Dachausbau

Dachgaube planen und einbauen: Mehr Platz schaffen unter dem Dach


Lesezeit 4'

16.11.2020 von angelika-polle-valder
Dachausbau

Dachgaube planen und einbauen: Mehr Platz schaffen unter dem Dach


Lesezeit 4'

16.11.2020 - angelika-polle-valder

Eine Dachgaube stellt eine attraktive Möglichkeit dar, mehr Platz unter dem Dach zu schaffen. Ein nachträglicher Einbau einer Dachgaube ist meist möglich, sofern Statik, Dachkonstruktion und das Bauamt es erlauben. Grundsätzlich gibt es zwei Verfahren: Entweder wird sie aus Einzelteilen direkt auf dem Dach zusammengebaut oder als komplette Fertiggaube geliefert und vor Ort eingesetzt.

Schematische Darstellung einer Satteldachgaube im Dach
Schematische Darstellung einer Satteldachgaube im Dach

Foto: Ngaga35 / stock.adobe.com

Moderne Dachgeschosswohnung mit Flachdachgaube
Moderne Dachgeschosswohnung mit Flachdachgaube

Foto: Jörg Lantelme / stock.adobe.com

Was ist eine Dachgaube?

Eine Dachgaube ist quasi ein Eingriff in die Dachschräge. Es wird ein rechteckiger Raum eingesetzt, der die Dachschräge unterbricht und so für Licht, Fläche und Platz zum Stehen unter dem Dach sorgt. Sie sehen zudem oft gut aus, verleihen dem Dach Akzente. Und nicht zuletzt schaffen die neuen aufrechten Fenster eine komfortable Aussicht über die Dächer der Nachbarschaft.

Besonders bei kleineren Dachgeschossen mit niedrigem Kniestock − wenn die Dachschräge bereits knapp über dem Boden beginnt − sind Gauben eine gute Alternative zum Dachflächenfenster. Gleiches gilt für Räume unter Dächern mit flacherer Neigung.

Wieviel kostet eine Dachgaube?

Die Gaubenart, ihre Größe und die Zahl der Fenster – all diese Faktoren und noch mehr individuelle Faktoren ihres Hauses sowie der Arbeit der Zimmerer oder Dachdecker in ihrer Region bestimmen die Kosten für Dachgauben. Eine Gaube mit einer Größe von etwa 1,25 Metern Höhe (gerechnet ab Kniestock) und 1,50 Metern Breite kostet zwischen 4000 und 8000 Euro. Steigert man die Breite und wünscht sich eine eher aufwendig anzubringende Formen, wie zum Beispiel eine Tonnengaube, ist man bei sechs Meter oder mehr mit bis zu 30000 Euro rechnen.

Welche Förderung gibt es für die Dachgaube?

Ob Investitionszuschuss oder Kredit für energieeffiziente Sanierung – in der KfW finden Sie eine erste Anlaufstelle für verschiedene Förderungsmöglichkeiten. Auch länderspezifische Förderprogramme sollten Sie vorab gründlich recherchieren, damit Sie am Ende Geld sparen. Der Bau einer Dachgaube als reine Modernisierungsmaßnahme wird zwar nicht von der KfW gefördert. Erfolgt der Bau der Gaube jedoch im Zuge einer Dachsanierung oder eines Dachgeschossausbaus mit gleichzeitiger energetischen Sanierung, kann die neue Dachgaube im Programm „Energieeffizient Sanieren“ mitgefördert werden.

Tipp: Die Voraussetzungen für eine Förderung und Antragstellung sollten Sie unbedingt vor Baubeginn in Erfahrung bringen, denn im Nachhinein können Sie keinen Förderanspruch mehr geltend machen.

Welche Arten von Dachgauben gibt es?

Die Bandbreite ist groß:  Von Schlepp- und Flachgauben über Spitz- und Dreiecksgauben bis hin zu weit ausschwingenden Fledermausgauben sind viele Varianten denkbar. So gibt es auch die bereits erwähnte rundliche Tonnengaube oder die klassisch anmutende Satteldachgaube. Hinzu kommen Typen wie Krüppeldach-, Walm-, oder Segmentgaube. Ebenfalls ist der Anbau eines Balkons generell denkbar. Besonders in diesem Fall könnte es sich empfehlen die Gaube auch bodentief, also nicht nur bis auf die Kniestockhöhe auszuführen.

Beachten Sie Dachform und -größe sowie den Neigungswinkel. Denn nicht alle Gauben eignen sich für jedes Dach. Fragen Sie zuerst den Dachdecker oder Zimmermann. Bevor Sie sich für eine Gaubenart entscheiden, sollten Sie Bauvorgaben, den Zustand des Daches, die gewünschte Gaubengröße, die Anzahl der Fenster sowie die Auswirkungen auf den Dachraum gemeinsam mit dem Fachmann durchdenken.

Erklärbild - Gaubenarten
Erklärbild – Gaubenarten

Foto: DachDirekt

Einbau einer Fertiggaube
Einbau einer Fertiggaube

Foto: Kara / stock.adobe.com

Eine Dachgaube bauen: das ist noch zu beachten

Möchten Sie eine Gaube nachträglich einbauen, müssen Sie in der Regel einen Bauantrag stellen. Denn eine Dachgaube verändert die Optik und Statik des Gebäudes entscheidend. Das örtlich zuständige Bauamt ist dafür der erste Ansprechpartner. Im Bebauungsplan der Gemeinden sind maximale Größe und mögliche Form der Gaube festgelegt.

Gibt es diese entsprechenden Regeln nicht, gilt: Die geplante Maßnahme muss sich in die Umgebung einfügen. An dieser Stelle lohnt es sich, einen Architekten, Statiker oder Zimmermann hinzuziehen, um die Bausubstanz und die Tragfähigkeit des Dachbodens zu prüfen und den Dachstuhl auf eventuelle Mängel zu untersuchen.

Große Schleppdachgaube
Große Schleppdachgaube

Foto: Hermann / stock.adobe.com

Diese Fehler drohen, wenn Sie selbst Dachgauben bauen

Als „Dach im Dach“ unterbrechen Gauben die zumeist wärmegedämmte Dachfläche: Im Kleinen sind hier alle Fehler möglich, die auch an einem kompletten Dach gemacht werden können. Daher ist der Einbau einer Dachgaube nicht für Heimwerker geeignet. Gauben sollten gewissenhaft vom Profi detailliert geplant und schließlich auch fachmännisch eingebaut werden.

Dachdecker verkleidet Flachdachgaube
Dachdecker verkleidet Flachdachgaube

Foto: Contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Wer baut eine Dachgaube ein und wie läuft das ab?

Zumeist sind es Zimmerer oder Dachdecker, die Gauben einbauen. Bevor er die Gaube einsetzt, entfernt der Fachmann zunächst die Dacheindeckung und Dachlattung auf einer Fläche im Dach, die in etwa so groß ist wie die neue Gaube. Dann montiert er das Traggerüst aus Ständern, Sparren und Querholm und verschalt anschließend Seitenwangen und Dachfläche. Zuletzt sägt er die alten Sparren heraus − so kann es während der Montage nicht in den Dachraum regnen und die Tragsicherheit der Konstruktion bleibt bestehen. Weil Schneller montiert, sind Fertiggauben eine gute Alternative.

Flachdachgaube von Innen
Flachdachgaube von Innen

Foto: Annabel146 / stock.adobe.com

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