Schieferdeckung und Ornamente: Welches Muster ist Ihr Favorit?
Lesezeit 4'
23.12.2019 von simone-orlik
Dacheindeckung
Schieferdeckung und Ornamente: Welches Muster ist Ihr Favorit?
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23.12.2019 - simone-orlik
Schiefer ist ein wahrer Alleskönner. Der natürliche Werkstoff kleidet nicht nur Fassaden, Giebel und Dächer in ein elegantes Gewand. Dank seiner Robustheit trotzt er Sonne, Sturm und Schnee und schützt Wohngebäude bis zu 100 Jahre. Auch bei der Gestaltung hat der Eigentümer die Qual der Wahl: Zwischen 25 und 30 Arten von Schieferdeckung gibt es derzeit für den Werkstoff Schiefer, die alle den Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks unterliegen. Wir haben die schönsten Beispiele für Sie herausgepickt.
Schieferdeckung: Deckungsarten für Fassade und Dach
Geschlaufte Deckung: Bei der geschlauften Deckung, die sich für die Verkleidung von Fassaden, Giebeln und Schornsteinen eignet, kommen rechteckige Schieferplatten zum Einsatz. Sie werden im Hochformat und mit seitlichem Versatz der vertikalen Steinkante verlegt.
Foto: iStock.com / nobtis
Universaldeckung: Quadratische Decksteine mit abgerundeter Ecke erzeugen das typische Design der Universaldeckung. Dabei lassen sich die Schieferplatten sowohl von links nach rechts als auch gegenläufig verlegen. Der gerade verlaufende Rücken sorgt dabei für eine Überlappung der Steine, die besonders regensicher ist. Das Dach sollte eine Mindestneigung von 25 Grad haben.
Foto: iStock.com / Dynamoland
Wabendeckung: Wohngebäude mit Wabendeckung wirken besonders harmonisch. Grund dafür sind quadratisch geformte Schieferplatten mit einer gestutzten Ecke, die nach unten weist. Im halben Verband verlegt, entsteht die Optik eines Wabenmusters.
Foto: iStock.com / Dynamoland
Schieferdach: ein Haus mit altdeutscher Deckung
Foto: iStock.com / DA69
Wilde Deckung: Die Wilde Deckung lässt die Grenzen zwischen Handwerk und Kunst verschwimmen. Der Dachdecker nutzt unbehauene Schieferplatten, bearbeitet sie während des Verlegens und setzt so das Dach Stück für Stück zusammen. Ein scheinbar wildes Muster entsteht. Tatsächlich erfordert die Schieferdeckung aber höchstes Handwerkskönnen.
Foto: iStock.com / PMLouro
Horizontale Deckung: Besonders unkompliziert ist die Verkleidung von Fassaden mit horizontaler Deckung. Rechteckige Decksteine werden im halben Verband verlegt, wobei die einzelnen Platten nur in der Höhe überlappen. Gerade für zeitgenössische Bauten ist diese Schieferdeckung mit strenger Geometrie eine passende Lösung.
Foto: iStock.com / northlightimages
Spitzwinkeldeckung: Rautenförmige Schiefersteine mit zwei seitlich, gestutzten Ecken kommen bei der Spitzwinkeldeckung zum Einsatz und werden im halben Verband verlegt. Die Spitzwinkeldeckung ist eine der ältesten dekorativen Schieferdeckungen, sowohl auf Lattungen oder Schalungen zu verlegen und für Dächer ab 30-Grad-Neigungen geeignet.
Foto: iStock.com / Mattis Kaminer
Schuppendeckung: Bei der Schuppendeckung handelt es sich um eine der dekorativen Dachdeckungen, die auf Fassaden und an Giebeln zum Einsatz kommt und besonders schwungvoll wirkt. Mit seiner rechteckigen Form und der typischen Rundung erinnert der Deckstein dabei an eine Fischschuppe. Alle Schieferplatten verfügen über die gleiche Größe und werden mit Schiefernägeln oder -stiften im nicht sichtbaren Bereich befestigt.
Foto: iStock.com / Dynamoland
Schieferornamente – der Dachdecker als Künstler
Eine Besonderheit bei der Schieferdeckung bilden dekorative Deckungen wie Spitzwinkel, Waben, Schuppen, Octogones, Coquettes oder sogar Schieferornamente, die aufwendig in die Schieferfläche eingearbeitet werden. Spätestens hier zeigt sich, wie eng verzahnt Handwerk und Kunst sind. Egal, ob mystische Tiere, Hexen oder florale Motive: Geschmack und Umsetzung sind kaum Grenzen gesetzt. Vor allem große Flächen profitieren von der optischen Gestaltung.
Schieferdeckung: ein Schieferornament in Form eines kleinen Flugzeugs
Foto: Primero/Sven-Erik Tornow
Anhand einer Planungsskizze überträgt der Dachdecker zunächst das Wunschmotiv auf die konkreten Maße, die später an der Fassade zu sehen sind. Danach teilt er das Bild so in Form und Farbe auf, dass sich aus den einzeln bearbeiteten Schieferplatten später das maßstabsgetreue Gesamtbild ergibt. An der Fassade werden die einzelnen Platten zum fertigen Ornament zusammengesetzt.
Schieferdeckung: ein Schieferornament mit zwei Ankern und einem Herz
Foto: iStock.com / senorcampesino
Schieferdeckungen brauchen Erfahrung
Dacheindeckungen mit dem Naturstein Schiefer sind Handwerkskunst. Am besten arbeiten Sie mit einem Betrieb zusammen, der bereits auf langjährige Erfahrung zurückblickt. Lassen Sie sich Beispiele seiner Arbeit zeigen – so holen Sie wichtige Referenzen ein und erhalten gleichzeitig eine gute Inspiration für das eigene Bauvorhaben.