Wer sich mit der Fensterplanung in Räumen mit Dachschrägen beschäftigt, hat neben den Fenstern im Giebel im Wesentlichen zwei Optionen: Gaube oder Dachfenster. Wo liegen die Vor- und Nachteile der beiden Varianten?
Gaube schafft zusätzliche Wohnfläche und braucht aber oft Baugenehmigung
Eine Gaube ist ein Dachaufbau auf das bestehende Schrägdach, durch den zusätzliche Wohnfläche mit voller Stehhöhe gewonnen wird. Sie kann in unterschiedlichen Formen realisiert werden und verändert das Gesamterscheinungsbild eines Hauses maßgeblich. Das kann sich einerseits als interessanter architektonischer Akzent erweisen, andererseits auch problematisch sein. Denn bei nahezu allen Bauvorhaben dieser Art ist eine Baugenehmigung erforderlich. Zudem ist bei denkmalgeschützten Gebäuden solch eine Veränderung der äußeren Form meist gar nicht erlaubt. Der Grund: Der Bau einer Gaube hat Einfluss auf die Statik des Gebäudes, sodass Sie einen Fachmann zur statischen Berechnung benötigen. Fragen Sie in jedem Fall bei Ihrem Bauamt nach, wozu Sie verpflichtet sind.
Dachfenster sind in der Regel kostengünstiger
Da eine Gaube ein aufwendiger Aufbau auf dem Dach ist, ist die fachmännische Installation, Dämmung und Eindeckung unabdinglich. Das führt dazu, dass der Einbau von Dachfenstern in der Regel günstiger ist. Sie bieten zudem den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer Lage in der geneigten Dachfläche für bis zu dreimal mehr Tageslicht im Raum als das senkrecht in der Gaube installierte Fenster sorgen. Das Licht kann durch die geneigte Lage im Dach deutlich weiter in die Tiefe des Raumes gelangen. Allein durch die Öffnung des Daches entsteht auch schon mehr Kopffreiheit und so etwas mehr Wohnfläche mit voller Stehhöhe.
Gaube oder Dachfenster: Vorteile kombinieren
Wer hohen Tageslichteinfall mit einem möglichst großen Zugewinn an Wohnfläche kombinieren will, kann sich auch für eine Lösung entscheiden, die beide Vorteile in sich vereint. Velux etwa bietet mit der Lichtlösung Raum eine Variante, bei die Dachfenster mit einem vorproduzierten Aufkeilrahmen steiler in der Dachschräge ausgerichtet werden und so zusätzlich nutzbare Fläche unter dem Fenster entsteht. Noch mehr Tageslicht schafft die Lichtlösung Panorama. Bei ihr werden zwei Reihen von zwei oder drei Dachfenstern miteinander kombiniert. Die untere Zweier- oder Dreier-Kombination wird wieder durch einen Aufkeilrahmen steiler ausgerichtet. Die Fläche darüber wird aber anders als bei einer Gaube nicht mit Dachziegeln gedeckt, sondern durch eine zweite Fensterreihe geschlossen. Das sorgt für maximalen Tageslichteinfall und einen Ausblick wie in einem Atelier.
Sorgen vor zu viel Wärmeeinstrahlung an heißen Sommertagen sind unbegründet. Außen vor den Fenstern angebrachte Hitzeschutz-Markisen oder Rollläden können bei Bedarf verhindern, dass die energiereichen Strahlen der Sonne überhaupt auf die Scheiben treffen.
Wohnen unter dem Dach kann wirklich schick sein. Damit Sie sich wohlfühlen, sollte der Raum genügend Licht, Luft und Raum bieten. Wer ein Eigenheim plant oder seinen bisher ungenutzten Dachboden ausbauen möchte, dem bieten sich dafür viele Möglichkeiten in Form von Gaube oder Dachfenster.
Gauben oder Dachfenster: Ein Überblick zu den verschiedenen Möglichkeiten
Gaube oder Dachfenster: Die Wohnqualität ist entscheidend
Wer Dachfenster bevorzugt, wird sich über einen kostengünstigen, hellen Raum freuen. Die kostspieligere Gaube schafft mehr Platz und gestaltet das Erscheinungsbild des Hauses stärker mit. Möglicherweise können Sie sogar Gaube und Dachfenster kombinieren, um Ihre Wohnfläche stilvoll zu vergrößern. Lassen Sie sich vom Dachdecker, Zimmerer oder Architekten Ihrer Wahl beraten, damit Ihr Traum vom Wohnen unter dem Dach Wirklichkeit wird.
Sie haben ein Flachdach oder innenliegende Räume, in die kein Tageslicht kommt? In diesem Fall bringen Oberlichter oder auch Flachdachfenster Licht ins Haus.