Als Flachdach bezeichnet man ein Dach mit einer sehr geringen Neigung von höchstens sieben Grad und weniger. Bleibt darauf Regen- und Tauwasser stehen, kann durch minimale Fehlstellen Wasser eindringen und Schäden verursachen. Untersuchen Sie Ihr Flachdach deshalb regelmäßig und entfernen Sie Laub, Moos und Äste.
Entdecken Sie dabei kleinere Schäden frühzeitig, können Sie diese mit geringem Aufwand abdichten, ohne dass Sie gleich das ganze Flachdach sanieren müssen. Zeigen sich dunkle Flecken an der Decke oder an Ihren Wänden? Dann reichen kleinere Ausbesserungsmaßnahmen meist nicht mehr.
Sind die Schäden zu groß, lieber das Flachdach sanieren
Sollten die Mängel zu groß sein, ist es irgendwann wirtschaftlicher, eine Flachdachsanierung vorzunehmen. Während einer detaillierten Bestandsaufnahme, der sogenannten Dachprobe, untersucht der Dachdecker die Unterkonstruktion, die Dämmung bis zur oberen Abdichtung beziehungsweise dem Oberflächenschutz. Anschließend stellt er fest, aus welchem Material die vorhandene Abdichtung ist.
Wichtig beim Flachdach: die Abdichtung
Damit das Dach nach der Sanierung Regen und Wasser trotzt, muss es vollkommen dicht sein. Diese Materialien gibt es:
Als gängigste und einfachste Methode gilt die Abdichtung des Flachdaches mit sogenannten Bitumenbahnen. Dieser Werkstoff punktet durch Witterungsbeständigkeit, ist wasserdicht und lässt sich gut verarbeiten. Beim Schweißverfahren werden die Bahnen erhitzt und ohne zusätzlichen Kleber mit dem Flachdach verbunden. Neue Techniken gestatten zudem die Kaltverlegung spezieller Bitumenbahnen, die auf der Unterseite eine Klebefläche besitzen.
Bei der flüssigen Dachabdichtung mit Bitumen gießt der Handwerker das flüssige Material aus und drückt ein spezielles Vlies zur Armierung ein. Anschließend wird dieser Vorgang wiederholt. Vorteil: Es entstehen keine Nähte, durch die Feuchtigkeit eindringen kann. Flüssiges Bitumen eignet sich gut für Lichtkuppeln oder Dachabläufe, denn das Material passt sich vollflächig den Konturen des Untergrunds an.
Immer häufiger verwenden Handwerker Kunststoffdichtbahnen aus EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk der M-Gruppe). Besonders das EPDM ist in Kombination mit einer pflegefreien Schutzbegrünung eine ausgesprochen lang haltbare Dachabdichtung. Da die Planen vorgefertigt sind, müssen auf der Baustelle weniger Nähte ausgeführt werden. So minimiert man das Risiko von undichten Stellen.
Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich auch Flüssigabdichtungen aus Kunststoff. Flüssige Dachabdichtungen werden meist zusammen mit einem speziellen Vlies, das zur Armierung dient, auf das Flachdach verlegt. Mithilfe einer bestimmten Rolle oder mit einem Spritzsystem wird die flüssige Flachdachabdichtung in mindestens zwei Arbeitsgängen nahtlos auf dem Dach aufgetragen.
Flachdach selbst sanieren?
Eine Flachdachsanierung zählt zu den komplizierteren Maßnahmen am Haus und sollte daher von qualifizierten Handwerkern ausgeführt werden. Schließlich dürfen keine Lücken entstehen, die das Eindringen von Wasser begünstigen. Treten nach der Sanierung weitere Schäden auf, greift die Gewährleistungspflicht des Handwerkers.
Flachdach abdichten: die Kosten
Es gibt unzählige verschiedene Schäden am Flachdach, daher gibt es auch keine allgemeingültige Patentlösung: Ohne die Ermittlung des Dachzustandes und des Schadensbildes kann man nicht mit der passenden Sanierungs- oder Modernisierungsmaßnahme – zum Beispiel um die Werte der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu erreichen – beginnen. Der Umfang und damit auch der Preis einer handwerklichen Arbeit, richtet sich nach der individuellen Bausituation, dem nötigen Material und der erforderlichen Leistung.
Gibt es Fördermittel für die Flachdachsanierung?
Wenn Sie lediglich die Dachbeschichtung erneuern möchten, handelt es sich nur um Reparaturarbeiten, die nicht förderfähig sind. Möchten Sie bei Ihrer Dachsanierung an einem Altbau aber gleichzeitig ihr Flachdach dämmen, können diese Kosten gefördert werden. Lesen Sie dazu mehr in unserem Artikel „Energetisch sanieren im Altbau: Diese KfW-Förderprogramme machen es möglich“.