebaut, sondern im Zuge einer Sanierung zum Effizienzhaus, stellt die KfW dafür eine Förderung bereit. Hier gibt es neben einem Kredit in Höhe von maximal 150 000 Euro zu günstigen Konditionen auch einen Tilgungszuschuss in Höhe von maximal 20 Prozent. Hier unterscheidet sich die Förderung jeweils nach erreichtem Effizienzhaus-Standard.
Zusätzliche BAFA-Einzelförderung für Heizungsoptimierung
Zusätzlich zur Förderung der Wärmepumpe können Sie, sofern Ihr aktuelles Heizsystem nicht älter als 19 Jahre ist, auch eine Heizungsoptimierung vom BAFA fördern lassen. Diese Maßnahmen werden mit 15 Prozent oder sogar 20 Prozent bei Vorliegen eines individuellen Sanierungsfahrplans (ISFP) gefördert. Dazu gehört unter anderem der Austausch von Heizkörpern für das bestehende Heizsystem. Der Vorteil: Je besser die Heizkörper dimensioniert sind, desto leichter gelingt der Umstieg auf eine Wärmepumpe. Über die BAFA-Heizungsoptimierung dürfen Sie maximal 60 000 Euro Investitionskosten ansetzen, mit einem ISFP erhalten Sie dann 12 000 Euro Förderung. Der ISFP muss allerdings von einem Energieberater erstellt werden. Die dafür anfallenden Kosten sind aber ebenfalls förderfähig. Die BAFA übernimmt 50 Prozent, gedeckelt auf 650 Euro.
Steuerbonus für Wärmepumpe
Eigentümer können alternativ einen Steuerbonus von bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten für energetische Sanierungen geltend machen, wenn sie keine sonstigen öffentlichen Förderungen beanspruchen und wenn das Gebäude zu Beginn der Modernisierung mindestens zehn Jahre alt ist. Anteile der Sanierungskosten werden von der Einkommensteuer über drei Steuerjahre abgesetzt. Der Steuerbonus gilt dabei nicht nur für die Wärmepumpe selbst, sondern auch für alle Kosten, die zusätzlich entstehen können, etwa auch die Dachmontage. Der Steuerbonus ist unabhängig von Steuerklassen und Einkommensgrenzen und gilt bis 2029. Wichtig: Die Absetzbarkeit ist für Eigentümer nur dann gegeben, wenn die geförderte Immobilie selbst bewohnt wird. Da die Förderung in der Regel höher ist als der Steuerbonus, macht letzterer meist nur dann Sinn, wenn ein Antrag auf Förderung vergessen oder zu spät gestellt wurde.
Regionale Förderungen für die Wärmepumpe
Neben den Förderprogrammen des Bundes bieten auch einige Bundesländer, Kommunen oder Energieversorger Förderprogramme für Wärmepumpen an. Oft können die Förderungen zusätzlich zu einer KfW-Förderung beansprucht werden. Eine gründliche Recherche über die regional angebotenen Förderprogramme lohnt sich!
Wie wirken sich die Förderungen auf die Gesamtkosten der Wärmepumpe aus?
Förderungen haben Einfluss auf die Gesamtkosten von Wärmepumpen. Staatliche Zuschüsse führen zu einer Reduzierung der Anschaffungskosten und machen die Investition in eine Wärmepumpe im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen attraktiver. Förderungen tragen auch zur Wirtschaftlichkeit bei, da Wärmepumpen besonders energieeffizient sind und laufende Energiekosten senken können. Das trägt nicht nur zu einer nachhaltigen Nutzung bei, sondern entlastet auch das Haushaltsbudget.
Ein weiterer Vorteil neben langfristigen Erleichterungen beim Betrieb ist die kürzere Amortisationszeit, die je nach Höhe der Förderungen und eingesparten Betriebskosten zwischen fünf und zehn Jahren liegen kann. Das bedeutet, dass sich die Investition in eine Wärmepumpe schnell rechnet und langfristig eine lohnende Perspektive bietet.
Last but not least haben Wärmepumpen einen positiven Einfluss auf den Immobilienwert. Gebäude oder Wohnungen mit modernen, energieeffizienten Heizsystemen sind auf dem Markt gefragter, was den Wiederverkaufswert steigert und eine Wärmepumpe, auch in der Variante auf dem Dach, zu einer attraktiven und zukunftssicheren Investition macht.