Nachhaltiges Dach

Photovoltaikversicherung: Sinnvoller Schutz vor finanziellen Risiken


Lesezeit 3'

03.05.2019 von nicole-ziese
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Photovoltaikversicherung: Sinnvoller Schutz vor finanziellen Risiken


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03.05.2019 - nicole-ziese

Viele Photovoltaikanlagen werden heute in Serie gefertigt und damit auch für immer mehr Haushalte finanzierbar. Bei den steigenden Energiekosten und einem zunehmenden Energiebedarf stellt eine Photovoltaikanlage daher eine sinnvolle Investition dar. Doch was geschieht, wenn sie durch Blitz, Hagel, Brand oder andere Ereignisse beschädigt oder zerstört wird? Antwort: Photovoltaikversicherung.

Dadurch entstehen nicht nur hohe Kosten, um die Anlage wiederherzustellen; Es ergeben sich daneben auch Folgekosten. Dazu gehört etwa ein Ausfall der Vergütung für den eingespeisten Strom. Oder Kosten für selbst genutzten Strom, der in so einem Fall von einem Stromanbieter bezogen werden muss. So gerät eine sinnvolle Investition schnell zu einem Verlustgeschäft. Allerdings gibt es Versicherungen, mit denen Sie sich absichern können: die sogenannten Photovoltaikversicherungen.

Photovoltaikversicherung – ein Name viele Varianten

Bei dem Begriff Photovoltaikversicherung handelt es sich um einen Sammelbegriff für unterschiedliche Formen von Versicherungen, mit denen sich Betreiber von Photovoltaikanlagen vor unterschiedlichen Schäden finanziell schützen können. Die Versicherungen unterscheiden sich sowohl in der Art als auch in der Höhe der Leistungen. Welche Versicherung die optimale ist, richtet sich nach dem konkreten Einzelfall. Sprich: Die Versicherung muss zu Ihrer Anlage passen, damit weder eine Über- noch eine Unterversicherung besteht.  

Wohngebäudeversicherung

Über eine Wohngebäudeversicherung haben Sie die Möglichkeit, Schäden am Haus abzusichern. Da Photovoltaikanlagen inzwischen weit verbreitet sind, schließen die Standardpolicen zahlreicher Versicherungsgesellschaften heute Photovoltaikanlagen mit ein. Allerdings bezieht sich dieser Standardschutz meist nur auf sehr kleine Anlagen. Häufig ist es jedoch möglich, auch größere Photovoltaikanlagen über die Wohngebäudeversicherung mit zu versichern. Dann steigt aber die Versicherungsprämie, da sich der Wert des Hauses und damit auch das finanzielle Risiko für die Versicherung erhöht.

Zu den im Regelfall versicherten Schäden zählen insbesondere:

  • Brand
  • Sturm
  • Hagel
  • Leitungswasser

Photovoltaikversicherung im engeren Sinne

Bei der Photovoltaikversicherung im engeren Sinne handelt es sich um eine Spezialversicherung, die ausschließlich Schäden rund um die Photovoltaikanlage absichert. Das Leistungsspektrum ist größer als bei einer Absicherung der Photovoltaikanlage im Rahmen der Wohngebäudeversicherung. Zusätzlich deckt diese Versicherung meist derartige Schäden ab:

  • Überspannungsschäden
  • Hochwasser und Erdbeben
  • Konstruktions- und Aufstellfehler

Bei den speziellen Photovoltaikversicherungen besteht die Wahl zwischen einer Elektronikversicherung und einer Allgefahrenversicherung.
Die Elektronikversicherung deckt alle unvorhergesehenen Schäden ab. Zusätzlich beinhaltet sie einen Ersatz der Einspeisevergütung, falls die Anlage durch den Schaden vorübergehend ausfällt. Die Allgefahrenversicherung geht noch einen Schritt weiter: Sie umfasst auch Diebstahl und Vandalismus.

Ein beschädigtes Solarpanel. Mit einer Photovoltaikversicherung schützen Sie sich vor teuren Überraschungen.
Ein beschädigtes Solarpanel. Mit einer Photovoltaikversicherung schützen Sie sich vor teuren Überraschungen.

 

Foto: Wichien Tepsuttinun / Shutterstock.com

Spezialfall: Gap-Versicherung

Eine weitere Spezialversicherung für Photovoltaikanlagen ist die Gap-Versicherung. Sie deckt die Schadensbereiche ab, die auch über eine Allgefahrenversicherung nicht abgesichert ist. Diese Versicherung ist vor allem für Betreiber von Photovoltaikanlagen auf Fremddächern konzipiert: Brennt das Haus ab und der Hauseigentümer entscheidet sich gegen den Wiederaufbau des Hauses, so kann auch die Photovoltaikanlage nicht wiedererrichtet werden. Die Gap-Versicherung übernimmt in einem solchen Fall die Restschuld des Kredites, der für die Anschaffung der Anlage aufgenommen wurde.

Photovoltaikversicherung auswählen

Hinter dem Begriff Photovoltaikversicherung verbergen sich also unterschiedliche Versicherungen. Welche Versicherung die richtige ist, hängt insbesondere von folgenden Fragen ab:

  • Wie groß ist Ihre Anlage?
  • Wünschen Sie einen Standardschutz oder eine umfassende Absicherung?

Zusätzlich sollten Sie bei der Auswahl der passenden Photovoltaikversicherung folgende Aspekte beachten:

  • Vergleichen Sie unbedingt die Kosten: Mitunter gibt es deutliche inhaltliche Unterschiede zwischen den Policen verschiedener Versicherungsgesellschaften.
  • Informieren Sie sich frühzeitig über die Versicherungsvoraussetzungen: Einige Versicherungen fordern zum Beispiel das Vorhandensein eines Blitzschutzes.
  • Achten Sie darauf, ab wann die Versicherung gilt: Greift die Versicherung nicht bereits beim Aufstellen der Anlage, sollten Sie über eine Montageversicherung nachdenken.
  • Selbstbeteiligung: Sie können die Höhe der Versicherungssumme reduzieren, indem Sie eine Selbstbeteiligung vereinbaren. Aber Achtung: Auch bei der Höhe der Selbstbeteiligung gibt es große Unterschiede.

Letztlich ein Abwägungsfall

Photovoltaikversicherung ist nicht gleich Photovoltaikversicherung. Es gibt große Unterschiede zwischen den Leistungsumfängen. Betreiber von Photovoltaikanlagen haben die Wahl zwischen einem Standardschutz und einem Rundumschutz. Allerdings gilt: Je höher die Absicherung, desto höher die Preise. Wichtig ist also ein Abwägen zwischen der Höhe der Versicherungsprämien sowie den möglichen Schäden im konkreten Einzelfall. Falls Sie sich im Rahmen der Planung einer PV-Anlage für Versicherungen interessieren. Mit unserem Photovoltaik-Rechner erhalten Sie eine Kostenschätzung.

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