Ein Dach bietet Schutz vor Regen, Schnee, Wind und Sonne. Doch zugleich ist es ein architektonisches Gestaltungselement: Sowohl die Form als auch die Eindeckung eines Daches prägen die Optik eines Gebäudes nachhaltig. Zu den Klassikern unter den Dacheindeckungen zählen Dachziegel sowie Dachsteine. Doch es gibt auch andere Materialien: Hierzu gehört das Blechdach. Diese assoziieren viele mit Garagendächern und Dächern von Industriebauten. Dabei eignet sich das Bedachungsmaterial Blech sehr gut auch für den Einsatz bei Wohnhäusern.
Blechdach ist nicht gleich Blechdach
Blechdach ist der Oberbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Bedachungsvarianten. Denn Blech ist kein eigenständiges Metall, sondern stellt lediglich eine Verarbeitungsform dar: Metall in dünn gewalzter Form trägt in der Regel die Bezeichnung Blech. Daher können Blechdächer aus ganz unterschiedlichen Metallen bestehen, die jeweils ihre spezifischen Vor- und Nachteile haben (siehe weiter unten).
Unterschiedliche Blechformen
Zusätzlich unterscheiden man beim Blechdach nach der Form der Bleche. Als Bedachung eignen sich zum Beispiel folgende Blechformen:
- Falzbleche
- Falzbänder
- Falzschablonen
- Dachplatten
- Dachschindeln
- Trapezbleche
- Wellbleche
Dämmung und Rostgefahr beim Blechdach
Zum Aufbau: Stellt man sich das Dach in Schichten vor, bildet das Blech die äußere Dachhaut, die auf einen tragfähigen Dachstuhl mit Lattung aufgebracht wird. Meistens handelt es sich beim Blechdach um Kaltdächer. Das bedeutet, dass die Wärmedämmschicht und die Dacheindeckung durch einen belüfteten Zwischenraum voneinander getrennt sind. Auf diese Weise kann Feuchtigkeit leicht abgeleitet werden. Allerdings gibt es heute auch Bleche für die Dacheindeckung, die bereits mit einer Dämmung ausgestattet sind.
Theoretisch können versierte Heimwerker das Metalldach selbst montieren. Bei Wohnhäusern sollte dies jedoch unbedingt ein erfahrener Fachbetrieb übernehmen. Denn Undichtigkeiten führen – je nach verwendetem Metall – zu Korrosion. Und wenn Rost einmal aufgetreten ist, bedeutet das im schlimmsten Fall aufwendige und kostspielige Sanierungsmaßnahmen für den Eigentümer.
Vor- und Nachteile des Blechdaches
Bevor es um die Betrachtung von Blechdächern aus unterschiedlichen Materialien geht, zunächst ein Überblick über die allgemeinen Vor- und Nachteile des Bedachungsmaterials Blech.
Vorteile
- gute Dichtheit
- schnelle Montage
- individuell gestaltbar
- relativ geringer Materialpreis (abhängig vom jeweiligen Metall)
Nachteile
- sehr laut, wenn keine Dämmung vorhanden ist
- sehr temperatursensibel
- korrosionsanfällig
Blech – ein Name für unterschiedliche Materialien
Wie gesagt, handelt es sich bei dem Begriff Blech nicht um ein Metall. Ganz unterschiedliche Metalle können die Grundlage für Bleche sein. Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die gängigsten Metalle, die sich zur Dacheindeckung eignen.
Blechdach aus Aluminium
Aluminium ist ein sehr leichtes und widerstandsfähiges Metall. Es verleiht einem Haus eine moderne Optik.
Vorteile
- geringes Gewicht
- gute Verformbarkeit, daher leicht zu bearbeiten
- hohe Korrosionsbeständigkeit
- mit anderen Materialien kombinierbar, zum Beispiel mit Blei, nicht rostendem Stahl, verzinktem Stahl oder Titanzink
Nachteile
- Elektrokorrosion beim gemeinsamen Verbau mit Kupfer
- Aluminiumbleche können nicht gelötet werden
- Bauteile, wie Rinnen aus Aluminium, verbiegen leicht, etwa unter Schneelast
Kupferdächer
Dächer aus Kupferblech haben eine lange Tradition. Daher sind Kupferbleche hervorragend zur Eindeckung von historischen Gebäuden geeignet.
Vorteile
- die natürliche Patinaschicht sieht schön aus und bietet Korrosionsschutz
- problemloser Verbau mit: Aluminium, verzinktem und nichtrostenden Stahl, Blei
- recycelbar: vollständig wiederverwertbar
- Kupferbleche sind lötbar
Nachteile
- erst ab zehn Grad verarbeitbar (bei niedrigeren Temperaturen ist das Material spröde)
- Anfälligkeit für Verlege- und Konstruktionsfehler
- Ermüdung des Materials bei wiederkehrenden Belastungen
- Gefahr der Elektrokorrosion bei Verbau mit Kupfer
Blechdach aus Edelstahl
Dachbleche aus Edelstahl sind besonders stabil und korrosionsbeständig – aber mit hohen Anschaffungs- und Verarbeitungskosten verbunden. Ein rostfreier Edelstahl besteht zu mindestens 10,5 Prozent aus Chrom.
Vorteile
- die natürliche Patinaschicht sieht schön aus und bietet Korrosionsschutz
- problemloser Verbau mit: Aluminium, verzinktem und nichtrostenden Stahl, Blei
- recycelbar: vollständig wiederverwertbar
- Edelstahlbleche sind lötbar
Nachteile
- erst ab zehn Grad verarbeitbar (bei niedrigeren Temperaturen ist das Material spröde)
- Anfälligkeit für Verlege- und Konstruktionsfehler
- Ermüdung des Materials bei wiederkehrenden Belastungen
- Gefahr der Elektrokorrosion bei Verbau mit Kupfer
Titanzinkbleche
Dächer mit einer Blechbedachung aus Titanzink sind dank ihrer typischen Verwitterung optisch besonders ansprechend.
Vorteile
- die natürliche Patinaschicht sieht schön aus und bietet Korrosionsschutz
- problemloser Verbau mit: Aluminium, verzinktem und nichtrostenden Stahl, Blei
- recycelbar: vollständig wiederverwertbar
- Titanzinkbleche sind lötbar
Nachteile
- erst ab zehn Grad verarbeitbar (bei niedrigeren Temperaturen ist das Material spröde)
- Anfälligkeit für Verlege- und Konstruktionsfehler
- Ermüdung des Materials bei wiederkehrenden Belastungen
- Gefahr der Elektrokorrosion bei Verbau mit Kupfer
Blechdach? Vor allem eine Frage des Materials!
Ob bei einem Neubau oder einer Dachsanierung – Blechdächer stellen eine echte Alternative zu den Klassikern Dachschindeln und Dachsteine dar. Dieses Bedachungsmaterial hat zahlreiche spezifische Vor- und Nachteile. Sie hängen insbesondere von dem Material ab, aus dem das Blech gestaltet ist. Grundsätzlich ist eine Kombination von verschiedenen Metallen nicht zu empfehlen, in den meisten Fällen führt dies zur Korrosion des unedleren Metalls. Vor der Materialauswahl für Ihr Blechdach sollten Sie sich daher unbedingt bei einem Fachmann informieren.
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