Dachsanierung

Wärmepumpe auf dem Dach: Energieeffizienz und Platzersparnis kombiniert


Lesezeit 4'

14.08.2024 von Knut Köstergarten
Dachsanierung

Wärmepumpe auf dem Dach: Energieeffizienz und Platzersparnis kombiniert


Lesezeit 4'

14.08.2024 - Knut Köstergarten

Warum eine Wärmepumpe auf dem Dach installieren?

Wärmepumpen sind als primäres Heizungssystem auf dem Vormarsch. Mithilfe von Wärmepumpen können die Heizkosten reduziert werden, es ist eine Verbesserung der Energieeffizienz erreichbar und zudem kann jeder einzelne damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Allein innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich der Anteil der Wärmepumpen verdoppelt. Laut einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom Juni 2024 heizen knapp zwei Drittel (64,6 Prozent) der 2023 fertiggestellten Wohngebäude mit einer Wärmepumpe, 76,3 Prozent aller Baugenehmigungen im Jahr 2023 weisen eine Wärmepumpe als primäres Heizungssystem auf!

Die Außeneinheit einer Wärmepumpe wird vielfach immer noch im Garten installiert. Doch es gibt eine interessante Alternative dafür: Die Dächer von Wohnhäusern. Denn die Flächen im Garten oder im Keller sind kostbar. Manchmal entfällt eine Unterkellerung aus Kostengründen. Mit der Installation auf dem Dach lassen sich daher gleich mehrere Vorteile der Wärmepumpe ausnutzen: Neben der Platzersparnis ist die Lärmbelastung im Wohnhaus und im Garten auf ein Minimum reduziert.

Bild von einer Wärmepumpe neben einer Haustür
Oft wird die Wärmepumpe vor dem Haus oder im Garten installiert.

Eine Wärmepumpe auf dem Dach macht dann Sinn, wenn Sie ohnehin eine energetische Dachsanierung planen. Dann kann die neue Wärmepumpe unkompliziert per Kran über das Dach im Dachgeschoss platziert werden, bevor die Arbeiten an Unterkonstruktion, Dämmung und Eindeckung mit Ziegeln beginnen. Eine erste Kostenschätzung erhalten Sie mit wenigen Klicks über unseren Dach-Sanierungsrechner.

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Welche Voraussetzungen und Planungen sind für die Dachinstallation notwendig?

Vorweg sei gesagt, dass sich Luft-Wasser-Wärmepumpen für die Aufstellung auf dem Dach eignen. Dieser Wärmepumpentyp entzieht der Umgebungsluft Energie, wandelt diese in Wärme um und nutzt die Wärme für die Beheizung und die Warmwasserbereitung des Gebäudes. Am Dach ist in der Regel die Luftzirkulation nicht eingeschränkt. Damit ist ein effektiver Betrieb gewährleistet.

Luftwärmepumpen am Stand der Technik sind sehr leise. Mit der Installation am Dach kann die Entfernung zwischen Gerät und Wohn- bzw. Arbeitsbereich maximiert werden. Dieses weiter reduzierte Geräuschniveau steigert den Wohnkomfort.

Sowohl Flachdächer als auch Satteldächer kommen in Frage. Moderne Wärmepumpen bieten auch die Möglichkeit, den Wärmetausch-Prozess umzukehren. Damit kann die Wärmepumpe im Sommer zur Kühlung des Gebäudes genutzt werden.

Bild von einer Wärmepumpe auf dem Flachdach
Eine Wärmepumpe, direkt auf dem Dach installiert.

Eine Wärmepumpe kann sowohl als Hauptwärmeerzeuger als auch als Ergänzung in ein bestehendes Heizungssystem integriert werden. In diesem Fall spricht man von einer sogenannten Hybrid-Heizung. Beispiel: Auch wenn eine moderne Pelletheizung installiert ist, kann sich eine Wärmepumpe lohnen, da diese die Brennkesselleistung in den wärmeren Monaten reduzieren kann. Auch mit einer Gas- oder Ölheizung kann eine Wärmepumpe kombiniert werden. Um eine optimale Lösung für Ihr Haus zu finden, lassen Sie sich am besten von einem Fachbetrieb beraten.

Zusätzliche Voraussetzungen für eine Wärmepumpe auf dem Dach  

Natürlich muss die Statik sowie Traglast des Daches bei der Planung berücksichtigt werden. Kann das Dach das Gewicht der Wärmepumpe auch bei starkem Wind sicher tragen? Erfüllt es auch die baurechtlichen Vorschriften der örtlichen Behörde und liegen alle eventuellen Genehmigungen vor? Wenn diese Fragen mit einem Ja beantwortet werden können, steht der Installation nichts im Wege. 

Damit der Einbau einer Wärmepumpe aus wirtschaftlicher Sicht Sinn macht, sollte jedoch das Dach gut gedämmt sein oder statisch für eine Neudämmung ausgelegt sein. Denn die beste Wärmepumpe ist wenig effektiv, wenn ein Teil der Energie gleich wieder über ein schlecht gedämmtes Dach hinausgepustet wird.

Bild von Dämmung
Vor der Anschaffung einer Wärmepumpe sollte gecheckt werden, ob das Dach gut gedämmt ist.

Eine Schwingungsdämpfung wird ebenfalls empfohlen, damit sich die Vibrationen der Wärmepumpe nicht auf das Gebäude übertragen und es keine zusätzliche Lärmbelastung in den Wohnräumen gibt.

Wartung und Betrieb einer Wärmepumpe auf dem Dach

Im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen ist der Wartungsaufwand bei Luft-Wasser-Wärmepumpen gering. Dennoch ist für einen problemlosen Betrieb die Wartung in regelmäßigen Abständen wichtig. Im Fokus der Wartungsarbeiten stehen die Überprüfung aller beweglichen mechanischen Teile und die Kontrolle des Kältemittelkreislaufs, der auch der empfindlichste Bestandteil einer Wärmepumpe ist, da es dort zu Undichtigkeiten kommen kann. Bei der Wartung wird geprüft, ob sich Luft im Kreislauf befindet oder Flussabweichungen auftreten. Arbeiten am Kältemittelkreislauf dürfen nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.

Bei den mechanischen Komponenten ist vor allem der Verdichter, das Herzstück jeder Wärmepumpe, zu nennen. Wenn die Wärmepumpe auch zur Warmwasseraufbereitung genutzt wird, sind die mechanischen Komponenten einer hohen Beanspruchung ausgesetzt.

Bild von Wärmepumpe auf dem Flachdach
Auf dem Dach ist eine Möglichkeit, doch auch im Dachgeschoss kann die Wärmepumpe installiert werden.

Zu den weiteren Wartungsaufgaben gehören die Prüfung anderer wasserführender Anlagenteile auf Leckagen, die Reinigung der Heizkreisfilter, die Reinigung des Verdampfers, die Prüfung der Umwälzpumpen und Sicherheitsventile sowie die Überprüfung von Regler-Einstellungen und Ausdehnungsgefäß.

Tipp: In der Regel ist eine jährliche Wartung im Sommer empfehlenswert. Die Lebensdauer einer regelmäßig gewarteten Anlage beträgt 15 bis 20 Jahre.

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